Unter diesem Motto wollen wir dieses Jahr in Buir, Manheim, Moschenich und Umgebung Gemüse anbauen für das Klimacamp und das „Reclaim the Fields“ Camp, die beide diesen Spätsommer in Manheim stattfinden werden. Dafür suchen wir Menschen mit Gärten, die diese selber nicht bewirtschaften – aber sich freuen wenn dort wieder was wächst.
Dieses Jahr findet das „Reclaim the Fields“ Camp überschneidend mit dem Klimacamp statt. Dieses Camp setzt sich für Nahrungssouveränität ein. Während sich das Klimacamp in erster Linie gegen das richtet, was diese Erde zerstört (RWE, Kohlekraft, eine von menschlichen Beziehungen abstrahierte Wirtschaft), beschäftigt sich das Reclaim the Fields Camp damit was diese Erde wieder fruchtbar macht und wie ein kleinbäuerliches wirtschaften das auf menschlichen Beziehungen und auf Respekt gegenüber der Umwelt beruht heute funktionieren kann.
Dieser Gedanke soll nicht punktuell auf dieses Camp beschränkt bleiben, sondern wir wollen ihn in unseren Widerstand integrieren. Deshalb fangen wir dieses Frühjahr ganz konkret an, Gemüse anzubauen um den Widerstand selber ernähren zu können. Vor allem in Bezug auf die großen Camps im Spätsommer, aber genauso für die vielen Waldbesetzungen, die ab Herbst die Rodung des Hambacher Forstes verhindern werden, und langfristig gesehen wollen wir den gesamten lokalen Widerstand ernähren können.
Den Anbau wollen wir in einer möglichst offenen Struktur organisieren und freuen uns über alle Menschen die sich beteiligen wollen, oder uns unterstützen wollen. Wir sind auf der Suche nach Gärten, die in diesem Sinne bewirtschaftet werden wollen. Wir sind aber vor allem auch auf der Suche nach Menschen, die Lust auf ein irrsinniges Experiment mit uns zusammen haben. Irrsinnig, weil in dieser Welt des Irrsinns abstrakter Warenverhältnisse schon fast eine Dosis Irrsinn dazugehört diese Realität rechts liegen zu lassen und etwas ganz anderes auszuprobieren. Nämlich was alles möglich ist, wenn wir anfangen uns als Menschen zu organisieren.
Wir suchen also verschiedene Flächen, die Menschen uns zur Verfügung stellen zum Anbau von Gemüse, und Menschen die uns dabei helfen. Konkrete Absprachen wollen wir direkt mit euch treffen. Selbstverständlich sollen auch alle die, die auf irgendeine Weise bei diesem Projekt mithelfen selber etwas davon haben – und zwar sowohl direkt, in Form von leckerem, gesunden Gemüse, als auch indirekt durch den Widerstand den wir damit kostengünstig ernähren wollen. Außerdem wollen wir in den folgenden Jahren auf dieser Organisation aufbauen, und mit allen die Lust dazu haben solidarische Landwirtschaft in der Region aufbauen.
Denn das, was heutzutage auf den Äckern passiert hat nicht viel mit einer „Ernährung“ zu tun, sondern mehr mit der Mischung von Giftcocktails für Böden und menschliche Körper. Zudem ist die heutige globale Landwirtschaft eine extreme „Energievernichterin“, indem sie unglaubliche Mengen fossiler Energie frisst und dabei die fruchtbare Potenz der Böden Jahr für Jahr verringert. Die Verbindung zum Kampf gegen den Braunkohleabbau ist also offensichtlich. Auch ist es klar, dass diese Landwirtschaft im Zeitalter des Peak Oils keine Zukunft haben kann. Aus all diesen Gründen wollen wir hier, am Ort der totalen Zerstörung durch den Tagebau, selber ein Bild einer möglichen, solidarischen, post-fossilen Zukunft sein. Seid dabei!
Es geht los!
Wir haben schon den ersten Garten für einen Anbau zur Verfügung gestellt bekommen, und werden am Sonntag, den 21. April und Montag den 22. April anfangen dort Kartoffeln für das Klimacamp und das RTF-Camp zu pflanzen. Seid dabei, wenn ihr Lust habt. Bringt Spaten und anderes Werkzeug mit wenn ihr habt. Wir treffen uns am Sonntag um 11:00 Uhr am Bahnhof in Buir. Wenn ihr später kommt, ruft an unter: 01737312176