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Die aktuelle Lage im Hambacher Wald: Gestern, 29. Februar, letzter Tag der Rodungssaison 2015/16.

    Noch einmal hat RWE die Muskeln spielen lassen und ohne Sinn und Verstand unter massivem Polizeischutz Bäume an der aktuellen Rodungskante fällen lassen. Mehr als 70 Hektar des Hambacher Waldes sind den Kettensägen in dieser Rodungsperiode zum Opfer gefallen. Nun steht fast nur noch der Restwald südlich der alten A4, immer noch ein absolut schützenswerter symbolträchtiger Wald, viele Hundert Hektar groß. Der Vorfrühling zieht ein.

Alles geht weiter wie bisher. Wirklich?

Nein, denn immer mehr Menschen sind nicht mehr bereit, dieser unwiderbringlichen Vernichtung eines einmaligen Lebensraumes tatenlos zuzusehen. Immer mehr Menschen mischen sich ein. Immer mehr Menschen machen sich selbst ein Bild. Immer mehr Menschen wollen einen anderen Weg, eine andere Stromversorgung, wollen nicht mehr nur den Fensterreden unserer Politiker und Wirtschaftsführer folgen.

Und auch die Medien tragen ihren Teil zur Entwicklung bei. Plötzlich wird hinterfragt, werden nicht immer nur die Verlautbarungen der RWE-Presseabteilung kommentarlos kopiert.

Viele Tatsachen lassen sich nicht mehr verleugnen, diese Art der Stromversorgung ist nicht mehr zeitgemäß oder erforderlich, die Übergriffe der Sicherheitsdienste werden massiver, plötzlich kursiert das Wort von der „Schlichtung“, vor wenigen Wochen noch undenkbar…

Die Presseanfragen werden immer mehr, genauso die individuell gebuchten Führungen, Betriebe, TH-Institute, Schulklassen, Lehrerkollegien, ich und Andere sind immer öfter mit Interessierten im Hambacher Wald unterwegs.

Um so wichtiger erscheint es mir gerade jetzt, wenige Monate nach der Weltklimakonferenz in Paris, möglichst vielen Menschen zu zeigen, was hier vor unserer Haustür passiert, mit welch zerstörerischer Energie hier gegen besseres Wissen die Natur, das Klima und die Gesundheit vieler Menschen geschädigt werden.

Drei Führungen gab es bereits in 2016, mehr als 600 TeilnehmerInnen waren alleine dort dabei, mehr als 2300 Menschen seit anderthalb Jahren. Und es werden es noch viel mehr, die Vorzeichen stehen gut!

In wenigen Tagen ist es wieder soweit. Die 24. Führung im Hambacher Forst mit dem Waldpädagogen und Naturführer Michael Zobel stehen an.

Weitere Informationen zum Waldspaziergang und Wegbeschreibung findet du: [Hier]

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Waldmensch

    Ergänzend dazu ein Kommentar von Wortkulturen:
    (https://www.facebook.com/wortkulturen/photos/pcb.1223733377654657/1223732074321454/?type=3&theater)

    HAMBACHER FORST: RODUNG AUF DEN LETZTEN DRÜCKER
    Gestern wurde eine Gruppe von ca. 10 Aktivis auf der Wiese, der Hambacher Forst Besetzung, von einem immens hohen Polizeiaufgebot, bestehend aus mindestens 8 Wannen samt behelmtem, beschildetem und teilweise kläffenden Inhalt, eingekreist. Eine von mir persönlich befragte Polizistin erklärte, es habe am Vormittag Angriffe auf „Kollegen“ gegeben. Man sei deshalb jetzt hier, um weitere Zwischenfälle zu verhindern. Auf meine Frage, warum denn die Kollegen am Vormittag im Wald gewesen seien, antwortete sie, es sei eine Demonstration angemeldet gewesen. Auf Rückfrage konnte sie mir weder sagen, wer die Demonstrations angemeldet hatte, noch wann oder wo diese hatte stattfinden sollen und inwiefern sie vorab veröffentlicht wurde. Wir Menschen aus dem „bürgerlichen Widerstand“ hätten wohl mitbekommen, wenn eine solche Aktion geplant gewesen wäre. Die vermeintliche Demonstration war eine von vielen nicht schlüssigen und voneinander zu 100% abweichenden Erklärungen, die man mir und anderen Unterstützern unterjubeln wollte.

    Auch die Pressemitteilung der Polizei Düren strotzt vor Unwahrheiten. So ist es nicht korrekt, dass eine Aktivisten sich auf einen Baum flüchtete und später festgenommen wurde. Die Person war den ganzen Tag auf einem Tripod, der so konstruiert ist, dass er nicht eingerissen werden kann, ohne die besetzende Person zu gefährden. Obwohl die Polizisten gewarnt wurden, riskierten sie das Leben der Aktivistin, indem sie den Tripod umwarfen. Zum Glück konnte sie sich an einem zusätzlichen Seil sichern. Sie war nicht nur nicht in irgendwelche Angriffe verwickelt, sondern wurde auch ziemlich schnell ohne Anklage wieder freigelassen, weil sie glaubhaft machen konnte, dass sie mit den Angriffen nichts zu tun hat. Trotzdem wurde ihre (unwahre) Vorverurteilung in der Pressemitteilung nicht korrigiert.

    Zu den Vorfällen am Vormittag kann ich persönlich nicht viel sagen, da waren andere Unterstützer vor Ort, die Spannendes zu berichten haben. Meine Meinung: Dass die Bäume der Kunstaktion gerodet wurden, ist entweder pure Provokation oder die erste Pumpstation soll zufällig genau dorthin gebaut werden, wo die Bilder von hunderten Kinder mahnten, den Wald zu schützen. Wie auch immer, das Polizeiaufgebot war völlig unverhältnismäßig, die Vorgehensweise unverantwortlich und von deeskalierendem Verhalten konnte – mal wieder – keine Rede sein. Interessant auch der Jeep, der ganz offensichtlich entweder zu RWE oder zu einer Security-Firma gehört und der in einer Reihe mit den Polizeiwannen stand als wäre es das selbstverständlichste der Welt, dass Polizeigewalt und Kohlelobby in Brüderlichkeit vereint an einem Strang ziehen. Das gleiche Bild boten auch die RWE-Mitarbeiter, die sich während des Einsatzes in direkter Nähe einer Gruppe behelmter und teilweise von Hunden begleiteten Polizisten aufhielten und filmten/fotografierten.
    Gruselig, wie sich unsere Staatsgewalt instrumentalisieren lässt!
    ‪#‎NRWe‬
    ‪#‎Braunkohle‬

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