Aktionsadventskalender: Das zweite Türchen

2 türchen advendskalender

Das zweite Türchen im Adventskalender: Die Rodungsarbeiten im Hambacher Forst sind mit ihren kreischenden Geräuschen der Motorsägen unüberhörbar. Miss innogy, die Tochter von RWE power, hat sich in den Wald begeben und die innovative Kraft ihres Konzerns überprüft. Hier das Ergebnis einer ganz besonderen Fotoaktion.

Das zweite Türchen

Es war kalt, nass und ungemütlich. Trotzdem begaben sich am 02. Dezember 2016 Ms innogy und ihr Fotograf Hubert Perschke in den Hambacher Forst um die Welt an den bemerkenswerten, innovativen ökologischen Leistungen von RWE Power teilhaben zu lassen. Stolz präsentiert die Dame in grün, wie der Konzern innerhalb kürzester Zeit eines Waldstücks Herr wurde, das störend die Landschaft verschandelte und dabei unverschämterweise das teure werkseigene CO2 verbrauchte.

weitere schicke Bilder unter: http://wortkulturen.de/aktionsadventskalender-das-zweite-tuerchen/

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Gerichtsprozess am Montag

Am Montag den 05.12. um 09:00 findet vor dem Amtsgericht Düren im Saal 1.07 der Prozess einer Aktivistin aus dem Umfeld des Hambacher Forst statt. Die Angeklagte wurde am 21.01. von RWEs bezahlten Schlägern über den Haufen gefahren, verprügelt und war daraufhin unter dem Namen „Fledermaus“ etwa einem Monat in Untersuchungshaft. Ihr wird Sachbeschädigung, schwerer Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Kommt vorbei und zeigt eure Solidarität, ob durch Worte, direkte Aktion oder auch nur durch Anwesenheit! Eventuell finden Eingangskontrollen statt weshalb es sich empfiehlt, etwas früher da zu sein.

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Deeskalationstaktik der Aachener Polizei im Hambacher Forst???!!!! ( Teil 2 )

Triggerwarnung: Der folgende Text enthält Schilderungen von massiver Polizeigewalt, außerdem ableistische und speziesistische Beleidigungen.

Ich würde ja gerne schreiben das ich schockiert bin, aber das bin ich nicht. Höchstens bestärkt in meinen Einstellungen und Meinungen. Es kann nicht sein, dass die Polizei einen erst schlafenden Menschen, der offensichtlich an diesem Tag das Bett noch nicht verlassen hat, so brutal und sadistisch behandelt, ihn aus der Hütte zieht, mehrfach schlägt und tritt und das obwohl die Person keinen Funken von Gegenwehr zeigt – was passiert wäre wenn ich mich gewehrt hätte will ich mir gar nicht ausmalen.
Ich wurde brutal über das Feld zum Gefangenentransport geschleift, wurde immer wieder auf den Boden geworfen mit der Ansage: „wenn du nicht mitmachst kann es passieren das wir dich „aus Versehen“ fallen lassen.“ Als ich auf dem Boden lag wurde ich immer wieder getreten.
Um das nochmal klarzustellen: Ich habe keinen Widerstand geleistet, kein einziges mal.
Ich habe einfach gar nichts gemacht.
Während der ganzen Prozedur wurden mir im zehn-Sekundentakt alle möglichen Beleidigungen an den Kopf geworfen, unter anderem: „Bastard“, „Schwein“ und „Spasti“, also im Prinzip Fünftklassniveau an Beleidigungen. Im Transporter angekommen wurde die Tür immer wieder aufgemacht um zu überprüfen „ob es mir noch gut geht“ was darin bestand dass ich mit dem Schlagstock geschlagen und immer weiter beschimpft wurde.
Mein ganzer Körper ist nun mit üblen Blutergüssen übersäht, atmen fällt mir teils schwer, da ich den Schlagstock unter anderem gegen den Kehlkopf bekommen habe.
Fazit: Die Deeskalationsstrategie der Aachener Polizei ist schon eine tolle Sache^^

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Visionen

Hinweis: Der Text enthält Spuren von Satire und stellt eine Einzelmeinung dar.

Mein Tag begann eigentlich so wie fast jeder Tag in den letzten Wochen: Heute früh wurde ich vom Polizeihubschrauber geweckt, der dicht über mein Baumhaus hinwegzog. Arrgh! Ich versuchte, mich noch mal auf die andere Seite zu drehen und ein wenig weiterzuschlafen, aber das Kreischen der mordenden Kettensägen war schon zu nahe und ließ mich nicht noch mal zur Ruhe kommen.
Wieder so ein Tag voll Gewalt und Zerstörung lag vor mir. Ein Tag, an dem RWE mit Unterstützung massiver Polizeigewalt überall im Wald Bäume fällen, Barrikaden räumen und unsere Behausungen verwüsten würde (nicht zu vergessen die Behausungen zahlreicher kleinerer MitbewohnerInnen des Waldes). Vermutlich ein weiterer Tag mit Meldungen von Auseinandersetzungen zwischen AktivistInnen und Polizei, Steinwürfen, Schlägen, verletzten Menschen auf allen Seiten und Inhaftierungen von Menschen, die vielleicht nur grad mit schwerem Gepäck auf dem Weg zum Bahnhof waren. In so einer Welt will ich eigentlich nicht leben. Doch der Wald ist zu schön, um woanders hinzugehen.
Was tun gegen solche mächtigen Gegner?

Da rief mich ein Freund an und erzählte mir von seiner Vision. Sie lautete:

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Beitrag vom ABC Reinland

Spanische Übersetzung hier: Espanol

Seit Donnerstag, dem 1.Dezember, sitzen zwei weitere Aktivisti aus dem Hambacher Forst in Untersuchungshaft.

Die beiden sollen sich laut Polizeiangaben auf einem Baumhaus am Waldeingang, aus dessen Richtung am Mittwoch Mittag ein Feuerwerkskörper Richtung Beamte flog, aufgehalten haben. Der Vorwurf lautet Herbeiführen einer Sprengsstoffexplosion, die Untersuchungshaft wird mit Fluchtgefahr begründet, da beide ihren Wohnort außerhalb von Deutschland haben. Heute Mittag wurden sie in Kerpen der Haftrichter*in vorgeführt und dann nach Köln Ossendorf in den Frauenknast gebracht.

Weitere Infos wie Anschrift etc. folgen morgen. Falls mensch sich jetzt schon ans Briefeschreiben setzt, bitte beachte, dass beide Personen kein Deutsch sprechen. Vorzugsweise Spanisch und Englisch. Über alle anderen Sprachen freut sich auf jeden Fall die Postkontrolle.
hier gehts zum Abc Reinland Blog

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Ein Text

Folgende Mail erreichte uns:

„Zuallererst…
ich finde es auch schade das Menschen verletzt und Bäume gefällt worden sind und immer noch gefällt werden. Ich hoffe das sich alle von ihrem Schock erholen und noch einmal ihr Handeln überdenken werden. Ich finde jegliche Art von Gewalt erst einmal schlecht, allerdings gibt es immer Umstände die dazu führen können, das ein gewisses Maß an Gewalt in Extremsituationen nötig ist. Wenn ich auf mein Herz höre, kann ich keinem Lebewesen etwas Böses tun, wenn ich aber meinen Verstand einsetze, weiß ich, dass er mein Herz oft übergeht. Auch wenn ich noch keinen Stein geworfen habe, fühle ich mich oft hilflos, wenn ich daran denke, dass diejenigen das „Sagen haben“, die auf Zerstörung aus sind. Kann der Konflikt nicht anders gelöst werden?
Könnte nicht RWE die Rodungsarbeiten einstellen und somit eine Gefahr abwehren?
„In was für einer Welt möchte ich leben“?
„In was für einer Welt möchtest du leben“?

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Deeskalationstaktik der Aachener Polizei im Hambacher Forst???!!!!

Meine Wut wird zu Worten wie Pflastersteine

Ich bin wütend, sehr wütend. Mein Haus das ich vor kurzem in der Nähe des Drugspaces gebaut habe wurde demoliert. Ich wurde davon am Pressetelefon informiert. Einerseits bin ich dankbar, dass die Wiese sich die Mühe macht danach zu kucken, aber andereseits bin ich einfach nur noch wütend. Wütend, denn mein Haus wurde durchwühlt und demoliert, dabei steht es nicht einmal in der Nähe des Rodungsgebietes. Was mich so wütend macht, ist diese Gewalt der Polizei, bei der die Worte fehlen sie zu erklären. Irgendwie grundlos in das Haus eines Menschen eindringen und zu zerstören, was sich Leute aufgebaut haben, ist aus meiner Sicht reiner Sadismus, läuft aber anscheinend unter der Deeskalationsstrategie der Aachener Polizei. Ich wurde mal in einem anderen Bundesland von der Polizei ins Krankenhaus geprügelt und erlitt eine Gehirnerschütterung. Und trotzdem habe ich mich nicht dazu hinreissen lassen, in deren Haus einzudringen, ihre Einrichtung zu demolieren und metaphorisch auf den Teppich zu pissen. Diese Hütte ist mein Zuhause mein eigenes und einziges Dach über dem Kopf. Aber genau das machen sie, die Tür scheint nicht mehr vorhanden zu sein und der Ofen zerstört. Mehr weiß ich leider nicht, da ich am Tatzeitpunkt nicht vor Ort war.
In Anbetracht dieser unausprechlichen Gewalt welche gegen die Umwelt, Anwohner*innen und im Widerstand aktiven Besetzer*innen tagtäglich stattfindet, ist es da noch verwunderlich das es zu Eskalationen kommt? Ich definiere mich selber als Pazifisten, aber es gibt politische Utopien welche ein Privileg der Naiven zu sein scheinen und es gibt politische Realitäten und meine Politische Realität ist die Frage wie lange ich psychisch in der Lage bin diese Gewalt ohne Gegenwehr hinzunehmen.

-Marta-

Bilder vor der Zerstörung:

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Sachspendenliste

Falls ihr in der aktuellen Situation zur Unterstützung vorbeikommen und vielleicht sogar Sachen mitbringen wollt, hier eine Liste von Dingen, die benötigt werden oder in der aktuellen Situation nützlich wären:

Update:
Fährt zufällig jemand aus Krefeld zur Wiese und kann einen Ofen (geschätzt 15 Kilo) der von dort gespendet wird transportieren?

Allgemein:

    Walkie-Talkies
    Decken
    Eisensäge
    UMTS-Internetsticks (für Laptops)
    Stechkartuschen für Camping Kocher
    Tampons, Damenbinden etc.
    SD Karten (müssen nicht groß sein)
    Sonnenblumen- oder Rapsöl, am besten in größeren Kanistern
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