Heute gegen 12.00 Uhr fuhren mehre Bullenwannen auf die Waldbesetzung im Hambacher Forst. Seit Mitte April existiert hier, zwischen Aachen und Köln, das Camp. Die Besetzung richtet sich gegen den größten Braunkohletagebau Europas, der 15 Prozent des deutschen CO² Ausstoßes ausmacht. Ab dem ersten Oktober darf RWE den Forst weiter roden, um an die darunter liegende Braunkohle zu gelangen. So war das Aufgebot der Polizei heute wahrscheinlich eine vorbereitende Maßnahme zur Räumung des Camps.
Als die Bullen auftauchten, sind einige Menschen schnell auf die Bäume geklettert, alle bereiteten sich auf eine Räumung vor. Denn es circa 50 Polizisten in voller Montur, sie waren mit Knüppeln, Schildern und Helmen ausgerüstet. Nach einigen Minuten wurde klar, dass sie sich lediglich einen Überblick verschaffen wollten. Was sie entdecken konnten sind
Baumhäuser, unsere dreistöckige Küche, Kompostklos und sich im Camp aufhaltende Menschen. Wenn sie überrascht waren, sind sie noch weniger intelligent als wir dachten. Sie sind weder in Gebäude gegangen noch haben sie versucht, Infrastruktur
zu zerstören. Ihr Auftauchen ist somit eindeutig als Auskundschaftung für eine baldige Räumung zu werten. Bisher war die Besetzung von RWE geduldet, doch ein Sprecher des Konzerns hat in einem Interview bereits angedeutet, dass sie
das Camp in der Rodungssaison räumen lassen wollen. Diese beginnt am 1. Oktober. Für die 180 Tage, die sie andauert wird von den Waldbesetzer_innen zur Kampagne „Hambacher Forst 180“ aufgerufen. Es werden für jeden der 180 Tage, an denen Bäume gefällt werden sollen Gruppen gesucht, die in den Wald kommen und die Rodungsarbeiten
verhindern. Die Aktionstage am kommenden Wochenende sind zugleich der Beginn dieser Kampagne als auch ein klares Zeichen gegen RWE. Wir werden den Wald schwarz und bunt, direkt und kreativ verteidigen. Heute hat RWE uns eine Hundertschaft vorbeigeschickt. Sie wollen uns Angst machen. Sie wollen uns drohen. Doch wir lassen uns nicht einschüchtern! Wir sind viele. Je mehr Repression desto stärker wird unser Wille diesen Wald und alle Anderen von der Wirtschaft ausgebeuteten zu verteidigen.
Kommt und macht mit uns die Rodung unmöglich!
Wir lassen uns nicht räumen!
Bitte erhalten Sie die Natur… davon gibt es nicht mehr viel…