Ein Sonntag im Restaurant am Aussichtspunkt zum Tagebau
Am Samstag hatten wir von den Briefen erfahren. Sie waren in … verteilt worden. In ihnen wurde ein Vortrag im :Terra Nova, dem Restaurant mit Ausblick auf den Tagebau, angekündigt, der von der Nichtexistenz des Klimawandels handeln sollte. RWE lud zu Bockwurst und Freibier ein.
Also haben wir ebenfalls Vorträge halten wollen und eine Vokü vorbereitet. Morgens um 11.00 sind wir mit Fahrrädern und Autos losgefahren, doch als wir ankamen wurde schnell klar, dass es gar keinen Vortrag gab. Auch waren nur sehr wenige Besucher_innen im :Terra Nova – wir nehmen an, dass die Menschen der Region keine Lust hatten, zu einem Vortrag mit einem so absurden Thema zu kommen; die Sympathie mit RWE scheint nicht hoch zu sein. Wir beschlossen also, die Vokü zu verschieben und spielten ein kleines Theaterstück zur Thematik für die wenigen anwesenden Gäste. Zwei alternativ gekleidete Menschlein benutzten auch die Toiletten – ein schwerer Fehler. Schnell waren wir sehr unbeliebt beim Besitzer des Restaurants, der immer wieder betonte, „unpolitisch“ zu sein und mit Politik gar nichts, aber auch wirklich nichts zu tun haben zu wollen. Nach unserer Aufführung kamen dann auch schon von ihm gerufene Polizeiwannen, die uns gefährliche bunte Gruppe mit der Begründung von Verdacht auf Hausfriedensbruch (auf einer nicht umzäunten Wiese) und dem Vorwurf, wir hätten die Toiletten verstopft (von Dreatlocks tragenden Menschen ins Klo geworfenes Klopapier muss irgendwie anders wirken als das von Anzugträgern…) kontrollieren wollten. Wir konnten sie überzeugen, nach drei Personalienfeststellungen mit der Personenkontrolle aufzuhören. Wir verließen das Gelände und fuhren zur etwas höher gelegenen Aussichtplattform, um uns dort mit der Ortsgruppe …. der Grünen zu treffen. Zusammen haben wir ein wunderschönes sonniges Picknick gemacht und uns über den Braunkohletagebau ausgetauscht, dann sind wir alle mit den Fahrrädern zur Besetzung zurückgefahren. Dort waren an diesem Sonntag sehr, sehr viele Besucher_innen, wieder hatten wir ein kleines Weihnachtsfest mit sehr vielen Mitbringseln von Unterstützer_innen aus der Region.
Alle wünschen sich, dass wir noch lange, lange hierbleiben : )