Ende einer langen Räumung

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Genau heute vor einem Jahr endete die große Räumung der Waldbesetzung im Hambacher Forst. Damals wurden 23 Menschen aus den verschiedensten Lagen mit einem hohen Polizeiaufgebot auf Antrag von RWE aus dem Wald geräumt. Sei es frei beweglich oder angekettet. Ob Hoch oben in den Baumwipfeln oder in den Tiefen der Erde. Gilt doch der Dank an all diejenigen, die sich solidarisch mit der Waldbesetzung gezeigt haben. Ob durch Material- oder Geldspenden, einer helfenden Hand oder nur ein richtiges Wort zur richtigen Zeit. So haben viele kleine Tropfen ein Fluss gebildet, der noch immer weiter fließt und an Kraft weiter zu nimmt.

Nach einem Jahr sind nun auch so langsam alle Wehen der Repressionen vom Tisch. Doch auch diese haben leider viel Anstrengungen, Mühe und Geld gekostet. So ist auch weiterhin jegliche Hilfe gefragt. Um die Kosten für anwältliche Unterstützung, von den Gerichten und um die Betroffenen nicht alleine stehen zu lassen sind finanzielle Spenden von Nöten. Auch kleine Spenden können helfen. Kommt vorbei, ansonsten findet ihr ›hier‹ auch die Daten für das Spendenkonto.

Für alle, die letztes Jahr bei der Räumung mitgefiebert haben oder sie verpasst haben und dann doch noch neugierig geworden sind was da eigentlich war, gibt es hier ein kleines Video das ein wenig Einblick verleiht wie es unter der Erde auf der Waldbesetzung aussah:

Tunnel in the Hambach Forest

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Keine Pause fürs Klima

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Klimawandel gibt es doch – gemeinsam stoppen wir das Loch!

Während die Staatschef_innen in Warschau auf der X-ten COP-Klimakonferenz ihre (strukturelle) Unfähigkeit einer tatsächlichen Klimapolitik zeremonieren, während die neue Bundesregierung sich in den Koalitionsverhandlungen mehr um das Wohlergehen von RWE und E.On kümmert als um die Einhaltung der eigenen Emissionsziele, während der Dinosaurier RWE den Hambacher Forst rodet und seine Dinosauriertechnologie der Braunkohleverstromung als Alternativlos darstellt und vermutlich sehr gezielt Zweifel am menschengemachten Klimawandel sät, während all dem wird nun bekannt, dass die Klimaerwärmung uneingeschränkt weitergeht. Zuvor wurde eine mehrjährige Pause der Klimaerwärmung vermutet. Das kahm dadurch zustande, dass die Werte für die Arktis und für Afrika nur geschätzt wurden – zwei Regionen die sehr stark von der Erderwärmung betroffen sind. Rund um die Veröffentlichung des IPCC-Berichts führte diese Annahme zu der Diskussion ob denn die Erderwärmung überhaupt stattfinden würde. Von Klimaskeptiker_innen, wie dem RWE-Mann Varenholt wuren gezielte Zweifel gesät.

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Jahrestag der Räumung

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Heute vor einem Jahr fing die Räumung im Hambacher Forst an. Mit einem riesigen Aufgebot Polizei hat der Staat gezeigt, dass er bereit ist die Interessen von RWE mit Gewalt durchzusetzen. Und trotzdem hat der Widerstand gegen die Zerstörung durch den Braunkohleabbau im letzten Jahr zugenommen, und der Energieriese RWE steht zunehmend in der Defensive. Ein Rückblick auf die längste Räumung im deutschsprachigen Raum, und die Weiterentwicklung des Braunkohlewiderstands

Es war am frühesten Morgen, bei Dämmerung, als das Großaufgebot Polizei sich dem Hambacher Forst näherte. Ihr Ziel: Die Aktivist_innen zu räumen, die seit April einen Teil des Hambacher Forst besetzt hielten. Ziel der Räumung war es die Abholzung und das Abbaggern des Waldes durch RWE zu ermöglichen. Aber auch dem Braunkohlewiderstand einen wichtigen Symbolischen Ort zu nehmen der zugleich eine wichtige Plattform zum Austauschen und Vernetzung war.
Hier trafen sich Anarchist_innen, Anwohner_innen, Mitglieder_innen von Bürgerinitiativen, Vereinen, Umweltverbänden, Journalist_innen und viele mehr.

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Jeder Klimakonferenz ihre Klimakatastrophe

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10 000 Menschen nehmen an der größten Konferenz der Welt teil – genauso viele Todesopfer forderte der Taifun Haiyan letztes Wochenende vermutlich auf den Philippinen. Mit der COP19 geht das Gerangel um den Klimawandel in die nächste Runde – in einem Land, das von Kohle lebt. Und die gesamte CO2-Lobby ist vertreten – nur für Umweltschützer_Innen war kein Platz mehr.

Polen ist Gastgeberland, soll vermitteln, den notwendigen Kompromiss, der schon 2009 in Kopenhagen gescheitert war vorantreiben, die Verhandlungen am Laufen halten. Letztes Jahr, als feststand, dass die Konferenz in Warschau stattfinden würde, war die Hoffnung noch groß, zumindest die europäischen Länder könnten ein Interesse am Klimaschutz entwickeln, das im Kapitalismus immer mehr zählt als Menschenwürde und Gerechtigkeit: Profit. Durch die Reduzierung der Emissionen auf minus 25 % würde der eingeschlafene Emissionshandel wieder angekurbelt.
Ein Jahr später sind die Preise für die CO2-Zertifikate weiterhin im Keller und Polens Umweltminister Marcin Korolec hat Geldgeber geladen, die am postulierten Ziel der Konferenz den Klimawandel zumindest zu begrenzen mehr als zweifeln lassen. So gehören zu den Hauptsponsoren neben BMW und der Fluggesellschaft Emirates auch die hauptsächlich vom polnischen Staat gehaltene PGE, die gerade einem polnischen Kläger den Kohl vom Acker baggert. Er ist der letzte in seinem umgesiedelten Dorf und zahlt für die langsam zum Tagebau werdende Fläche immer noch Abgaben, denn noch gehört sie ihm.

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„und das braucht zehn Jahre oder mehr“

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EU-Energiekommissar Günther Oettinger plant vielleicht schon wie einst Schröder und Fischer für seine Zeit nach der Politik. In einer Rede am vergangenen Samstag sprach er sich für den Ausbau erneuerbarer Energien „mit Maß und Ziel“ aus, was in Politikerdeutsch soviel heißt wie: Er will die Erneuerbaren bremsen wo es nur geht. Den Ausbau dieser nannte er einen „Schweinsgalopp zu immer mehr Photovoltaik und Wind“. Diese Energieträger seien aber, so seine wilde Behauptung, erst dann sinnvoll wenn mensch Strom speichern könnte, „und das braucht zehn Jahre oder mehr“. Damit wiederholt Oettinger das Märchen, dass Wind und Strom nicht fähig wären sta­bi­le Fre­quenz und Span­nung im Netz ge­währ­leis­ten zu kön­nen. Dass sie genau das aber können, hat das Fraunhofen-Institut in einem Forschungsprojekt vor wenigen Tagen bewiesen.
Warum nimmt Oettinger das nicht zur Kenntnis? Vielleicht weil ihm das Wohlergehen der großen deutschen Energieversorger wichtiger ist, als die Wahrheit über den aktuellen Stand der Forschung? Genau diese 10 Jahre hätten die großen Energieversorger nämlich gerne Zeit, um sich selber auf die verpennte Energiewende einzustellen, und um an Technologien zu forschen, die es ihnen ermöglichen trotz Erneuerbaren an einer Zentralisierung der Energieversorgung festzuhalten, um nicht die Kontrolle aus den eigenen Händen entgleiten zu lassen. Eine dezentrale Energiewende wäre indes jeder Zeit möglich!
Dass wir keine 10 Jahre mehr zeit haben, um die Verbrennung von Kohle weltweit zu stoppen haben wir auf diesem Blog schon öfters erwähnt und begründet.
Bereits letzte Woche agierte Orttinger ganz im Sinne der deutschen Großindustrie, als er die Ausnahmen von der EEG-Umlage für stromintensive Energien verteidigte.

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Tagebuch

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Waldbesetzung

Ausschnitt aus den Aufzeichnungen eines Baumbesetz‘A aus dem Hambacher Forst.
… Nieselregen fällt auf einen hinab. Schwarz eingehüllt ist der Wald. Ein kleines Feuer wärmt mich von vorne, während sich die Kälte von hinten anschleicht. Konturen von in die Höhe ragenden Eichen heben sich von dem Dunkel der Nacht ab.
Es ist Freitag der 1 November 2013. Die 3. Baumbesetzung im Hambacher Forst besteht seit 2 Monaten.
Ein Wind kommt auf. Blätter in sonst nie gesehenen Farben – Orange, Rot, Gelb – fallen tanzend in dem Licht meiner Taschenlampe zu Boden. Die Wege durch den Wald sind ein Erlebnis für sich – nach dem tagelangen Regen. Aufgeweicht und mit unzähligen Wasserlachen übersät. Verbrennendes Holz, sowie den Geruch von verrottenden Pflanzensubstraten liegt in der Luft. Das Klingen der aufeinander prallenden Karabiner übertönt das Geräusch des fallenden Regens. Das Feuer erhellt die nahestehenden Bäume und mich.
Es geht aufwärts. Erst auf 16 m, dann über einen gespannten WalkWay zur neben stehenden Eiche und dann auf 21 m. Sitzend auf der Plattform blicke ich auf den Wald und auf das was sich dahinter befindet. Die in der Ferne stehenden Kohle-Kraftwerke, mit ihren Beleuchtungen und rauchenden Schornsteinen. Die Stadt Köln, mit ihrem in die Dunkelheit schmeißenden Lichtkegel. Das Dröhnen der Autobahn, sowie das Rattern der vorbeifahrenden Kohle-Eisenbahn. Der Regen der auf das Dach prasselt. Dies alles ergibt die Hintergrund Musik. Bedrohlich, alles zerstörend, ragt der immer näher kommende Bagger, mit seinem hell leuchtenden Turm, aus den Baumkronen.
Hier lebe ich seit 2 Monaten. Wiederständig – Kreativ – Radikal. Den Wald auf mich wirkend, faszinierend und verführerisch in jedem Augenblick.
Eine Brise, Wind, Regen trifft angenehm mein Gesicht. Meine Zunge erfasst eine von meinem Haaren übers Gesicht rinnende Wasserperle. Salzig im Geschmack. Die Plattform bewegt sich sanft und ruhig.
Dies ist eines von vielen Ereignissen im Wald.
Ich liebe den Wald, bin Teil der Natur.
Und das was du liebst zerstörst du nicht.
Ich werde alles mir mögliche tun.
Kämpfen, Leben, Lieben

Kommentar vom Besetz’Arrrr : Pirates of Hambach Forst, Ready to Enter

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RWE mit Selbstwahrnehmungsschwierigkeiten

RWE fällt seit längerem dadurch auf, dass es zum einen der aggresivtste Akteur in Europa gegen den Klimaschutz ist (sowohl praktisch als Konzern der europaweit das meiste CO2 ausstößt, als auch verbal im Hetzen gegen die Energiewende u.s.w.) und auf der anderen Seite sich selber in der Werbung als großer Umweltschützer darstellt. Der Bogen ist schon lange überspannt, aber nichts was RWE nicht noch zu steigern schafft: Mit einem neuen Werbefilm halluzinuiert RWE sich als verrückter Vorreiter für eine sozialverträgliche im Lande RWE (wobei sie nicht vergessen an den Nationalstolz zu appellieren). Das geht selbst dem Magazin „Werben & Verkaufen“ das ansonsten eher wirtchaftsfreundlich ist, eindeutig zu weit. Es schreibt:

„Soweit die wunderbare Welt der Werbung. Und jetzt zurück in die RWE-Wirklichkeit: Auf dem Youtube-Portal des Stromkonzerns wird fleißig für Braunkohle getrommelt. Nur mit dem fossilen Brennstoff, heißt es, sei die Energiewende möglich. Braunkohle machte 2012 mehr als ein Drittel der Stromgewinnung bei RWE aus. Dass Ökostrom in Spitzenzeiten Rückendeckung braucht, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, ist klar. Allerdings benötigt man zur Erzeugung einer Kilowattstunde Strom laut Greenpeace ein Kilogramm Braunkohle (bei Steinkohle würden 300 Gramm genügen, ein Windrad muss sich 0,2-mal drehen). Damit lässt sich eine Waschmaschinenladung Wäsche waschen – und ein Kilogramm CO2 wandert in die Atmosphäre. Ebenfalls laut Greenpeace („Greenpeace Magazin“ 6/2013) erzeugt das RWE-Braunkohlekraftwerk Neurath, das zweitgrößte Europas, jeden Tag so viele Tonnen CO2 wie zehn Millionen Autos. Nach Vorweggehen klingt das nicht.

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Köln goes Wald – Sonntagsausflug

Diese Woche am 10.Nov 2013 findet ein ganz besonderer Soli-Sonntag statt: Eine geführte Tour durch Wald und Wiese, die direkt in Köln beginnt. Wenn ihr also schon immer mal vorbei kommen wolltet, euch aber der Weg zu weit war oder ihr nicht wusstet wie, gibt es nun keine Ausrede mehr.
Um 11.30 Uhr treffen wir uns direkt am Gleis der S12 am Köln-Ehrenfelder Bahnhof. Erkennungszeichen ist das „Hambacher Forst bleibt!“ Plakat. In Buir wird der Rest um 12.oo Uhr am Bahnhof eingesammelt. Gemeinsam radeln wir dann erst einmal zur Wiesenbesetzung am Waldrand. Von dort aus besuchen wir die neue Waldbesetzung und schauen uns an wie weit die Zerstörungsmaschinerie RWE’s schon gekommen ist und was vom Forst noch übrig ist. Am Terranova vorbei geht’s bis zum Aussichtspunkt dahinter. Wenn wir zurück kommen wird auf der Wiese leckeres Mittagessen warten und es bleibt genug Zeit für Fragen, Austausch und gemeinsame Pläne. Falls ihr Lust habt könnt ihr gerne Kuchen (am liebsten vegan) mitbringen, mit dem wir den Nachmittag gemeinsam mit den Menschen auf der Wiese ausklingen lassen können. Falls ihr diesen Sonntag keine Zeit habt ist auch das kein Problem: Ab jetzt findet die Tour jeden zweiten Sonntag im Monat statt, das nächste mal am 01. Dezember. In diesem Sinne.. bis gleich am Sonntag!

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