Pressemitteilung für die Aktion „Ein Baumhaus für alle- ein Wald für die Zukunft“ am Sonntag

Aktuellen Informationen zu Folge planen RWE, das Innenministerium und die Polizei die Waldbesetzung noch vor Beginn der Rodungssaison zu räumen. Eine Räumung ist gleichbedeutend mit einer Rodung, da dafür große Teile des Waldes gerodet werden und somit das komplexe Ökosystem des natürlich gewachsenen Waldes unwiderruflich zerstört wird. Die über 40 Baumhäuser, die Aktivist*innen gebaut haben, um mit ihren Körpern zu verhindern, dass die Bäume den Kettensägen zum Opfer fallen, sollen geräumt werden, um die umweltschädliche Braunkohle zu fördern, die unter dem 12.000 Jahre alten Wald liegt.

Aktivst*innen aus der Besetzung setzen nun gemeinsam mit Anwohner*innen, Waldspaziergänger*innen, und dem Klimacamp ein Zeichen gegen die geplante illegale frühzeitige Rodung. Am Sonntag den 19.08. findet der 52. Waldspaziergang statt, auf dem die Solidarität mit der Besetzung und die Empörung über die verfrühte Rodung in einer besonderen Aktion Ausdruck finden wird. Auf dem Klimacamp wird ein Baumhaus gebaut, von einem Traktor wird es in den Wald gebracht und dort mit der geeinten Kraft der Besucher*innen des Waldspaziergangs in die Baumkronen gezogen und befestigt.

Denn während die Hitzewelle, die auch Bäuer*innen der Region stark getroffen hat, gerade erst überstanden zu sein scheint, soll nun ein weiteres Waldstück der Braunkohle weichen. Braunkohleverstromung ist extrem klimaschädlich und gilt außerdem als ineffizient. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist gegen die Verbrennung von Braunkohle.

Deshalb ginge auch darum, ein Zeichen für „echte Mitbestimmung“ und einen „nicht profitorientierten Umgang mit Ressourcen“ zu finden, so eine Anwohnerin. „Wir dachten die Kohlekommission würde vielleicht etwas ändern. Dass ich jetzt sehe, dass noch während die Kommission tagt unwiderruflicher Schaden an Natur und Klima verursacht wird, lässt mich daran zweifeln, ob innerhalb des kapitalistischen Systems eine nachhaltige Politik möglich ist.“

Die Kommission für Strukturwandel, Wachstum und Beschäftigung, gemeinhin als „Kohlekommission“ bekannt, soll bis Ende des Jahres eine unverbindliche Empfehlung zur Zukunft der Braunkohleförderung ausarbeiten und diesen dann der Regierung vorlegen. Kritiker*innen bemängeln, dass keine Vertreter*innen der besonders vom Klimawandel betroffenen Menschen aus dem globalen Süden Teil der Kommission seien. Dies und die Rodung des Hambacher Forstes noch während der Vogelschutzsaison und vor der Veröffentlichung der Empfehlung der Kohlekommission, zeige, dass es der Politik nicht um Klimagerechtigkeit gehe.

Die Besetzer*innen im Hambacher Forst bereiten sich darauf vor die Rodung zu verhindern. „Wir werden gemeinsam die Rodung verhindern. Wir sind viele und unser Protest ist bunt und vielfältig.“, so Jelka, eine Aktivistin aus dem Hambacher Forst. „Die Wälder sind die Lungen unserer Erde und ein Angriff auf sie ist ein Angriff auf uns alle. Wenn der erste Baum fällt, werden deswegen viele von den Menschen, die am Sonntag mit uns ein Baumhaus bauen und alle, für die das Baumhaus symbolisch steht, wiederkommen und für unsere Zukunft einstehen.“

Alle Menschen sind am Sonntag und auch sonst immer herzlich eingeladen den Wald zu besuchen.

Pressevertreter*innen können schon Morgens den Transport des Baumhauses vom Klimacamp und dann um 12:30 das Anbringen des Baumhauses in der Waldbesetzung begleiten. Anfragen dafür bitte an: hambacherforst@nullriseup.net und unter 015215145375

#HambiBleibt #SonstKommIch

Einige Aktive aus dem Wald

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