RWE jammert. 2,8 Milliarden Euro Verlust haben sie 2013 gemacht. Für uns kein Grund zum Trauern, im Gegenteil. Und doch lässt diese Nachricht wieder mal nichts gutes vermuten. Denn RWE ist wohl „too big to fail“. Also wird es, wie es sich durch die RWE-freundliche Politik in Berlin bereits abzeichnet, zu einem Kohle-Rettungsprogramm kommen. NRW-Wirtschaftsminister Duin, versuchte folgenden Zusammenhang als kausal erscheinen zu lassen: „Egal ob RWE oder kleinere Stadtwerke – Versorger in kommunaler Hand müssten ihre Kraftwerke rentabel betreiben können, sonst drohten in den armen Städten weitere Schließungen von Bibliotheken und Schwimmbädern.“
Logisch: Ohne RWE gehen nicht nur die Lichter aus, sondern auch die Bibliotheken zu. RWE, unsere tägliche Kultur gib uns heute, und führe uns nicht zu den Erneuerbaren, sondern erlöse uns von den Klimagläubiger_innen…

Für Duin scheint diese Schlussfolgerung logisch, weil viele NRW-Kommunen im Besitz großer Haufen RWE-Aktien sind. Wenn es RWE schlecht geht, gibt es weniger Dividende und deshalb haben die Kommunen weniger Geld. Dass es aber noch andere Möglichkeiten gäbe als Bibliotheken zu schließen – einmal ganz abgesehen von der Einrichtung einer sinnvollen Gesellschaft – darauf kommt Duin nicht. Wie wäre es zum Beispiel damit die Manager- und Vorstandsgehälter der RWE Manager einzufrieren, die in den letzten Jahrzehnten die Energiewende systematisch bekämpft haben, und dadurch RWE erst in die jetzige disaströse Situation gebracht haben. Alleine dadurch würde eine zweistellige Millionensumme eingespart, und die Bibleitheken könnten weiterbetrieben werden.
Natürlich geht es Duin hier nicht wirklich um die Bibliotheken, sondern darum den Teufel an die Wand zu malen, um für Akzeptanz für ein RWE-Rettungsprogramm zu werben. Das sähe, nach den Vorstellungen von RWE so aus, dass Betreiber_innen von Kohle- und Gaskraftwerken ausgerechnet für ihre schmutzige Energie belohnt werden, und aus einem Kapazitätsmarkt Subventionen dafür erhalten. Denn „Die Feuerwehr wird ja auch nicht nur dann bezahlt, wenn sie einen Brand löscht.“ Wer hier allerdings Feuerwehr und wer Brandstifter_in ist, dass kann aufgrund der Klimaproblematik sehr unterschiedlich beurteilt werden.