Fracking Münsterland

Während in NRW alle gucken was Exxon Mobil macht, bereitet die HammGas GmbH & Co. KG einen Antrag auf Probebohrungen vor. Wieder einmal nur auf Anfrage der Medien wurde das jetzt bekannt. Auffallend ist, dass erst kürzlich ein Gesellschafter aus dem Konsortium seine Anteile an der HammGas an die PVG verkauft hat. Dieser Ex-Gesellschafter, Dr. Gaschnitz, ist in “Gasbohrkreisen” kein Unbekannter. In dem betroffenen Gebiet geht es um Kohleflözgas, das vor ca. 20 Jahren schon durch Probebohrungen (Conoco) untersucht wurde. Die Probe lässt schon den Schluss zu, dass eine Förderung des Gases ohne Fracking sehr unwahrscheinlich sein wird. So äußerte sich jedenfalls eben dieser Dr. Gaschnitz in einem TV-Beitrag der Lokalzeit Dortmund (WDR).Die kürzlich von HammGas engagierten Fachleute für Krisenkommunikation, Public affairs ( lt. Wikipedia Politikkontaktarbeit!) und Unternehmenskommunikation behauptet in diesem Beitrag “…wir verwenden hier nur Wasser. Hier werden keine zusätzlichen Stoff eingeführt… Fracking würde die natürlichen Gasmigrationswege zerstören…”.

Was soll nun dieser Unsinn wieder? Hier sollen wir doch schon wieder für dumm verkauft werden. Plötzlich soll Fracking die natürlichen Gasmigrationswege zerstören? Und außerdem Fracking steht für “Hydraulic Fracturing”. Nicht für “Nutzen von Chemikalien”! Nur mit Wasser fracken ist auch fracken. Und Lagerstättenwasser kommt auch mit hoch. Und Benzol, Quecksilber und Radioaktive Stoffe auch. Und das Erdbebenrisiko steigt auch. Und eine ausreichende Haftungsregelung für Schäden durch die Erdbeben gibt es immer noch nicht. Und die Flächen müssen für die Bohrung (dafür braucht man auch Chemiekalien) auch versiegelt werden. Und der Schwerlastverkehr wird auch mehr. Und im Flächennutzungsplan steht immer noch nichts davon. Und Störfallmanagement gibt es immer noch nicht. Und ein Monitoring auch nicht. Und…. Und…. Und….

Wir sind gespannt in welchem Aufsuchungsfeld die Probebohrung stattfinden soll. Donar vielleicht? Sicher ist auf jeden Fall. Wir Bürgerinnen und Bürger wollen das nicht. Weder von Exxon Mobil oder von HammGas oder sonstwem. Weder mit noch ohne Chemie. Weder hier noch anderswo!

Quelle: http://www.gegen-gasbohren.de/2014/07/02/bald-erste-probebohrung-im-muensterland/

Infos zur Gasförderung:
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Flözgas: HammGas will Probebohren

Derzeit bereitet das Unternehmen die Bürgerbeteiligung vor, die innerhalb der nächsten drei Monate starten soll. Stadtwerke-Geschäftsführer Jörg Hegemann kündigte ein „offenes Verfahren“ an. Das in die Kritik geratene Fracking schloss er aus.

Für das Vorhaben hat HammGas bereits einen Konsortialvertrag mit dem französischen Energieunternehmen Gaz des France (GDF Suez) geschlossen, das vorbehaltlich der Genehmigung den Auftrag für die Bohrungen erhält. Derzeit werde der Betriebsplan für die Flözgaserkundung erarbeitet, sagte Hegemann. Dieser legt fest, ob, wie und wo (probe-)gebohrt wird. Wie berichtet, hält die HammGas die Aufsuchungserlaubnis für insgesamt sieben Gasfelder in Hamm und umliegenden Kommunen. Erst im Mai hatte das Unternehmen die Verlängerung der Aufsuchungserlaubnis für drei Felder beantragt.

Gleichzeitig haben sich die Machtverhältnisse in der HammGas GmbH & Co. KG zu Ungunsten der Stadtwerke verschoben. Demnach ist die Stadttochter, die 30 Prozent der Anteile hält, nicht mehr größter Gesellschafter der 2009 gegründeten GmbH. An ihre Stelle tritt mit nun 55 Prozent der Gesellschaftsanteile die PVG GmbH Resources Services & Management mit Sitz in Bochum. Unter dem Namen PVG Patentverwertungsgesellschaft für Lagerstätten

Geologie und Bergschäden mbH war PVG zunächst mit 25,1 Prozent in die Hamm- Gas GmbH eingestiegen. Nach dem jüngst erfolgten und überraschenden Ausstieg der FlözgasHamm UG des Marler Geologen Dr. Roland Gaschnitz übernahm die PVG deren Anteile in Höhe von 24,9 Prozent. Außerdem gab die GeoK GmbH fünf ihrer zehn Prozent Anteile an PVG ab. Vierter Gesellschafter ist der Reinhard-Rudolf Messmarker Betrieb für Brunnenbau aus Ascheberg (10 Prozent).

„Für uns war die Übernahme der Anteile von FlözGas Hamm keine Option“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Hegemann, der keine negativen Auswirkungen befürchtet. Er berief sich auf ein festgeschriebenes Veto-Recht. So muss der Betriebsplan, der bis Ende des Jahres vorliegen und die Probebohrung beinhalten soll, laut Gesellschaftervertrag einstimmig erfolgen. „Durch die Verträge haben wir die Sicherheit, dass nichts ohne uns geschieht. Das ist für uns ausreichend“, so Hegemann. Noch bis Februar hatten die Stadtwerke mit ihrem Prokuristen Arnim Köhn den Geschäftsführer gestellt. Seit dem 4. Februar ist nun der Energieexperte Ralf Presse in der Verantwortung. 25000 Euro beträgt das Stammkapital der HammGas GmbH. Allerdings haben die Kommandantisten laut Geschäftsbericht bereits 800000 Euro an Rücklagen für die Gewinnung von Flözgas zurückgelegt. – jiz

Quelle:http://www.wa.de/lokales/hamm/stadt-hamm/hammgas-will-probebohren-3662152.html

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