Offener Brief eines gewerkschaftlich organisierten Arbeiters an die Beschäftigten im Tagebau und bei RWE

„Dieser Text ist nach meiner Diskussion mit RWE-MitarbeiterInnen entstanden, die im November 2018 beim sog. RWE-Waldspaziergang im Hambacher Forst waren. Anfänglich war die Situation sehr emotional und polemisch, aber in der Zeit entwickelte sich immer mehr eine – wenn auch kontroverse – Diskussion.

Diese Diskussion soll hiermit weitergeführt werden:

LASST UNS GEMEINSAM FÜR EINE LEBENSWERTE WELT KÄMPFEN

Ich war Arbeiter, Werkzeugmacher in der Automobilindustrie, organisiert und aktiv in der IG-Metall, aktiv im Betrieb, Betriebsrat und Vertrauensmann.
Jetzt bin ich 66 Jahre alt, in Rente und aktiv zum Erhalt des Restes vom Hambacher Forst und gegen den Braunkohletagebau.

Ihr fragt euch: warum tut der das ?

In meinem Berufsleben im Werkzeugbau habe ich erfahren, welch gigantische Verschwendung von Rohstoffen und Energie betrieben wird nach dem Motto: Immer mehr, immer höher, immer schneller usw.
Angeblich werden damit Arbeitsplätze geschaffen und gesichert und damit unsere Familien ernährt.
Dass damit aber die Grundlagen unserer Existenz weltweit zerstört werden, wird verdrängt und geleugnet.
Seit Jahren wird mir immer deutlicher, dass dieses System, in dem wir in einem Wohlstandskokon leben, nicht das Ziel hat, uns ein vernünftiges Auskommen zu geben, sondern nur nach dem Prinzip grenzenloser Profitmaximierung funktioniert. Die Kriege um Rohstoffe und Absatzmärkte und nicht zuletzt der immer schneller werdende Klimawandel, zeigen uns doch allen:

So kann es nicht weiter gehen.

Wir zerstören nicht nur die Regenwälder in Lateinamerika und die Lebensgrundlagen der Menschen dort, sondern auch hier bei uns sägen wir an dem Ast, auf dem wir alle sitzen.
Um unsere Zukunft, die Zukunft aller Menschen, unserer Kinder und Enkel lebenswert zu gestalten, müssen wir aktiv werden und dieses System der Maßlosigkeit und des bedingungslosen Profits durchbrechen.

Sichert denn nicht die Braunkohle unseren Energiebedarf und damit unsere Arbeitsplätze ?

Nein, im Gegenteil. Braunkohle und ihre Kraftwerke ist die dreckigste Energiequelle. Sie sind die größten CO2 Schleudern und mitverantwortlich für die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weltweit. Der Energiebedarf dieser Gesellschaft beruht auf der maßlosen Ausbeutung unseres Planeten und schreitet immer schneller voran.
Der einzige Motor ist der Profit der Konzerne und die Anhäufung von Reichtum einiger Weniger.

Und die Arbeitsplätze ?

Mal ehrlich, ihr habt doch keinerlei Kontrolle darüber, was mit euren Arbeitsplätzen geschieht.
Das entscheidet der Konzernvorstand, die Aktienmehrheiten und die Banken.
Wenn sie entscheiden, dass aus „betriebswirtschaftlichen Gründen“ Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, dann feuern sie euch !!! Trotz Mitbestimmung und Betriebsverfassungsgesetz sitzt ihr am kürzeren Hebel !

Die Annahme, dass es den Arbeitern gut geht wenn es dem Betrieb gut geht, ist eine Täuschung !!!

Klar ist: die Braunkohle hat keine Zukunft mehr. Und eigentlich wisst Ihr das auch.
RWE hat das längst erkannt. Die Aufspaltung von RWE in zwei Teile zeigen doch, dass RWE Power gegen die Wand fährt und die Konzernspitze und die Kapitaleigner ihre Schäflein ins trockene bringen wollen.

Ist RWE nicht wie eine grosse Familie ?

Klar, das erzählen sie, um euch einzulullen.
Aber was passiert, wenn RWE-Power abgewickelt wird?
Die Vorstände bekommen andere hochbezahlte Posten in anderen Konzernen.
Ihre Einkünfte sind so hoch, dass sie sich keine Sorgen machen müssen.

Und ihr ?

Ihr bekommt vielleicht einen Sozialplan mit Vorruhestands­regelungen ab einem gewissen Alter.
Der Rest kommt vielleicht für eine begrenzte Zeit in eine Auffanggesellschaft.
Da lernt ihr dann, wie Bewerbungsschreiben geschrieben werden und wie ihr euch „richtig“ bewerben sollt.
Danach gibt’s ein Jahr Arbeitslosengeld, dann Hartz IV. Oder ’ne Leiharbeitsfirma mit Mini-Lohn.
In der Kohlekommission ist die Empfehlung aufgestellt worden, dass RWE keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen und allen MitarbeiterInnen die Sicherung eines gleichwertigen Arbeitsplatzes und ihres sozialen Standards garantieren soll.

Glaubt ihr, dass RWE das auf freiwilliger Basis machen wird ?

Die Aufgabe von IGBCE und Betriebsrat sollte sein, für nachhaltige und zukunftsfähige Arbeitsplätze für Alle zu kämpfen.

Seit wann ist es Aufgabe von IGBCE und Betriebsrat, sich vor den Karren der Konzernspitze spannen zu lassen ?

Die Aufgabe der Gewerkschaft und des Betriebsrates ist es nicht, die Interessen des RWE- Konzerns zu vertreten, sondern dafür zu kämpfen, dass ihr zukunftsfähige Arbeitsplätze bekommt.

Nicht der Erhalt des Hambacher Waldes und die Menschen, die dafür eintreten, sind eure Feinde –

Im Gegenteil eint uns ein gemeinsames Ziel:

Wir wollen in Frieden leben und eine lebenswerte, nachhaltige Existenz haben – auch für unsere Kinder.

Wir wollen unser Leben selbst bestimmen und gestalten und nicht Schachfiguren im Spiel der Konzerne sein !!!!

Hier und weltweit.

Dafür können wir gemeinsam kämpfen

Wie wärs mit ner gemeinsamen Demo dafür vor der RWE Zentrale und dem Landtag ???“

Dieser Beitrag hat 23 Kommentare

  1. Helmut Born

    Dieser Artikel von dem IG Metall Kollegen ist sehr wohltuend. Allerdings ist die IG BCE und die meisten Kolleg*innen für solche Argumente nicht zugänglich. Trotzdem müssen wir immer wieder versuchen Sie zu überzeugen.

  2. Jürgen von Kannen

    Wow…das trifft des Pudels Kern…aber sowas von.
    EIN TOLLES ANGEBOT…SICH NICHT GEGENEINANDER AUFHETZEN ZU LASSEN. VON EINIGEN WENIGEN IN DER WIRTSCHAFT UND IN DER POLITIK, SONDERN GEMEINSAM für unsere Lebensgrundlagen. Seit wann lässt sich eine Gewerrkschaft derart vor den Karren spannen???

    Toller Wachmacher.

  3. Jojo

    Besser kann man die Situation kaum beschreiben.
    Das an der Energiegewinnung mittels Braunkohle immer noch festgehalten wird, gleicht dem Ritt auf einem toten Pferd. Die Konzernbosse wissen das ganz genau, nutzen aber noch die restliche Bewegungsenergie bist der Gaul zusammen bricht, antsatt sich neue Standbeine zu erschließen, in denen auch die jetzigen Mitarbeier eine Existenzmöglichkeit finden.
    Verantwortung für die Mitarbeiter? Wenn man schon den Tod von tausenden, vielleicht Millionen Menschen in Kauf nimmt, die wir durch unsere Art zu leben und zu wirtschaften,billigend in Kauf nimmt, dann braucht man sich auch nicht um die Zukunft seiner Mitarbeiter zu sorgen. Diese Last bürdet man letzlich wieder dem Staat auf.
    Und verehrte RWE Mitarbeiter und auch alle Hambianer: Wir werden alle riesige Einschnitte und Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, wenn wir unseren Enkeln noch eine halbwegs lebenswerte Zukunft bieten wollen. Das Ende der Braunkohle ist nur ein kleiner, erster Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht geht dieser Schritt, wenn er denn wirklich getan wird, zu Lasten der RWEler. Aber auch wir werden unser Leben rigoros ändern müssen, wenn wir wiklich etwas verbessern wollen.
    Es ist Heuchelei, mit dem Finger auf RWE zu zeigen, und gleichzeitig mit dem fetten Mercedes SUV zum Waldspaziergang zu fahren. Oder die Lautsprecheranlage beim Waldspaziergang mit einem riesigen amerkanischen V8 Pick Up zu transportieren.
    Und egal wo wir genauer hinschauen,sei es Elektromobilität, die Herstellung von Solarzellen, Plastik, die hemmungslose Bepflanzung unserer Lanschaft mit Windrädern, Fleischkonsum, Massentierhaltung und viele Baustellen mehr, fast überall müssen für unsere Sünden die Leute büßen, deren Rohstoffe wir stehlen, und die als Arbeitssklaven unseren sinnlosen, überflüssigen Luxus gewährleisten.
    In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein „besinnliches“ Weihnachtsfest.

    1. Catrynn

      Hey Jojo, genau dieser fette Mercedes hat mir ermöglicht, bei zahlreichen Waldspaziergängen dabei zu sein, die Waldbewohner mit allerlei Dingen zu unterstützen. Trotz Fulltimejob und Familie. Mit der Bahn wärs jedesmal eine Ganztagstour geworden *seufz, lebe ländlich veranab von praktikablen ÖPNV-Strukturen. Das schlechte Gewissen hab ich immer damit beruhigt, dass ich etliche Leute mitgenommen habe und Transfers zum Bahnhof Buir angeboten habe. Du hast schon recht, es wird Einschnitte in unseren ‚Luxus‘ geben (müssen) und mehr Leute, als Du denkst, sind mit Dir *d‘accord*! Thx für Deine Worte ;O) und schöööne Weihnachten

  4. Jochen

    Auf den Punkt gebracht. Es ist tatsächlich so, dass man immer öfter den Eindruck bekommt, dass die „Kleinen“ gegeneinander aufgehetzt werden, damit die „Großen“ „da oben“ ihre Ruhe haben. Und das nicht nur beim Thema Hambacher Wald und Braunkohle. Es wird Zeit, vereint aufzustehen.

  5. Ute

    Hut ab! Das ist sehr gut formuliert, ein anderer Blickwinkel wird beleuchtet! Vielen Dank dafür! Nun wünsche ich mir, dass dieser Brief vielfach veröffentlicht, geteilt und diskutiert wird! Dass der Vorschlag gemeinsam umgesetzt wird!

  6. Theresia Lanfermann

    DANKE, für den unglaublich starken Text.
    Dem ist nichts hinzuzufügen und er gibt mir neue Zuversicht, dass immer mehr Ottos und Ottilien, wie wir Normalos hier gelegentlich genannt werden, ihre Komfortzone verlassen und für eine gerechte Welt für alle Menschen aufstehen.
    Diese Zuversicht war mir etwas abhanden gekommen, denn Geld regiert ja bekanntlich die Welt.

    Der mächtige Finanzinvestor Warren Buffett hat gesagt:
    Es ist ein Klassenkrieg arm gegen reich und wir, die Klasse der Reichen werden ihn gewinnen.

    Ja, vielleicht hat Buffett recht.
    Aber wir werden immer mehr und wenn wir uns nicht spalten lassen, werden wir diesen Krieg gewinnen.
    Einer Demo schließe ich mich daher gerne an.

    Liebe Grüße von
    Theresia, 61Jahre, 3 Kinder,
    aus der aussterbenden Gattung der braven Hausfrauen, die jahrzehntelang dachte, es genügt, das Wahlrecht zu nutzen, den Müll zu trennen und Greenpeace zu fördern.

  7. Bianca

    Ein Zeichen dafür, dass wir uns nicht spalten lassen, wollen wir am 29.12.2018 mit dem gemeinsamen Winterwaldspaziergang setzen. Und auch ein Zeichen geben an das Gericht vor der nächsten Entscheidung und vor der Kohlekommission.

    https://www.facebook.com/events/290378004839159/

  8. ulrics

    Was scheinbar in der Diskussion gar nicht berücksichtigt wird sind Fahrverbote.
    Bereits kleine Braunkohlekraftwerke stoßen erhebliche Mengen an Stickoxiden aus, die man auch nicht komplett rausfiltern kann. Dieser Hintergrund erhöht die Werte in den Städten. Venator in Duisburg trägt zu Fahrverboten in Essen bei.

  9. Axel Müller

    Haben Sie sich auch Gedanken gemacht, wer bzw wovon Ihre Rente finanziert werden wird?

    1. Liane Wersich

      Wohl kaum ausschliesslich von den Mitarbeitern bei RWE‍♀️

  10. Hans- Josef Bohnen

    Dass die Braunkohle keine Zukunft hat, ist doch jedem Braunköhler klar, zumal der Ausstieg längst beschlossen war!Er sollte geordnet (wie mit der Politik vereinbart) in 2045/2050 stattfinden!Fakt ist auch, dass RWE z.Z. dabei ist sich als einer der größten Produzenten der erneuerbaren Energie zu profilieren! Es stellt sich jedoch die Frage, wie es mit den Menschen in der Region, der energieintensiven Industrie, den vielen befreundeten Firmen und Zulieferern weitergeht, wenn der Ausstieg aus der Braunkohle unkontrolliert und zu früh stattfindet?! Welche zukunftsträchtigen Firmen und Gewerbe werden in der Region angesiedelt? Wo soll der benötigte Abraum zur Sicherung der Tagebaukanten und der Tagebauböschungen herkommen? Stimmt es, das Teile des kleinen Hambacher Restwald gerodet werden müssen, um die Tabebauböschungen zu sichern? Wie hoch wird der künftige Strompreis für Verbraucher, wenn der preiswerte Braunkohlestrom durch viel zu teuren Strom aus Gaskraftwerken ersetzt wird? Welchen Fortschritt macht z.Z. der dringend benötigte Ausbau der Netze? Wie weit ist man bei der Entwicklung der dringend benötigten Speichermedien für die Speicherung der erneuerbaren Energie aus Sonne und Wind? Müssen nicht diese und viele andere Fragen zum Strukturwandel beantwortet werden, bevor ein Ausstiegstermin beschlossen wird? Doch hier bleibt die Politik die Antwort schuldig, still ruht der See! Zum Klimawandel gehört doch auch wesentlich mehr, nämlich: Verzicht auf Flüge, Kreuzfahrten, Autos, Reduzierung von Fleischverzehr u.v.m.! Sich ausschließlich auf die Energiewirtschaft zu fokussieren, ist deutlich zu kurz gesprungen! Zumal die Energiewirtschaft die geforderte CO² Einsparungen bis 2030 eh eingespart hätte! Das Verkehrswesen, die Landwirtschaft und das Bauwesen können davon nur träumen! Bitte versteht mich nicht falsch…, der Klimawandel ist sinnvoll und notwendig…, aber warum müssen wir in Deutschland ein funktionierendes System vorschnell zerstören, ohne eine sinnvolle und funktionierende Alternative geschaffen zu haben??

  11. Ralf

    Es ist interessant zu sehen oder lesen, wie man plötzlich so Ökobewusst sein kann.
    Wenn jemand seinen SUV scheiße findet, warum verkauft er ihn dann nicht, anstatt eine Fahrgemeinschaft zu gründen? Da wird sich glücklich gequatscht um sein Gewissen rein zu halten. Dabei werden SUV’s eh hauptsächlich von Helikoptermüttern die nicht damit umgehen können angeschafft. Man fühlt sich ja schließlich sicherer in solch einem Panzer. Echt beschämend.
    Oder noch besser finde ich diejenigen, die sich als Öko bezeichnen aber Erdbeeren, Ananas oder sonstige tolle Erzeugnisse über das Meer schippern zu lassen, nur um das tollste Essen auf dem Tisch zu haben. Oder Kartoffeln aus Ägypten, nur weil sie billiger sind. Auch beschämend. Wo ist denn da das regionale. An 25. Stelle.
    Auf der anderen Seite gebe ich den meisten hier Recht damit, dass wir von der Wirtschaft ausgenutzt werden. Aber das wissen wir doch schon seit Jahrzehnten und ist doch nun wirklich nichts neues.
    Aber Geld brauchen wir immer noch, um leben zu können.
    Wenn ihr Hambi-Ökos es aber ehrlich meint und wirklich was dagegen unternehmen wollt, dann müsst ihr woanders ansetzen.
    Solange jeder Bürger der sog. BRD nicht gewillt ist das selbst in die Hand zu nehmen, wird nichts passieren. Das heißt natürlich, dem Wald zuliebe kein Holz mehr im Ofen zu verbrennen, also die Möbelindustrie boykottieren, dann auch nicht mehr bei KiK, Aldi, Lidl, H&M oder sonstigen Räubern kaufen, die Kinderarbeit oder Niedriglöhne bevorzugen oder den absoluten CO2-Luxus, unsere Kinder mit dem Auto zur Schule hinbringen und wieder abholen. Da interessiert niemanden die CO2-Bilanz.
    Aber jetzt hier die Ökopolizei zu spielen finde ich schon eher Hohn.
    Sind wir doch mal ehrlich, sind CO2 oder Stickoxyd nicht auch nur Dinge die uns Angst machen sollen, damit wir fügig gemacht werden sollen, damit man gewillt ist immense Summen für Industrie 4.0 auszugeben?
    Genauso frage ich mich, warum uns niemand der hochbezahlten Wissenschaftler mal erzählt, was zwischen den Eiszeiten war. Sind da die Pole abgeschmolzen? Würde es zwangsläufig wärmer dadurch? Ändern die Erdbeben der letzten Jahre auf dem europäischen Kontinent und der damit verbundenen tektonischen Veränderungen die Winde in den oberen Schichten?
    Das wissen wir alles nicht und glauben daher das Geschwafel der Wissenschaftler, die uns Politik, Wirtschaft und auch Umweltverbände vorsetzen. Und……wer zahlt, bestimmt auch die Musik! Stimmt’s?
    Ich bin auch für eine saubere Welt. Aber doch nicht wieder nur auf Kosten des kleinen Mannes. Und schon gar nicht mehr auf Kosten von Arbeitsplätzen.
    Wenn es denn so sein soll, dann bitte in einem harmonischen Übergang, wo alle, weltweit, zusammen dran arbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

    Schönen Tag noch

    1. Patrick

      Lasst uns was tun, aber nichts ändern!
      Vor allem nichts, dass einen irgendwie einschränkt!
      Super, Ralf! Nicht!
      Um zu wissen, was die „hochbezahlten Wissenschaftler“ so alles sagen, müsste man allerdings mal deren Arbeiten lesen/Berichte dazu ansehen.
      Wenn das Dich nicht zu sehr einschränkt natürlich nur!

  12. gesa

    Ja, lasst uns gemeinsam für eine Zukunft kämpfen!
    Liebe Hambis, ihr seid großartig und es werden wohl nach und nach mehr Mneschen, die endlich die Falschheit unseres derzeitigen Lebens durchschauen.
    Ich suche gerade nach einem Grundstück, wo ich weiter klimaschonend leben kann. Bei einem Telefonat mit einer Baubehörde sagt der Mitarbeiter: klimaschonendes Leben ist verboten, all das (z.B. Tiny House) ist nicht erwünscht, weil es dann Neid gibt! Kopfschüttel!
    Es gibt bei Aldi Gans für 4 Euronen, die Menschen kaufen Gans für 4 Euronen! Werden sie aber gefragt,geben sie an, Biofleisch zu kaufen.

    Komisch auch, dass Lebensmittel retten verboten ist, aber kontinentgroße Massen wegschmeissen ist erlaubt. Wir leiden alle unter großen Denkfehlern und müssen dass schnell korrigieren!
    Wir verdängen kollektiv -(kleine Ausnahmen wie Alternative, Hambis, Ökos, Spinner*innen)- das wir eigentlich nur ein Problem haben- DAS KLIMA! Alle anderen Probleme haben wir nicht mehr, wenn dass an die Wand gefahren ist.

    Ich lebe seit Jahren anders und klimaschonend und verweigere!
    Es ist gut, wenn ich viel Gegenwind von Normalos*innen (oder wie?) bekomme, dann weiß ich, dass ich weiter auf dem richtigen Weg bin!

    Mir will nicht in den Kopf, dass wir die einzige Spezies sind, die ihre Kinder nicht genug lieben, um ihnen eine Zukunft zu wünschen und zu bieten!

    Herzliche Grüße,
    Gesa

  13. Sylvia König

    Gut gesprochen. Das sind auch meine Erfahrungen und Einsichten. Und bei einer Demo vor der RWE-Zentrale und dem Landtag bin ich gern dabei. Gern auch regelmäßig-lästig

  14. Klaus

    @ Hans-Josef Bohnen

    Schöne Aufzählung der vielen Begleitprobleme, die mit den notwendigen Änderungen wegen des -bereits begonnenen Klimaänderungen vollzogen werden müssen. Aber um das weise und konfliktarm zu gestalten bräuchte es eine weise Regierung, die wir nicht haben. Ohne ein eigentlich schon zu spätes Datum für den Kohleausstieg festzulegen wird das Problem einfach nicht ernst genommen. So läuft bei uns Politik.

  15. Peter-Jürgen Heinen

    Ja, die Kohle muss bald enden. Warum? Ich nenne dazu ein noch nicht öffentlich angesprochene elementares Problem: Unser kostbares Trinkwasser (Grundwasser)- RWE-seits sprachlich als „Sümpfungswässer“ herabgestuft – ist hier im Umfeld des Hambacher Tagebaus bereits auf 500 Tiefe abgepumpt, weltweit ohne Beispiel. Das lässt auch aktuell unseren stark geschrumpften Waldbestand zum Beispiel im Raum Kerpen/Erft und Horrem/Erft absterben, da die Bäume nicht mehr im Grundwasser stehen. Die Grundwasser-Reserven gehen zur Neige. Von oben kommt kaum etwas nach durch geringere Niederschläge als Folge des Klimawandels und als Folge zunehmender Flächenversiegelungen durch immer neue Wohnquartiere mit ihren Straßen, befestigten Gehwegen, aber auch durch massiv zunehmende Versieglung von Vorgärten durch die Bürger. Das Regenwasser kann nicht mehr an Ort und Stelle versickern, sondern wird in die Kanalisation geleitet – und dann ab in den Fluss (sog. „Vorflut“) und weg ist das Regenwasser! Es gibt immer weniger Grundwasserneubildung. Dazu kommt, dass sich laut Wasserversorgungskonzept von RWE Power (unter Einbeziehung des Erftverbandes) aus dem Jahr 2018 zum Beispiel für die Städte Bedburg, Bergheim, Elsdorf und Kerpen im Rhein-Erft-Kreis die schlimme Situation ergibt, dass durch die bergbaubedingte Bildung von trinkwassergefährdendem Sulfat und dessen zunehmendem Zufluss in die Trink- und Brauchwasser-gewinnungsgebiete der 3 hiesigen Wasserwerke in Paffendorf/Glesch, Sindorf und Türnich „mittelfristig“ (Zitat)keine Trink- und Brauchwasserentnahme mehr möglich sein wird.
    Hier soll ein Ausweichen auf das Wasserwerk Erftstadt-Dirmerzheim die Lösung sein. Es ist zudem nicht nur die Bevölkerung mit Trinkwasser, sondern auch Gewerbe und Industrie(z. B. auch im Industriepark Hürth-Knapsack) mit Brauchwasser zu versorgen (das dann auch nicht mehr fließt wie bisher).
    Wie soll die Wasserversorgung auf Dauer ermöglicht werden? Wird es ein strenges Wassermanagement geben müssen? Werden wir alle noch genug Wasser haben oder werden wir z. B. wie in Kalifornien künftig Wüstengewächse (wie Kakteen) anstelle von grünen Bäumen und Büschen in unseren Gärten und Vorgärten haben? Wie kann die Landwirtschaft unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln ohne ausreichendes Wasser gewährleisten?
    Dieses Wasserversorgungskonzept wurde 2018 auch den Stadträten von Bergheim, Bedburg, Elsdorf und Kerpen in öffentlicher Sitzung offiziell vorgelegt.
    Das Wasserversorgungskonzept wurde in Bedburg, Elsdorf und Kerpen trotz dieser Probleme offiziell so beschlossen, in Bergheim gab es noch Klärungsbedarf.

    1. Baumfreundin

      Wollt Ihr, dass es wieder regnet?

      Dann pflanzt weltweit 5.000 Milliarden neue Bäume.

      Punkt.

      Dann geht nämlich der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre zurück und wir bekommen unser normales Wetter wieder.

      Bäume. Die ganzen Menschis mit Geld sollen auch mal für Bäume spenden.

      Ein Baum kostet einen Euro bei Plant-for-the-Planet, 50 Cent bei African Rainforest Conservancy und 25 Cent bei Armenia Tree Project.

      Wer es ernst meint, der spendet pro Jahr 1000 Bäume, und das fünf Jahre lang. Wenn alle 750 Millionen reichste Leute der Welt das machen (da gehören die hiesigen Normalos locker dazu), dann sind wir in 7 Jahren fertig, haben noch 20-30 Jahre Zeit und können uns die richtigen technischen Lösungen und Agro-Lösungen ausdenken, um dem Klimawandel endgültig beizukommen.

      Also nicht jammern: Bäume spenden!

      Und die doofen Menschenangreifer und Auto-Anzünder am Weihnachtsabend, die sollen erstmal ihren Rausch ausschlafen und froh sein, dass sie nicht erwischt worden sind. Meiner Meinung nach sollten sie erwischt werden. Endlich mal ein Prozess gegen echte Gewalttäter, anstatt immer nur die zu bestrafen, die sich ja so leicht erwischen, sprich: aus ihren Behausungen in den Bäumen zerren lassen!

      BÄUME! SPENDEN! Friedlich sein! http://www.pro-verdura.info

      1. L.D.

        Bäume pflanzen bzw. am Leben lassen, statt die Erde weiter versiegeln und bebauen und vergiften wäre tatsächlich die Lösung für das Luftverschmutzungsproblem/den Klimawandel. Allerdings steigt meines Wissens nicht nur die Gesambevölkerung der Erde weiter, sondern auch der sog. „Flächenverbrauch“. Die Bäume müssen ja auch irgendwo stehen und wenn es darum geht, ob Bäume wichtiger sind oder Rohstoffabbau, Straßen, Industrieansiedlung, Agrarflächen, Wohnungsbau, Einkaufszentren etc., dann verlieren eben heute immer noch weltweit die Bäume (siehe Hambi, Reinhardswald, Regenwälder etc.). Entgegen unseren wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnissen, gegen jede Vernunft. Aber klar, in unserem global dominierenden System meint „Wert“ eben nur noch Geldwert… da siegt offenbar im Kleinen wie im Großen meistens die Gier und Bequemlichkeit über die Vernunft und die Liebe zum Leben.

        Den Hauptartikel hier finde ich toll, weil er verdeutlicht, dass RWE-Mitarbeiter und Umweltschützer in einem Boot sitzen. Wir alle können Opfer des rein profitorientierten Denkens werden: ob es nun der Arbeitsplatz ist, der wegrationalisiert wird, öffentliche Einrichtungen (Krankenhäuser, Bahn, Wasserversorgung) die an private Unternehmen verschachert werden und von da an nicht mehr der Allgemeinheit dienen, sondern dem Profit der Aktionäre oder ob das geliebte Elternhaus einer Rohstoffausbeutungsanlage weichen muss.
        Wir alle leben auf diesem einzigartigen, wunderschönen Planeten, der seit der Industrialisierung existenzbedrohend vergiftet wird, dessen natürliche Lebenserhaltungssysteme gerade rasend schnell zerstört werden.
        Und wir alle werden vermutlich in naher Zukunft massiv unter den Folgen der Naturzerstörung/-vergiftung leiden (zunehmende Extremwetterlagen, Trinkwasserprobleme, Migration aus unbewohnbar gemachten Gebieten, Meeres- und Landverschmutzung, Krebserkrankungen usw.)
        Die Alternative wäre, dass wir alle (zumindest wir westlichen komplett fremdversorgten Menschen) unseren Lebensstil deutlich verändern, was dann vermutlich auch fast allen auf die eine oder andere Art zunächst als Verzicht erscheinen wird. Die einen müssten auf ihre geliebten Spaß-Flugreisen verzichten oder ihre Formel-Eins-Rennen, die anderen vielleicht auf ihren täglichen Sonntagsbraten, die nächsten womöglich auf die Planung einer Großfamilie oder sogar auf ihre Arbeitsstelle in einer als „Gefährdung für die Allgemeinheit“ erkannten Wirtschaftsbranche (und da ist die Kohle-Vertromung sicher nicht allein!).

        Aber die gute Nachricht ist, dass wir damit noch viel mehr wiedergewinnen könnten, als einen schönen Planeten mit intakter, gesunder Natur. Der Abschied von der Vorstellung eines notwendigen Dauerwachstums würde vermutlich auch der psychischen Gesundheit der Menschen und ihren sozialen Gemeinschaften sehr gut tun… (Dr. Nico Paechs Buch „Befreiung vom Überfluss“ zum Aufbau einer Postwachstumsgesellschaft finde ich in diesem Zusammenhang sehr erhellend).

        1. Baumfreundin

          @ L.D.: Du hast ja recht damit, dass wir alle unseren Lebensstil ändern müssen. Aber was die Bäume betrifft und den angeblich damit konkurrierenden Flächenverbrauch:

          Nur 1,7 % der benötigten Waldneufläche von weltweit 1 Milliarde Hektar (und diese Fläche habe ich äußerst großzügig angesetzt) wird vom weltweiten Flächenverbrauch überhaupt tangiert.

          Es gibt riesige Brachflächen in den subtropischen und tropischen Gebieten, die insgesamt an 1 Milliarde Hektar heranreichen. Dazu gibt es sogar eine wissenschaftliche Studie des Heinrich-von-Thünen-Instituts, welche im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt erstellt wurde. Ich kann den Link noch heraussuchen.

          Nicht ohne Grund haben die Länder, die kürzlich auf dem Weltklimagipfel im polnischen Kattowice waren, beschlossen, weltweit 350 Millionen Hektar Land aufzuforsten.

          Dieses Land ist da. Es ist sogar eine Milliarde Hektar (zum Vergleich: Brasilien umfasst ca. 880 Millionen Hektar) da, das sind alles gerodete frühere Regenwaldgebiete, die zunächst für Landwirtschaft genutzt wurden, jetzt degradiert sind und sich tatsächlich für die Aufforstung eignen!

          Also nicht verzagen: Das Land ist da. Das Geld ist da – was sind schon 5.000 Milliarden Euro in Anbetracht des Geldes, das weltweit vorhanden ist? Und wir sind da.

          Jeder und jede kann sich jeden Tag dafür entscheiden, für Bäume zu spenden.

          Es gibt diese Projekte, die zugleich nachhaltig, effizient, biodivers, expansiv und vor allem transparent sind.

          Die Transparenz ist das Wichtigste: Ich würde nur dort spenden, wo es eine Internetkarte gibt, auf der ich den Standort der neuen Bäume sehen kann. So, dass ich theoretisch – theoretisch! – hinfahren und die Bäume besuchen könnte.

          Diesen Punkt erfüllen leider nur die wenigsten Projekte bislang.

          Aber es gibt sie:

          Plant-for-the-Planet und iplantatree, zum Beispiel.

          Und ich bekomme definitiv keine Provision. Bin nur eine Hausfrau, die sich mal die Mühe gemacht hat, mehrere Projekte auszuwerten und zu erfassen, informatorisch….

          Und ich spende jedes Jahr für ca. 1.000 neue Bäume, um meiner Verantwortung wenigstens in diesem Punkt gerecht zu werden.

          Also die Flächen sind definitiv vorhanden, weltweit.

          Die Frage ist nur, wer sie bepflanzen wird und mit wessen Mitteln.

          1. Baumfreundin

            So, und jetzt der korrekte Link zur Frage der Machbarkeit eines weltweiten Aufforstungsprogramms:

            https://www.forum-fuer-verantwortung.de/wp-content/uploads/2016/06/akt_mzn_waldoptionen-kurzstudie.pdf

            Es war der Lehrstuhl für Waldbau der TU München, der hier am 4.April 2016 diese Kurzstudie veröffentlicht hat. Und die Fundstelle, auf die ich mich beziehe, steht da auf Seite 7 oben:

            „Die Gesamtfläche für reine Aufforstungsmaßnahmen in den Tropen oder in Tropennähe beträgt mindestens 180 Mio. Hektar. Die zusätzliche Fläche für Waldsanierungen und kleinräumige Aufforstungen liegt zwischen 500 Mio. und 1,2 Mrd. Hektar.“

            Zur Zeit gibt es überall auf der Welt Aufforstungsprojekte. Das Problem ist bloß, dass diese nicht weltweit gleichermaßen bekannt sind und dass deren Bemühungen und Erfolge nicht zentral erfasst werden.

            Für ein transparentes, nachhaltiges, die Biodiversität angemessen förderndes, expansives und kosteneffizientes Projekt würde ich spenden … als Anhaltspunkt für die Kosten kann „Plant-for-the-Planet“ dienen: Dort kostet im spendenfinanzierten Bereich ein Baum einen Euro.

            Die Studie des Heinrich-von-Thünen-Instituts hatte ich herangezogen, um nachzuweisen, dass mit der Aufforstung von europäischem Mischwald deutlich mehr CO2 gebunden wird, als mit bloßem Grasland. Ganz viele Quellen gehen derzeit noch von dem veralteten Wert für Grasland aus, und der versaut die Bilanz ….

            Bäume sind definitiv Klimaretter bzw. sie könnten es sein, wenn sich die Menschheit, vor allem ihre großen Organisationen wie die UN, auf die Vegetationsförderung besinnen würde.

            Es geht darum, zentral alle Aufforstungsprojekte zu erfassen und für Internetnutzer – zumindest den englisch-sprachigen – einsehbar zu machen. Gleichzeitig sollten diese Projekte, die die fünf Kriterien (Transparenz, Biodiversität, Expansivität, Nachhaltigkeit, Effizienz) erfüllen, auch für private Spendengelder erreichbar gemacht werden.

            Ich stelle mir ein öffentliches Portal vor, wo förderungswürdige Projekte erfasst und dargestellt sind, wo deren Erfolge sichtbar werden und wo die Internetnutzer die Spendenlinks finden.

            RED++ ist in keiner Weise effektiv, denn hier bekommen Länder Geld für mehr als fragwürdige Erfolge/Anstrengungen, ihren heimischen Wald zu schützen. Dort sieht man nicht einmal den aktuellen Status der betreffenden Schutzgebiete. Man sieht nicht einmal genau, wo denn die Schutzgebiete liegen. Und so geht es nicht.

            Sag mir, wo die Bäume sind, und ich sage Dir, ob Du ein förderungswürdiges Projekt bist: Würdig, öffentliche Gelder zu erhalten, würdig, private Spenden zu erhalten.

            Hausfrauenweisheit.

            Sollten die da oben endlich einmal beherzigen. Und ausserdem: Ein Bericht, den ich nicht verstehen kann und aus dem ich nicht ersehen kann, wo denn das betreffende Gebiet ist und wie es da jetzt wirklich aussieht, ist das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt ist. Soviel zu RED++ und sonstigen Programmen, bei denen sich ausser ein paar realitätsfernen Bürokraten offensichtlich keiner um die echte Umsetzung Gedanken macht ….

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