Der Sternenwald (Niederländisch: Sterrebos) ist geräumt, die Hälfte wurde gerodet. Die Firma Nedcar und die Provinz Limburg feiern es als einen Sieg der Vernunft und meinen damit sich selbst und die eingeknickte Organisation (de Groene Sporenwolf) aus dem Aktionsbündnis. Alle anderen, wie immer, sind „Fanatiker“.
Anderthalb Wochen lang saßen die Aktivistis in den Bäumen des Sterrebos in Born. Sie protestierten gegen die Abholzung des Waldes für die Erweiterung von Nedcar, eine Autofabrik mit sehr ungewisser Zukunft. Um sich attraktiv zu machen für das USAmerikanische Unternehmen Rivian – Hersteller von Elektro-SUVs – sind 4 ha. wertvoller Wald geräumt und mittlerweile abgeholzt worden, obwohl es noch gar keinen Deal mit Rivian gibt. Es wurde womöglich umsonst gerodet.
Seit dem Beginn der Proteste wurden fünfzig Aktivistis verhaftet. Die letzten wurden letzte Woche Dienstag (8. Februar) geräumt, nachdem eine der beteiligten Organisationen eingeknickt war. Mit ihnen wurde vereinbart, dass für viel Geld 55 alte Eichen (Tiefwurzler!) umgepflanzt werden sollen inmitten eines neu anzulegenden Waldes. Obwohl alle Beteiligte wissen, dass es zwar eventuell möglich is, Bäume zu verpflanzen, aber keinen Wald. Und dass es sehr lange dauert, bis ein Wald den gleichen Wert hat, ökologisch und fürs Klima.
Während der Räumung hatten die Sägearbeiten schon angefangen.
Das Nest eines Waldkauz-Pärchens, mit Eiern darin, hat die Vernichtung des Waldes vorläufig noch etwas gebremst. Der Teil des Waldes mit einem Radius von 75 Metern rundum den Nistbaum hat noch Aufschub, bis die Jungeulen flügge sind. Ob dieser Radius für die Nahrungsbeschaffung der Eulenfamilie reicht, ist mehr als fragwürdig, auch wenn der geschonte Teil des Waldes nebenan ist. Viel junge Waldkäuze verhungern, wenn die Eltern aufhören, sie zu füttern, wenn sie in unmittelbarer Nachbarschaft kein ausreichendes Futterangebot finden. Denn sie sind sehr territorial.
Von den 7,5 ha des Waldes sind nun 4 unwiderruflich verloren, trotz der geplanten Neuaufforstung.
Siehe für mehr info:
Abschied vom Sterrebos/ auf redhetsterrebos.nl
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