Auf linksunten.indymedia.org haben wir folgende Veröffentlichung für ein Abschiedsgeschenk für den scheidenden RWE Vorstandschef Herrn Lamberts gefunden:
„abschiedsgeschenk für rwe vorstandschef dr. johannes lambertz
dr. johannes lambertz leitete die rwe power ag mit verantwortung und treue. gegenüber seinen aufgaben für die region wird er uns immer in guter erinnerung bleiben. doch leider wird dr. lambertz seinen posten als vorstandsvorsitzender bei der rwe power ag verlassen und uns nur noch als lobbyist in brüssel vertreten.
lange haben wir überlegt, wie wir uns bei ihm für seine großzügige zerstörung der umwelt, die er stehts mit geistreichen worten zu kombinieren wusste, bedanken können.
da viele bäume dr. lambertz im wege standen und er immer auf eine anständige rodung bedacht war, haben wir uns entschieden, ihm ein bisschen unter die arme zu greifen. deswegen haben wir die buchsbäume, sträucher, rosen und anderes gestrüpp, welches ihm auf der karierreleiter im wege stehen könnte, aus seinem vorgarten entfernt und abschiedsgrüße an der hauswand hinterlassen.
Es sind hiermit alle eingeladen dieses geschenk zu begutachten und gemeinsam mit dr. lambertz seinen abschied zu feiern. abschiedsgrüße nimmt dr. lambertz gerne zuhause entgegen:(…)
mit freundlichen grüßen
ein rodungstrupp“
Ich finde das nicht gut. Zum einen sind Buchsbäume usw. auch Lebewesen, und ich finde es blöd, sie unnötig zu zerstören. Auch ist es nicht legitim, mit solchen „Anschlägen“ sozusagen psychische Gewalt gegen Herr Lambertz anzuwenden. Wenn solche Sachen zur Gewohnheit werden, verlieren wir den moralischen Vorsprung vor diesen Umweltzerstörern.
Manche mögen solche Aktionen lustig und angemessen finden. Wir dagegen halten sie für falsch und kontraproduktiv. Wir finden, Menschen können nicht glaubwürdig für den Schutz des Hambacher Forstes eintreten und gleichzeitig einen Garten verwüsten. Dies ist genauso Gewalt gegen die Natur wie die Rodung des Forstes, wenn auch in kleinerem Maßstab. Durch solche Aktionen drohen auch Sympathien in der lokalen Bevölkerung verloren zu gehen, auf deren Unterstützung wir alle angewiesen sind. Darüber hinaus lehnen wir eine Personalisierung der Auseinandersetzung ab. Wir unterscheiden deutlich zwischen dem Konzern RWE und seinen Funktionsträgern auf der einen und der Privatsphäre der Personen auf der anderen Seite. Bei aller berechtigten und notwendigen Kritik an den inhaltlichen Äußerungen und dem dienstlichen Handeln von Lambertz (und anderen), ist die Privatsphäre unangreifbar. Das nehmen wir auch für uns selbst in Anspruch. Daher distanzieren wir uns klar und eindeutig von dieser Aktion, wer auch immer sie durchgeführt hat, erklären uns aber mit allen solidarisch, die gegen das zerstörerische Handeln von RWE Widerstand leisten, ohne beteiligte Menschen in ihren Persönlichkeitsrechten zu verletzen.
Stefan Schlang
Initiative Buirer für Buir