Der Tiefenpsychologe Erich Fromm unterscheidet zwei Arten des Hasses:
Reaktiver Hass
Er ist immer das Ergebnis einer tiefen Verletzung oder einer schmerzlichen Situation, der man ohnmächtig gegenüber steht, da man sie aus eigener Kraft nicht verändern kann. Erich Fromm schreibt: „Unter reaktivem Hass verstehe ich eine Hassreaktion, die aufgrund eines Angriffs auf mein Leben, meine Sicherheit, auf meine Ideale oder auf eine andere Person, die ich liebe oder mit der ich identifiziert bin. Reaktiver Hass setzt immer voraus, dass jemand eine positive Einstellung zum Leben, zu anderen Menschen und zu Idealen hat. Wer stark lebensbejahend ist, wird entsprechend reagieren, wenn sein Leben bedroht ist.“
Charakterbedingter Hass
Er wird zwar auf die gleiche Art und Weise wie der reaktive Hass ausgelöst, setzt aber eine grundlegend andere Persönlichkeitsstruktur des Hassenden voraus – Hass sei in diesem Fall ein Charaktermerkmal, eine Hassreaktion sei lediglich ein Ausdruck des innewohnenden Hasses. Der Hauptunterschied zum „reaktiven Hass“ sei die allgemeine Bereitschaft zu hassen, eine erkennbare Feindseligkeit, welche in Hassausbrüchen ihren Ausgang finde. „Doch wurde der Hass dann zu einem Charakterzug des Betroffenen, so dass er jetzt feindselig ist. … Im Falle des reaktiven Hasses ist es die Situation, die den Hass erzeugt; im Falle des charakterbedingten Hasses hingegen wird eine nicht-aktivierte Feindseligkeit durch die Situation aktualisiert. … Ein solcher Mensch zeigt eine besondere Art von Befriedigung und Spaß, wenn er hasst, die bei reaktivem Hass fehlt.“ Das Aktivieren des charakterbedingten Hasses in der Bevölkerung bezeichnet Fromm als eines der wichtigsten Mittel zur Vorbereitung eines Angriffskrieges.
macht doch nicht so viel Wind um einen Ultras -Spucki.
Isses doch, oder ?
RWE ( Rot Weiss Essen) hat wenig Kohle, verglichen mit dem 1.FC Köln jedenfalls. Essen war meines Wissens in den Bundesliga-Skandal Anfang der 70er involviert, zu der Zeit galten die Elektrizitätswerke (noch) als absolute Vorzeigefirma…….
Die von Erich Fromm vorgenommene Unterscheidung in reaktiven Hass und charakterbedingtem Hass erscheint mir im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über den Widerstand gegen den Braunkohletagebau wichtig.
Landläufig wird das Hassen in unserer Gesellschaft als etwas grundsätzlich Schlechtes angesehen. Dies entspringt aus dem Bedürfnis der Menschen, in einer Gesellschaft zu leben, in der rücksichtsvoll mit Menschen, Tieren und der Natur umgegangen wird und in der Hass nicht vorkommt, da er nicht notwendig ist.
Nur, von diesem Ideal einer menschlichen Gemeinschaft sind wir weit entfernt. Im Gegenteil, unsere Lebensgrundlagen sind extrem bedroht durch ein Wirtschaftssystem, das auf der Ausbeutung von Mensch und Natur zum Vorteil Einiger beruht und das auch nur solange funktioniert, wie es weiter wächst. Die Konsequenz sind immer weiter ausufernde Umweltzerstörungen, wie sie besonders deutlich in Tagebaugebieten sichtbar werden.
Es ist eine natürliche und rationale Reaktion von Menschen, die existentiell oder auch ideell von diesem zerstörerischen System betroffen sind, dieses System und ihre ausführenden Organe zu hassen.
„Unter reaktivem Hass verstehe ich eine Hassreaktion, die aufgrund eines Angriffs auf mein Leben, meine Sicherheit, auf meine Ideale oder auf eine andere Person, die ich liebe oder mit der ich identifiziert bin“ (Erich Fromm).
Reaktiver Hass ist eine Emotion, mit der die Art Mensch im Laufe der Evolution ausgestattet wurde, und die ihm hilft, im Bedrohungsfall große Energien für die Verteidigung der Lebensgrundlagen seiner Individuen freizusetzen.
Sicherlich ist das Hassen kein gangbarer Weg, um eine bessere (hassfreie) Gesellschaft der Menschen zu erreichen, aber es ist mehr als verständlich (legitim?), wenn z.B. RWE und ihren Unterstützer in der Exekutive als Reaktion auf ihre Aktionen Hass entgegenschlägt, zumal der Staat in seinem Anspruch, die Daseinsgrundlagen ihrer Bürger zu schützen, krass versagt.
Profitorientierte Wirtschaftskonzerne wie RWE aber bedienen sich zu ihrer Interessenswahrung, unter Zuhilfenahme öffentlicher Organe, gezielter Manipulation des Teils der Bevölkerung, deren Individuen von „charakterbedingtem Hass“ geprägt sind. Bei diesen Menschen, ist Hass (aufgrund ihrer entfremdeten Lebenswelt, Demütigung und Unterdrückung in ihrer Entwicklung, etc.) chronisch fehlgeleitet und zeigt sich in Form unreflektierter chauvinistischer Hassreaktionen.
Nach der Räumung des Waldcamps im November 2012 wurden solche Hassreaktionen in Form von Mordphantasien in Leserbriefen und Internetblogs öffentlich.
„Das Aktivieren des charakterbedingten Hasses in der Bevölkerung bezeichnet Fromm als einer der wichtigsten Mittel zur Vorbereitung eines Angriffskrieges“.
Genau dieser Versuch, eine Pogromstimmung gegen die Aktivisten zu erzeugen (durch negative Zuweisungen als „Sozialschmarotzer“ und der Versuch der Kriminalisierung), wird aber hoffentlich nicht gelingen, da es immer offensichtlicher wird, dass die Braunkohleverstromung ökologisch aber auch ökonomisch keinen Sinn macht und in jeder Hinsicht nur zerstörerisch ist. (Die Fakten sind hinlänglich bekannt.)
Im Gegenteil, der Versuch in der Bevölkerung an dumpfe Hasspotentiale zu appellieren, wird zu einer weiteren Solidarisierung führen.
Mein Fazit: Hassen als legitime Reaktion verstehen, aber auf der Hut sein, dass Hass nicht Teil der Persönlichkeit wird.
Der Tiefenpsychologe Erich Fromm unterscheidet zwei Arten des Hasses:
Reaktiver Hass
Er ist immer das Ergebnis einer tiefen Verletzung oder einer schmerzlichen Situation, der man ohnmächtig gegenüber steht, da man sie aus eigener Kraft nicht verändern kann. Erich Fromm schreibt: „Unter reaktivem Hass verstehe ich eine Hassreaktion, die aufgrund eines Angriffs auf mein Leben, meine Sicherheit, auf meine Ideale oder auf eine andere Person, die ich liebe oder mit der ich identifiziert bin. Reaktiver Hass setzt immer voraus, dass jemand eine positive Einstellung zum Leben, zu anderen Menschen und zu Idealen hat. Wer stark lebensbejahend ist, wird entsprechend reagieren, wenn sein Leben bedroht ist.“
Charakterbedingter Hass
Er wird zwar auf die gleiche Art und Weise wie der reaktive Hass ausgelöst, setzt aber eine grundlegend andere Persönlichkeitsstruktur des Hassenden voraus – Hass sei in diesem Fall ein Charaktermerkmal, eine Hassreaktion sei lediglich ein Ausdruck des innewohnenden Hasses. Der Hauptunterschied zum „reaktiven Hass“ sei die allgemeine Bereitschaft zu hassen, eine erkennbare Feindseligkeit, welche in Hassausbrüchen ihren Ausgang finde. „Doch wurde der Hass dann zu einem Charakterzug des Betroffenen, so dass er jetzt feindselig ist. … Im Falle des reaktiven Hasses ist es die Situation, die den Hass erzeugt; im Falle des charakterbedingten Hasses hingegen wird eine nicht-aktivierte Feindseligkeit durch die Situation aktualisiert. … Ein solcher Mensch zeigt eine besondere Art von Befriedigung und Spaß, wenn er hasst, die bei reaktivem Hass fehlt.“ Das Aktivieren des charakterbedingten Hasses in der Bevölkerung bezeichnet Fromm als eines der wichtigsten Mittel zur Vorbereitung eines Angriffskrieges.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hass
@Theo2: Und jetzt noch eine Analyse wer hier Krieg führt und wer angreift, und dein Text könnte unter Umständen Sinn machen
Hallo,
macht doch nicht so viel Wind um einen Ultras -Spucki.
Isses doch, oder ?
RWE ( Rot Weiss Essen) hat wenig Kohle, verglichen mit dem 1.FC Köln jedenfalls. Essen war meines Wissens in den Bundesliga-Skandal Anfang der 70er involviert, zu der Zeit galten die Elektrizitätswerke (noch) als absolute Vorzeigefirma…….
Die von Erich Fromm vorgenommene Unterscheidung in reaktiven Hass und charakterbedingtem Hass erscheint mir im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über den Widerstand gegen den Braunkohletagebau wichtig.
Landläufig wird das Hassen in unserer Gesellschaft als etwas grundsätzlich Schlechtes angesehen. Dies entspringt aus dem Bedürfnis der Menschen, in einer Gesellschaft zu leben, in der rücksichtsvoll mit Menschen, Tieren und der Natur umgegangen wird und in der Hass nicht vorkommt, da er nicht notwendig ist.
Nur, von diesem Ideal einer menschlichen Gemeinschaft sind wir weit entfernt. Im Gegenteil, unsere Lebensgrundlagen sind extrem bedroht durch ein Wirtschaftssystem, das auf der Ausbeutung von Mensch und Natur zum Vorteil Einiger beruht und das auch nur solange funktioniert, wie es weiter wächst. Die Konsequenz sind immer weiter ausufernde Umweltzerstörungen, wie sie besonders deutlich in Tagebaugebieten sichtbar werden.
Es ist eine natürliche und rationale Reaktion von Menschen, die existentiell oder auch ideell von diesem zerstörerischen System betroffen sind, dieses System und ihre ausführenden Organe zu hassen.
„Unter reaktivem Hass verstehe ich eine Hassreaktion, die aufgrund eines Angriffs auf mein Leben, meine Sicherheit, auf meine Ideale oder auf eine andere Person, die ich liebe oder mit der ich identifiziert bin“ (Erich Fromm).
Reaktiver Hass ist eine Emotion, mit der die Art Mensch im Laufe der Evolution ausgestattet wurde, und die ihm hilft, im Bedrohungsfall große Energien für die Verteidigung der Lebensgrundlagen seiner Individuen freizusetzen.
Sicherlich ist das Hassen kein gangbarer Weg, um eine bessere (hassfreie) Gesellschaft der Menschen zu erreichen, aber es ist mehr als verständlich (legitim?), wenn z.B. RWE und ihren Unterstützer in der Exekutive als Reaktion auf ihre Aktionen Hass entgegenschlägt, zumal der Staat in seinem Anspruch, die Daseinsgrundlagen ihrer Bürger zu schützen, krass versagt.
Profitorientierte Wirtschaftskonzerne wie RWE aber bedienen sich zu ihrer Interessenswahrung, unter Zuhilfenahme öffentlicher Organe, gezielter Manipulation des Teils der Bevölkerung, deren Individuen von „charakterbedingtem Hass“ geprägt sind. Bei diesen Menschen, ist Hass (aufgrund ihrer entfremdeten Lebenswelt, Demütigung und Unterdrückung in ihrer Entwicklung, etc.) chronisch fehlgeleitet und zeigt sich in Form unreflektierter chauvinistischer Hassreaktionen.
Nach der Räumung des Waldcamps im November 2012 wurden solche Hassreaktionen in Form von Mordphantasien in Leserbriefen und Internetblogs öffentlich.
„Das Aktivieren des charakterbedingten Hasses in der Bevölkerung bezeichnet Fromm als einer der wichtigsten Mittel zur Vorbereitung eines Angriffskrieges“.
Genau dieser Versuch, eine Pogromstimmung gegen die Aktivisten zu erzeugen (durch negative Zuweisungen als „Sozialschmarotzer“ und der Versuch der Kriminalisierung), wird aber hoffentlich nicht gelingen, da es immer offensichtlicher wird, dass die Braunkohleverstromung ökologisch aber auch ökonomisch keinen Sinn macht und in jeder Hinsicht nur zerstörerisch ist. (Die Fakten sind hinlänglich bekannt.)
Im Gegenteil, der Versuch in der Bevölkerung an dumpfe Hasspotentiale zu appellieren, wird zu einer weiteren Solidarisierung führen.
Mein Fazit: Hassen als legitime Reaktion verstehen, aber auf der Hut sein, dass Hass nicht Teil der Persönlichkeit wird.