Düren. In der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober haben drei Anti-Kohle-Aktivist*innen einen Schaufelradbagger im Braunkohle-Tagebau Hambach zwischen Köln und Düren besetzt. Über mehrere Stunden konnten sie so den Betrieb aufhalten, bevor sie von der Polizei geräumt und auf die Polizeiwache nach Düren gebracht wurden.
Mit ihrer Aktion wollten die Aktivist*innen sich nicht nur dem Braunkohletagebau und der damit verbundenen Zerstörung ganzer Dörfer und Landschaften sowie des Weltklimas entgegenstellen, sondern auch Solidarität mit einem Aktivisten zeigen, der sich seit 8. Oktober in Untersuchungshaft befindet, nachdem er bei einer ähnlichen Aktion, bei der das Förderband im Tagebau blockiert wurde, festgenommen wurde. „Wir wollen klar machen, dass wir uns nicht einschüchtern und unseren Widerstand nicht brechen lassen“, so die Aktivist*innen in einer Aktionserklärung.
Die Aktion fand während eines Skill-Sharing-Camps statt, das es noch bis kommenden Sonntag auf der Wald- und Wiesenbesetzung im und am Hambacher Forst gibt. Der Hambacher Forst wird für den Braunkohletagebau abgeholzt. Um dies zu verhindern, ist er seit 2012 besetzt. Mit den Skill-Sharing-Camps, die zweimal jährlich stattfinden, wollen die Besetzer*innen eine Plattform zum Austausch von Wissen und Fähigkeiten bieten.
Gerade hat wieder die Rodungssaison im Hambacher Forst begonnen. Im Rahmen der Kampagne „Um jeden Meter kämpfen“ ist deshalb für kommenden Samstag eine „Party auf der Hambach-Bahn“ angekündigt, mit der die Bahn, die die Kohle vom Tagebau zu den Kraftwerken bringt, gestoppt werden soll. Auch darauf soll die heutige Aktion ein „kleiner Vorgeschmack“ sein, so die Aktionserklärung. Die Baggerbesetzer*innen rufen auf, zum Skill-Sharing-Camp zu kommen und sich an der Blockadeaktion zu beteiligen.
Zur Aktionserklärung geht es hier.