Zum Abriss des Immerather Doms am 8.1.2018


Quelle: https://twitter.com/Barbara_Schnell/status/946500576434704385

Vorab zwei Termine (die leider etwas kollidieren):

„Die Initative Ein Dom für Immer(ath) lädt am 7.1 zu einer Mahnwache und einem politischen Gebet ein. Ein offenes Planungstreffen gibt es morgen *3.1* um *19 Uhr* im *Allerweltshaus*.“

„Das nächste große #HambiSupport Treffen Mi., 03.01. um 18:30 findet in der alten Feuerwache statt! (großes Foyer, Melchiorstr. 3)“

Dann eine Mail, die uns erreichte:

„Guten Tag zusammen,

aus traurig-aktuellem Anlass diese Mail zum Jahresbeginn.

Am Montag, dem 8. Januar, beginnt in Immerath die Zerstörung des Immerather Domes, St. Lambertus wird im Auftrag von RWE dem Erdboden gleich gemacht.

Alles muss der Braunkohle weichen – Dörfer, Kirchen, Wälder, Menschen und Tiere.

Wir werden die Vernichtung des Immerather Domes nutzen, um erneut ein eindrucksvolles Zeichen zu setzen. Kein weiteres Dorf, keine weitere Kirche, kein weiterer Wald darf für die Braunkohle zerstört werden.

Ein Dom für Immer(ath)

Am Sonntag, 7. Januar, findet ab 12 Uhr eine Mahnwache in Immerath statt. Um 13 Uhr laden diverse Initiativen zu einem politischen Gebet ein.

Ein Tag vorher, Samstag, 6. Januar, Dreikönigstag. Ab 13.00 Uhr werden wir diesen Tag an St. Lambertus begehen. Die Könige am Dom. Als angemeldete Mahnwache an St. Lambertus. Mit möglichst vielen Menschen. Wir werden Tische aufbauen, Bänke aufstellen, essen, trinken, miteinander sprechen, singen, schweigen, musizieren, rote Linien ziehen… wie bei den drei Königen sind kulinarische Gaben aller Art natürlich willkommen.

Alle Menschen, die mit uns zusammen dem IrRWEg ein möglichst schnelles Ende machen wollen, sind herzlich eingeladen, das Dreikönigs-Wochenende zu nutzen. Zeigen wir der Welt, was hier vor unserer Haustür passiert, zeigen wir der Welt die Bilder, das wahre Gesicht von RWE, zerstörerisch, brutal, ungeschminkt…

Zur Einstimmung ein bewegendes Lied und traurige Bilder von Gerd Schinkel aus Köln:

https://www.youtube.com/watch?v=oqM_6lvuoyA&feature=youtu.be

Natürlich machen wir auch 2018 weiter mit den Sonntagsspaziergängen im Hambacher Wald. Fast 11000 Menschen haben in den vergangenen dreieinhalb Jahren teilgenommen, ein unfassbarer Erfolg!

Rodungsstopp bis Oktober 2018! Noch nie waren wir dem Ziel so nah, den kleinen Rest des einstmals so stolzen Waldes retten zu können. Dazu haben viele Menschen beigetragen, die Führungen sind ein kleiner Baustein auf dem Weg zum großen Ziel…

Sonntag, 14. Januar, 45 Monate Waldspaziergang…

Geänderte Anfangszeit 11.30 Uhr.

!!!!!!!Achtung: Der Treff-/bzw. Ausgangspunkt kann sich ändern, das werden wir natürlich auch kurzfristig mitteilen!!!!!!!

Anmeldung und weitere Infos bei mir unter 0171-8508321 oder per Mail info@nullzobel-natur.de

Und das war´s für heute, es gibt viel zu tun…

Ich wünsche uns allen einen erfreulichen Start in das neue Jahr,

danke für die vielfältige Unterstützung,

mit freundlichsten Grüßen,

Michael Zobel“

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Detlef

    Religion is eh scheiße

    1. Reinhardt

      Nein, nur die Religion die sich in Politik und Gesellschaft restriktiv und bevormundend einmischt! Also die „weltliche“ Religion.

      Die Urchristengemeinden, gnostische Strömungen, Sufis im Islam usw…. haben eine andere Intention. Sie wurden (Stichworte Inquisition, Hexenverbrennung und Islamischer Staat usw….) seit jeher brutal verfolgt und teilweise physisch vernichtet.
      Wahre Religion (Rückkehr!) praktiziert nicht mit weltlichen Hierachien. Sie ist spirituell und lässt jeden einzelnen Menschen seinen eigenen Weg suchen und hoffentlich finden!
      Ohne Dogmen, Verbote und Angst!
      Die Bewahrung der Schöpfung Gottes (nicht ein Herr mit weissem Bart, sondern eine Kraft aus einer „höheren“ Bewußtseinsdimension!) gehört zu allen Religionen. Daher ist mir auch ein „Atheist“ („Ungläubiger) zehnmal lieber als ein religiöser Eiferer der Krieg, Gewalt und Naturzerstörung toleriert oder gar rechtfertigt!

  2. waa

    „Kohle-Taliban“ schleifen Kirche

    RWE reißt ein Symbol im Kampf um den fossilen Brennstoff ab: Der Immerather Dom steht einem Tagebau im Weg. Dabei ist allen klar: Die Tage der Kohle sind gezählt…

    Ein Jahr lang haben sich Bürgerinitiativen und Vertreter des Energiekonzerns getroffen und „über den Braunkohle-Wahnsinn“ diskutiert. Ergebnis: „Die sind schon viel weiter, als sie nach außen zugeben; alle wissen, dass es mit der Braunkohle zu Ende geht, auch RWE weiß es“, fasst Michael Zobel, Waldpädagoge und Anti-Kohle-Aktivist die Lage zusammen. Der Energiekonzern wolle sich den Ausstieg aber vergolden lassen, Millionen an staatlichen Abschaltprämien und Entschädigungen für das Ende des Klimakillers kassieren…

    Zobels Eindruck: „Der Kohleausstieg wird viel schneller kommen, als wir glauben…

    -> https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5472039/

  3. Waldfrieden

    Hallo Reinhard,

    auch noch zu Beginn der Neuzeit wurden z.B. Protestanten durch Inquisition verfolgt und sogar in jüngerer Zeit gab und gibt es
    religiöse/ spirituelle Kreise, in denen solche Praktiken stattfinden, wenn auch meistens eher auf Psychoterror-Ebene, was bekanntlich nicht
    minder grausam ist…
    Zudem sind dogmafreie Religionen eher selten und letztlich liegt es
    im Ermessen jedes einzelnen Menschen, welchen Stellenwert er/ sie der
    Religion als solche einräumt!

    Auch finde ich eine Differenzierung zwischen der Institution Kirche,
    der Architektur des Gebäudes einerseits und der Religion (Dogma)
    andererseits wichtig…

    http://nachhaltig-sein.info/umdenken/das-paradoxon-unserer-zeit-dalai-lama

    1. Reinhardt

      Hallo Waldfrieden,

      gar kein Widerspruch!
      Psycho-Terror (Scientology, Zeugen Jehovas für mich Pseudo-Religionen)natürlich nicht akzeptabel.
      Ansonsten ist eine ausführliche Diskussion über Religion/Glaube usw. hier sicher nicht am richtigen Ort zur richtigen Zeit! Habe auch nur auf den etwas blöden Kommentar von Peter „Religion ist eh scheiße“ antworten müssen.
      Auch ein „politisches Gebet“ wie am Sonntag am Immerather Dom hat aber eine Wirkung auf unsere sog. „materielle Ebene“. Wir wissen inzwischen von der Quantenphysik das materielle Formen letztlich durch mentale (geistige) Prozesse geformt werden!
      Die katholische Kirche hätte den Dom im übrigen niemals freiwillig an RWE verkaufen und entwidmen dürfen. Als Zeichen des Widerstandes gegen die Zerstörung der Schöpfung!

  4. Kito

    7.1.2017 Protestspaziergang von Kerkwitz nach Taubendorf am Rande des Tagebau Jänschwalde

  5. Kito

    7.1.2017 13:00 Protestspaziergang ab der Gaststätte in Kerkwitz nach Taubendorf am Rande des Tagebau Jänschwalde…
    Zeit wieder mal vergessen einzuschreiben…

  6. Kurt Claßen

    Der RWE Power AG sei nahegelegt, den für kommenden Montag vorgesehenen Abriss des Immerather Domes mindestens bis zum 31.03.2018 zu verschieben.

    Vor dem Hintergrund des Gerichtsbeschlusses der 14. Kammer des Verwaltungsgerichts Köln vom 25.10.2017 (AZ: 14 L 3477/17) hat die RWE Power AG eine Verlängerung der Genehmigung zum Betrieb des Tagebaus Hambach (Hauptbetriebsplan) nur noch bis zum 31.03.2018 beantragt und erhalten, allerdings verbunden mit der Auflage eines Rodungsstopps.

    Über die Erwägungen von RWE für die Fortführung des Tagebaus Hambach hatte das Gericht ein vernichtendes Urteil gefällt. Die Grundsätze dieses Urteils gelten entsprechend auch für den Immerather Dom und den Tagebau Garzweiler. Auf die Textziffern 29 bis 31 des Gerichtsbeschlusses wird Bezug genommen.

    Danach seien zunächst keine konkreten Anhaltspunkte dafür ersichtlich, dass der gesamte Tagebau Hambach (entsprechend: Tagebau Garzweiler) wegen des Verzichtes auf die beabsichtigten Rodungen (entsprechend: Verzicht auf den Abriss des Immerather Domes) „zum Stillstand“ käme, diese Behauptung von RWE sei nicht plausibel.

    Unabhängig davon vermöge das Gericht nicht ansatzweise nachzuvollziehen, warum der Verzicht auf die Rodung (entsprechend: Verzicht auf den Abriss des Immerather Domes) die Stromerzeugung und –versorgung nennenswert einschränken würde.

    Mit Blick darauf, dass mindestens ein Viertel der Braunkohlegewinnung nicht zur Verstromung, sondern für Briketts, Braunkohlestaub und Wirbelschichtkohle genutzt würde, werde der Vortrag von RWE zum Gemeinwohlinteresse am Tagebau Hambach (entsprechend: zum Gemeinwohlinteresse am Tagebau Garzweiler) vollends unplausibel, diese Art der Verwertung der Braunkohle diene in erster Linie den wirtschaftlichen Interessen von RWE.

    Nach diesen Maßstäben und um weiteren Sozialschaden durch den Abriss des Immerather Domes und die hochgradig anfechtbare Fortführung des Tagebaus Garzweiler abzuwenden, seien die Mitglieder des Vorstandes der RWE Power AG aufgefordert, den Abriss des Immerather Domes einstweilen bis zum 31.03.2018 auszusetzen und weiter darüber hinaus bis zur bestandskräftigen Genehmigung zur Fortführung des Tagebaus Hambach über den 31.03.2018 hinaus. Nach Angaben der RWE Power AG soll die Kohle aus dem Tagebau Garzweiler nämlich nur dann zur Stromerzeugung genutzt werden können, wenn ihr die Kohle aus dem Tagebau Hambach beigemischt werde. Mit dem vorläufigen Ende des Tagebaus Hambach am 31.03.2018 endete danach auch der Tagebau Garzweiler.

    Warum soll man mit dem Abriss des Immerather Domes nicht diese drei Monate warten können, ohne dass „die Welt untergeht“?

    06.01.2018
    Kurt Claßen

  7. Waldfrieden

    Hi Reinhard,

    hatte mich eh gewundert, dass solche Themenbereiche hier auftauchen, was andererseits erneut zeigt, wie heterogen die Bewegung auch diesbzgl. wird oder ist. Deshalb ist es m.E. genauso legitim, wenn Menschen -unabhängig aus welchen Gründen- solche Veranstaltungen (wie von dir genannt) meiden, aber dennoch respektieren (können), dass dies für viele Menschen und für ein positives Zeichen in die Welt sicher wichtig und nicht zu unterschätzen ist!

    https://www.ksta.de/kultur/denkmalschutz-noteinsatz-im–dom–von-immerath-29439862

  8. Nöll

    So wie einen Rodungsstop für Naturdenkmäler brauchen wir einen Abrissstop für Kulturdenkmäler.
    Auch wenn manche Religion nicht mögen (z.B. wegen „macht euch die Erde Untertan“), Fakt ist, dass die Kirche in einem solchen Dorf das Herz des sozialen Lebens ist. Alle fröhlichen oder traurigen Feierlichkeiten – die öffentlichen und die privaten – ihr Mittelpunkt war und ist die Kirche. Die Kirmes, die Taufen, Weihnachten, die Hochzeiten, Ostern, die Beerdigungen.
    Es wird das Herz aus einem schon toten Dorf gerissen.
    Dieser ehemalige Mittelpunkt ist außerdem noch ein lupenreines Beispiel der Neoromanik. Ein Baustil der lange nur als Imitat belächelt wurde, aber inzwischen können wir froh sein um jede Kirche die noch erhalten ist.
    Hier soll ein neues Dorf gebaut werden, mit einer alten Kirche!
    Der Bürgewald, der vom Baggervölkchen zu Hambacher Forst umgetauft wurde, soll wieder aufgeforstet werden.
    Aber vor Allem: RWE soll endlich merken, dass es schon längst tot ist!

  9. Franziska

    Ich finde: So, wie sich RWE die letzten Jahrzehnte über verhalten hat und wie es auf Kosten der Gesundheit unseres Planeten dicke Profite gemacht hat, sollte es überhaupt keine Ausgleichsmillionen oder gar -milliarden vom Staat geben. Nur damit RWE endlich aufhört, die Zukunft unserer Kinder zu zerstören, soll es auch noch Geld bekommen??

    Nein.

    Keine Ausgleichsmillionen für RWE.

    RWE ist jetzt dran: Der Energiekonzern muss jetzt das ganze Unrecht ausgleichen, dass er in den vergangenen Jahrzehnten begangen hat.

    Zuerst einmal:
    Die Braunkohlekraftwerke gehen vom Netz. Die Braunkohleförderung wird eingestellt. Fertig.

    Fangen wir sodann damit an, dass der Hambacher Forst auf seine ursprüngliche Größe zurückgeführt werden muss: Loch auffüllen, Bäume pflanzen, Tier- und Pflanzenartenmonitoring während des Wachstums…

    Dann: Immerather Dom, falls sie ihn schon abgerissen haben, haargenau so wieder aufbauen, und zwar so, wie auch die Frauenkirche in Dresden haargenau gleich wieder aufgebaut worden ist. Das wird bestimmt teuer. Hoffentlich! – Hier wäre RWE – schon aus Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten – gehalten, den Dom gar nicht erst abzureißen. Denn wozu abreißen, wenn sie ihn dann doch auf eigene Kosten wieder aufbauen müssen? Und weil der Profit aus der Braunkohle ja wegfällt, wird das Geld bei RWE doch sowieso knapp.

    Dann: Konzernumbau: Vorlage eines 3-Jahres-Plans zum Umstieg auf die Erneuerbaren Energien mit Umschulung aller Mitarbeiter RWEs, und zwar auf Kosten von RWE!

    At last but not at least: Der kleine peruanische Bauer, der den milliardenschweren Konzern auf sage und schreibe 17.000 Euro verklagt und bei dem sich RWE sich bislang nicht zu blöd ist, auch noch auf der eigenen RWE-Konzern-Webseite zu verkünden, dass die Klage – die wegen der drohenden Überschwemmung seines Grundstücks durch RWE-Aktivitäten auf die Kosten der Sicherungsmaßnahmen gerichtet ist – „keine rechtliche Grundlage hat“ – bekommt jetzt endlich sein Geld. Und außerdem werden die Aktivitäten in Peru, soweit sie umweltschädlich sind, eingestellt.

    Und ehe ich es vergesse: RWE wird alle seine umweltschädlichen Aktivitäten auf der ganzen Welt einstellen. Und um Entschuldigung bei den Menschen bitten, die darunter bisher zu leiden hatten. Und angemessene Hilfen zur Verfügung stellen.

    Und das ist erst der Anfang.

    Grumpf.

    1. Reinhardt

      Hallo Franziska bzw alle, bin heute tatsächlich mit dem Fahrrad (kein Auto) 50km bis immerath gefahren um den Dom „die letzte Ehre“ zu erweisen und es war auch eine schöne Veranstaltung! Dann 50 km wieder zurück! Mit den Forderungen an rwe bin ich ja einverstanden, aber ich fürchte RWE wird dann bald pleite sein…..

  10. Kurt Claßen

    Was ist schon das Eigentum von RWE am Immerather Dom?

    Hier die Antwort von Pierre-Joseph Proudhon (1840): Dieses Eigentum ist Raub, Plünderung und Diebstahl“.

    Proudhon ist einer der ersten Sozialisten, der sich zum Anarchismus bekennt und die Anarchie als Ordnung ohne die Herrschaft des Menschen über den Menschen versteht.

    Welcher bekennende Christ kann das nicht auch unterschreiben?

    Dazu reicht es nach diesseitiger Einstellung nicht aus, im Radiogespräch nur Trauer und Wut über das drohende Übel zum Ausdruck zu bringen, denn: „Nicht jeder, der sagt, Herr, Herr, wird in das Himmelreich eingehen, sondern der im Himmel ist, der den Willen meines Vaters tut“ (Jesus).

    Den zuständigen Amtsträgern der Kirche sei zur Erwägung gegeben, die das goldene Kalb anbetenden Natur- und Menschenverächter rund um das Rheinische Revier mit dem Bannstrahl der Exkommunikation zu belegen, allen voran den „Glückauf-Ministerpräsidenten“ des Landes NRW, Armin Laschet.

    Ein solches Signal wird auch in dem eher säkular ausgerichteten Land NRW seine Wirkung nicht verfehlen, hochwürdiger Herr Pastor Werner Rombach aus Immerath, zumal der Anarchismus und zumindest das nichtamtliche Christentum sich tatsächlich ja gar nicht so fremd sind, wie oben dargelegt wurde.

    07.01.2018
    Kurt Claßen

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