In einem Kommentar des WDR5 zur Unrentabilität von Garzweiler 2 heißt es
„Aber: In der Frage Tagebau Garzweiler II geht es nicht nur darum, wie sich ein Wirtschaftsunternehmen neu aufstellt. Wer Natur und Dörfer wegbaggert, wer Tausenden Menschen zumutet, ihre Heimat zu verlassen, wer gewachsene Dorfgemeinschaften zerstört, der ist auch in der Verantwortung: In der Verantwortung dafür, vermeidbare Belastungen zu vermeiden. Und: Diejenigen, die es betrifft, nicht hin zu halten, nicht zu taktieren, sondern schnell und ehrlich zu informieren: Die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Folgendes ist nun geplant. Und jetzt lasst uns gemeinsam darüber nachdenken, wie wir das am besten hinkriegen. Darauf haben die von Umsiedlung bedrohten Menschen im Braunkohlengebiet einen Anspruch.“
Häh? Wie bitte? Alle zusammen sollen sich jetzt auf einmal Gedanken machen? So als ob auf einmal gleiche Interessen bestehen? Es bleibt dabei, dass RWE das alleinige Ziel hat Profite zu machen. Wer andere Interessen hat – wie zum Beispiel das die Region nicht im Tagebau verschwindet – die_der sollte sich auf keinen Fall mit RWE oder einer RWE-höhrigen Landesregierung an einen Tisch setzten – egal wie rund dieser ist – sondern sich bewusst werden, dass hier die Interessen gegeneinander stehen. Auf der einen Seite das Interesse nach Profit, auf der anderen Seite das Interesse nach dem Erhalt einer Region. Zu verbinden gibt es da nichts.
Kommentar zum Kommentar: das sind so die typischen Schönwetterkommentare nach dem Motto, alle Menschen sind gut und es wird auch alles gut.
RWE verfolgt hier nicht die Interessen der Bewohner in vom Abriss bedrohten Ortschaften. Hier ist normalerweise die Politik gefordert. Wie richtig festgestellt wird, die stecken mit RWE unter einer Decke, egal ob da CDU, SPD oder die Grünen drauf steht.
Man kann nur hoffen, das schon bald die wirtschaftlichen Tatsachen die notwendigen Fakten schaffen.
Ohne Subventionen, ohne Dumpingpreise für CO2-Zertifikate und ohne die Übernahme der Folgekosten durch die Allgemeinheit gehört die Braunkohle schon längst ins Museum. Moderne schnell einsatzbereite Gaskraftwerke stehen bereit oder sind/waren in Planung. Keiner will sie betreiben und als Lückenfüller dienen. Hier muss endlich ein Konzept her. Doch wenn Altmeier es geschafft haben soll alle an einen Tisch zu kriegen, dann ist wahrscheinlich nur übers Essen geredet worden.
19.10.2013:
Die Polizei sollte endlich die Ketten zerreißen, an die sie vom RWE-Konzern gelegt ist.
„Wanted!“ … diesen Steckbrief hat die RWE Power AG nunmehr wohl auf meine Person ausgeschrieben, dies lässt weitere Abgründe im Seelenleben des Konzerns erkennen.
„Kann ich Ihnen weiterhelfen?“, mit diesen Worten hatte gestern der Mitarbeiter des Sicherdienstes Kötter den Wagen verlassen, mit dem er widerrechtlich die Durchfahrt über die Brücke der Hambachbahn blockierte, ich war zu Fuß.
Dabei hatte ich mir nur den bautechnischen Verlauf der Treppe angeschaut, die von dem öffentlichen Fahrweg hinunter zur Trasse der Hambachbahn führte. Nach Anhörung einer Rechtsbelehrung hatte ich keine Bedenken, ihm nicht nur mein Ansinnen zu erläutern, sondern auch die mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass mit einer Gleisblockade an dieser Stelle kaum zu rechnen sei.
Ohne dass ich meinen Namen genannt hatte, erklärte mir dann zu meiner nicht geringen Überraschung, er ginge davon aus, dass ich „Herr Claßen“ sei. Ich stelle mir die Frage, was dies zu bedeuten hat.
Sind etwa alle 15.300 Mitarbeiter des Sicherdienstes Kötter auf mich angesetzt. Ist gar eine Belohnung ausgesetzt? Wenn ja, wie hoch und wofür? Was habe ich zu befürchten, was stehe mir noch bevor? Was führt der Konzern gegen mich im Schilde? Wie kann ich mich dagegen wehren? Kann ich mich überhaupt noch vor die Tür Wagen, geschweige denn in den Wald oder aufs freie Feld? Stehe ich gar unter Dauerbeobachtung durch Polizei und Sicherheitsdienst? Wie soll ich mich verhalten? Fragen über Fragen!
Bereits nur arbeitsmarktpolitisch hat mein bloßes Dasein indessen ja schon einen nicht zu vernachlässigenden gesellschaftlichen Stellenwert: Nach der Argumentationslinie des Konzern sichert mein bloßes Dasein alleine beim Sicherdienst Kötter bis zu 15.300 Arbeitsplätze, deutlich mehr Arbeitsplätze, als der Konzern der RWE Power AG vorgibt, im Rheinischen Braunkohlerevier zu sichern.
Hallo Kurt,
15.000 Leute wollen dir doch nur „weiterhelfen“.
Geh mal davon aus, das du unter Beobachtung stehst, alle deine Mails gelesen und deine Telefonate abgehört werden.
Aber ist ja inzwischen auch normal. Es dient ja schließlich unserer Sicherheit. Der Ami darf das schon lange und es ändert sich nichts. Merkel hat gesagt, das die Gesetze eingehalten werden. Also ist der Deutsche schon wieder zurück in seiner fluffigen Vollnarkose und wählt weiter fleißig CDU.
In Frankreich gehen die Leute noch auf die Strasse, wenn denen was nicht passt. In Deutschland bleiben sie vor dem Fernseher.
Derlei Behauptungen legen nahe, es müssen wohl erst Partei-Büros brennen damit die Ausplünderung aufhört – sozusagen Brände mit positiver Umweltbilanz. Vielleicht scheuen die deutschen Konservativen deswegen anders als in England so vor dem Gas-Fracking zurück das sich die Rolle des maroden „Energieriesen“ einverleiben möchte – weil sie ahnen dass ihnen damit ihr ganzer korrupter Laden um die Ohren fliegen wird.