Wie sehr der Kölner Stadtanzeiger und damit der Konzern DuMont mit RWE verbandelt ist zeigt sich nicht nur in den Berichten die offen gegen RWE- und Kohlegegner_innen hetzen und Lügen im Sinne von RWE und Polizei verbreiten, sondern auch in wirtschaftlichen Jahresrückblicken, die sich wie eine Hochglanz-Werbebroschüre von RWE lesen und die die Einweihung des BoaA plus Braunkohlekraftwerks von RWE als Erfolg für die Energiewende feiern, und damit auch die Quatratur des Kreises: “ Die Einweihung wird für RWE Power ein Doppelerfolg. Denn Hannelore Kraft fordert die Firmenchefs auf, weitere moderne Blöcke zu errichten und gesteht der Braunkohle eine wichtige Rolle zu. Nicht nur für das Industrieland NRW, sondern auch und gerade für die Energiewende.“ Dass es auch Gegenstimmen gab und vor allem jede Menge Protest gegen das neue Kraftwerk wird in keinem Wort erwähnt. Auch nicht dass der logische Schluss daraus jetzt neue Braunkohlekraftwerke zu bauen ist, dass neue Tagebaue eröffnet werden müssen, wenn sich die Kraftwerke am Ende lohnen sollen.
Noch absurder wird es wenn die angefangene Umsiedlung von Manheim für den Tagebau Hambach nur unter dem Aspekt des wirtschaftlichen Motors für die Region gesehen wird: „Mit einem Investitionsvolumen von rund 150 Millionen Euro ist die Umsiedlung von Manheim ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Kerpen und Umgebung. Zahlreiche Handwerksbetriebe und Baufirmen können sich so über neue Aufträge freuen: Im April 2012 ist die Umsiedlung offiziell gestartet worden.“
So absurd es ist die Menschen die unter der Umsiedlung und der Zerstörung ihrer Region zu leiden haben nicht zu erwähnen, sondern zu feiern, dass es dann etwas zu erwirtschaften gibt, so richtig liegt der Artikel am Ende doch in seiner Analyse worum es in einer kapitalistischen Wirtschaft geht: Wenn die Zerstörung etwas Positives ist, weil es dann neue Wirtschaftsaufträge gibt, dann kann das Ziel kapitalistischen Wirtschaftens ja nicht das materielle Wohlergehen der Menschen sein. Und es ist die gleiche Logik warum Kriege und die flächendeckende Zerstörung die sie mit sich bringen unter kapitalistischen Gesichtspunkten sehr rational sind: Anschließend gibt es beim Aufbau viele Gewinne zu machen, nachdem mensch natürlich schon beim Verkauf der Waffen im Vorhinein gut abgesahnt hat.
Der Autor dieses wiederlichen Artikels hat sich nicht getraut ihn mit seinem Namen zu unterschreiben. Das Photo allerdings kommt von Herrn Beissel, der sich während der Räumung des Hambacher Forstes als Chef-Hetzer erwiesen hat.
Hallo, ich bin der Autor dieses „widerlichen Artikels“ über die Umsiedlung von Manheim, den Sie kritisieren. Ich halte, mit Verlaub, die Kritik für überzogen. Es handelte sich um einen Jahresrücklick mit dem Schwerpunkt Wirtschaft. Dass die Umsiedlung Manheims für die Stadt Kerpen und Umgebung eine enorme Bedeutung hat, ist nun einmal eine Tatsache, egal wie man grundsätzlich zum Thema Braunkohle steht. Natürlich könnte man die Umsiedlung auch unter anderen Aspekten sehen , etwa „menschlichen“ , aber dann natürlich nicht für einen Jahresrücklick mit dem Schwerpunkt Wirtschaft. Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Wortwahl und der Stil Ihres Blogs und die ständigen Attacken gegen bestimmte Medien nicht dazu geeignet sind, die Diskussionskultur zu fördern. Dass auch mal Artikel erscheinen, die Sie nicht gut finden, damit müsssen Sie genauso leben wie andere. Es geht Ihnen aber wohl darum, eigene Feindbilder weiter zu pflegen. Damit machen Sie genau das selber, was Sie bestimmten Medien oder etwa der Polizei vorwerfen. Vielleicht diskutieren Sie mal drüber und geben mir eine Rückmeldung.
In der Druckausgabe steht der Personalkürzel „wm“ hinter dem Artikel.
Hallo Herr Meisen,
zu den Attacken: Glauben Sie für eine Diskussionskultur ist das geeigneter was der Kölner Stadtanzeiger macht: Bewusst Falschmeldungen veröffentlichen und keine Richtigstellungen dazu zu bringen? Konkret meine ich die Falschmeldung mit den umgetretenen Stützpfeilern.
Zur Diskussionskultur allgemein: Wir versuchen eine öffentliche Diskussion darüber loszutreten, was heute nötig wäre zu tun um das Klima zu retten. Wir vertreten den Standpunkt, dass das innerhalb der herrschenden kapitalistischen Logik nicht möglich ist, und wir begründen das. Ihre Zeitung lässt sich auf diese Diskussion nicht ein.
zu den verschiedenen Aspekten: Es ist ja nicht so, dass mensch die Umsiedelung einmal unter dem Aspekt „soziales“ sehen kann, und dann ist sie schlecht, und einmal unter dem Aspekt „wirtschaftliches“ und dann ist sie gut. Mensch muss ja diese Kategorien zusammenbringen und auch fragen dürfen, ist die Art und Weise nach der wir wirtschaften überhaupt sozialverträglich. Wenn eben die Zerstörung zu etwas positivem wird.
Reden Sie bitte nicht über den Stil in dem wir schreiben, sondern gehen Sie auf unsere Argumentation ein. Das nämlich würde eine Diskussionskultur ermöglichen.
Nur zur Info: Die Falschmeldung mit den umgetretenen Stützpfeilern ist auch im Kölner Stadt-Anzeiger richtiggestellt worden