Der Hambacher Wald gehörte mit seinem einzigartigen Ökosystem zu den letzten großen Mischwäldern in Mitteleuropa. Von seinem ursprünglichen 5.500 Hektar sind heute noch nicht mehr als ein Zehntel vorhanden. Der Hambacher Wald, einst Bürgewald genannt, hat eine über mehrere Jahrtausende alte Geschichte – genauer gesagt existiert er seit der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahre. Mit seiner einzigarten Vielfalt an Flora und Fauna bietet er vielen Lebewesen ein zu Hause. In den jetzt noch stehenden Resten finden sich Stieleichen und Hainbuchen, die über 300 Jahre alt sind. Er bietet vielen Zugvögeln jedes Jahr einen Zwischenstopp und wird von Waldkäuzen, Fledermäusen und Haselmäusen bewohnt. Auch Rehe, Wildschweine, Füchse, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Marder, Hasen, Spechte, Sperlinge, Meisen, uvm. haben hier ihr zu Hause.
Bedrohte Tierarten
Der Hambacher Wald ist Heimstatt von vielen bedrohten Tierarten, wie zum Beispiel der Bechsteinfledermaus, dem Mittelspecht oder der Haselmaus.
Die Rodung des Waldes könnte unter anderem das Aussterben der Haselmaus bedeuten. Obwohl RWE angeblich versucht die bedrohten Tiere umzusiedeln, bezweifeln Biolog*innen, dass die Versuche Erfolg haben werden, denn es ist unmöglich die Lebensräume die ein Altwald bietet zu ersetzen.
Die Rodung des Waldes
1978 kaufte der Energiekonzern RWE (damals Rheinbraun) den Wald von den umliegenden Gemeinden. Seit dem wird er gerodet, um Braunkohle abzubauen. Von dem einst 5.500 ha großen Wald ist nur noch ein Zehntel übrig. Jedes Jahr hatte RWE die Erlaubnis 70 ha Wald zu roden. Die Rodungsarbeiten dürfen nur von Oktober bis März stattfinden, allerdings hat RWE in den letzten Jahren auch wiederholt illegal gerodet. Obwohl der Restwald letztlich stehen bleiben darf, ist er durch seine exponierte Lage am Rand des Tagebaus akut bedroht. Wenn der Tagebau weiter voranschreitet wird der Wald nicht überleben können.