Aktuell wird ein Schaufelradbagger der RWE blockiert

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Aktuell wird ein Schaufelbagger der RWE blockiert. Aktivist*innen haben in Nähe der Schaufelräder den Baggerfahrer zum Abbrechen am 6.10.2018 gezwungen. Die Polizei hat heute 7.10. circa 11.00 Uhr das Gelände weiträumig versucht abzusperren. Die Feuerwehr ist im Gespräch mit den Aktivist*innen. Eine Räumung der Besetzung ist nicht im Sinne der Polizei wegen der Nähe zur Abbruchkante.

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Liebes Tagebuch, heute habe ich einen Bagger besetzt…

Wir gleiten den kohlenrabenschwarzen Berg hinab, sinken bis über die Knöchel ein in die antiken Zeugen des Urwaldes, der er einst war. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, sozusagen durch den Hambacher Forst zu waten, der in akurat angehäuften Hügeln im Kohlebunker am Tagebau Hambach lagert. Wie Knochen, die aus einem Grab ausgehoben wurden. Ich atme diesen Geruch ein, spüre den Kohlenstaubmatsch an meinen Schuhen, Hosenbeinen, Handschuhen. Eine etwas kleinere Version eines Schaufelradbaggers bewegt sich langsam in unsere Richtung. Wir erreichen festeren, wenn auch vom feuchten Kohlestaub rutschigen Boden und gehen mit zügigen, festen Schritten auf das Stahlmonster vor uns zu. Eine Treppe lädt uns ein, hinauf zu klettern. Die Geländer sind Zentimeter dick mit weichem Kohlestaub bedeckt. Meine Handschuhe sind schon ganz verklebt davon. Es gibt viele stählerne Wege, Treppen und Leitern, wir streben aufwärts. Doch schon nach wenigen erklommenen Treppen geht es nicht weiter. Mist! Wir haben doch gesehen, dass es möglich sein muss! Hoffentlich wurden wir noch nicht entdeckt. Wir stehen in einer Sackgasse, die aussieht als würde sie wenig benutzt und überlegen was tun. Neben uns erklingt lautes Geprassel. Für eine Sekunde erschrecke ich, doch dann verstehe ich, dass es die Kohle ist, die da durch einen riesigen Trichter auf das Förderband prasselt. Einfach hier bleiben? Nein, es muss irgendwo möglich sein. Es gibt ja noch die andere Hälfte des Baggers. Also wieder runter, unter dem Monstrum hindurch und auf der anderen Seite wieder eine einladende Treppe hoch. Hier sieht‘s schon ganz anders aus. Wie gut, dass die Tür da offen steht, da geht‘s hoch. Endlich den richtigen Weg gefunden. Sie scheinen uns noch nicht entdeckt zu haben. Leiter um Leiter erklimmen wir den höchsten Punkt. Mit jeder Leiter werde ich ruhiger, mit jeder Leiter bringen wir mehr Distanz zwischen sie und uns. Sie müssen ja den selben Weg nehmen wie wir. Manche Leitern hängen etwas schief weil das Schaufelrad grad recht weit oben am Hang die Kohle scheffelt. Ich achte bei jedem Schritt, bei jedem Griff an die eisernen Sprossen der Leitern darauf, mich richtig festzuhalten und nicht abzurutschen. Einen Unfall können wir bei einer solchen Aktion nicht gebrauchen. Fast oben nehmen wir noch einmal die falsche Abzweigung, finden dadurch jedoch den Not-Aus-Knopf. Wie es sich für solche Knöpfe gehört, ist er groß und rund und rot und es steht „Not-Aus“ darauf. Wir erspähen die letzte Leiter, die uns auf die oberste Plattform bringen soll. Oben, in ca. 46 Meter Höhe, ist es etwas rutschig und die Plattform steht schief. Doch nun haben wir es nicht mehr eilig und können uns Zeit lassen.

Wir sind noch immer unentdeckt. Kurz beraten wir das weitere Vorgehen. Zuerst einmal hissen wir das Transparent („There are no Jobs on a dead Planet“, zu deutsch: „Es gibt keine Arbeitsplätze auf einem totem Planeten“ mit einem Totenkopf in der Mitte, der einen orangenen Helm trägt, auf dem RWE steht) und machen Fotos davon, dann gehe ich noch mal die soeben erklommene Leiter runter und eine andere wieder hoch, da wo der Not-Aus-Knopf ist. Als er sich eindrückt genieße ich das Geräusch des sich langsam runterfahrenden Baggers während ich mich erneut an den Aufstieg mache. Das Geräusch ähnelt fast dem eines alten Windows Computers, der runtergefahren wird (bloß dass es mit kaum einer Minute schneller geht). Als ich wieder oben bin steht das Schaufelrad still, ebenso die darunter verlaufenden Förderbänder. Ich tippe eine SMS „Beide Verladebagger im Kohlebunker am Tagebau Hambach besetzt! Aktivisterix mit Fahrradschlössern fest“. Diese Nachricht wird in Kürze auch auf dem Blog stehen. Wir richten unser Lager her, wechseln noch mal die Position. Eine Rettungsdecke unter uns isoliert von unten oder verhindert wenigstens, dass wir im feuchten Kohlestaub sitzen müssen. Zwei weitere wickeln wir uns um die nassen Beine. Unten sind seit Kurzem mehrere weiße Jeeps der Securitys zu sehen, einer schaut zu uns herauf und wir winken ihm zu. Auf den Treppen unter uns sehen wir kleine Arbeiter_innen in orangenen Anzügen.

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PM: Kohlebagger im Tagebau Hambach besetzt

Düren. In der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober haben drei Anti-Kohle-Aktivist*innen einen Schaufelradbagger im Braunkohle-Tagebau Hambach zwischen Köln und Düren besetzt. Über mehrere Stunden konnten sie so den Betrieb aufhalten, bevor sie von der Polizei geräumt und auf die Polizeiwache nach Düren gebracht wurden.

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Wieder mal einen Bagger besetzt

Wieder einmal haben drei Aktivist_innen einen Kohlebagger im Tagebau Hambach besetzt. Damit soll dessen Betrieb aufgehalten werden, um so der Zerstörung, die er hier lokal durch das Abbaggern ganzer Dörfer und Landschaften und global durch den Klimawandel verursacht, direkt entgegen zu wirken.
Wir zeigen Solidarität mit unserem Freund im Knast. Dies ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Aktion am kommenden Samstag. Wir lassen uns nicht einschüchtern und unseren Widerstand nicht brechen, wenn ihr mehr von uns hinter Gitter steckt. Ihr macht uns damit wütender und entschlossener! Ob heute Nacht, kommenden Samstag oder dann, wenn ihr es am wenigsten erwartet: Wir werden immer wieder kommen, um eure Maschinen aufzuhalten, bis sie ein für alle mal still stehen!
Wir rufen alle, denen etwas an der Zukunft dieses Planeten liegt, auf, zum Skill Sharing Camp zu kommen und am Samstag mit uns eine Party auf der Hambachbahn zu feiern!

Eine Pressemitteilung findet sich hier.

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Baggerbesetzung zum Tag der deutschen Einheit

+++ Erneut Schaufelradbagger an oberster Abraumkante des Tagebau Hambach besetzt +++

Den Ticker findet ihr weiter oben auf dem Blog.

Aktivist_innen der Anti-Braunkohle-Bewegung haben soeben einen der großen Schaufelradbagger im Tagebau Hambach besetzt – es handelt sich dabei um jenen auf der obersten Ebene, der Meter für Meter Boden frisst. Eine Person hat sich an den Bagger festgekettet, die Aktivist_innen stehen unter Druck durch RWE-Mitarbeiter_innen
Untenstehend findet ihr die Aktionserklärung

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