05.12.2016: Der Hambacher Forst Chor am Jesus Point

Thymians Kreuz

Der „Hambacher Forst Chor“ hat am morgigen Montag, 05.12.2016 gegen 14.30 Uhr einen Auftritt am Jesus Point im Hambacher Forst. Mensch & Hund sind herzlich eingeladen, sich diesem ganz besonderen Chor anzuschließen und gemeinsam am neu errichteten Kreuz Weihnachtslieder zu singen.

Zum Jesus Point findet Ihr, wenn Ihr der Einfahrt zu Collas Kies auf der Straße zwischen Buir und Morschenich folgt und den sich direkt anschließenden Waldweg benutzt. Achtung: Es ist viel Polizei im Wald. Prinzipiell soll der Wald begehbar sein, es ist aber mit Ausweis- und Taschenkontrollen zu rechnen.

Lasst Euch davon nicht abhalten – kommt zahlreich!

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Aktionsadventskalender: Das dritte Türchen

„Das dritte Türchen im Aktionsadventskalender ist geöffnet: Unter dem Motto „Unsere Steine sind Brötchen – unsere Barrikaden sind gedeckte Frühstückstische“ versperrten heute früh ab 6.00 Uhr mehr als 30 Braunkohlegegner die Zufahrt zu den Rodungen im Hambacher Forst und zwangen die Fahrzeuge zur Umkehr.

Das dritte Türchen

Es war stockfinster und eisig kalt, als wir um kurz nach 6.00 Uhr am Parkplatz beim Lotsenpunkt 71 auf der Werkstraße zum Hambacher Forst eintrafen. Da der Parkplatz selbst mit einem Baumstamm versperrt war, parkten wir auf der Zufahrt zur alten A4. Bepackt mit Taschen voller Proviant und ein paar Stühlen liefen wir auf ein paar rote Pünktchen zu, die am Ende der Werkstraße kurz vor der von RWE-Security besetzten Brücke tanzten.

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Erklärung von Thymian

[Disclaimer: Dieser Text ist die Einzelmeinung von Thymian. Es gibt im Forst und auf der Wiese nicht wenige Menschen, die Thymians Meinungen wiedersprechen oder seine Vermutungen dazu wer „zum Verfassungsschutz gehört“ anzweifeln. Auch seine Vorschläge zu Mediationsgesprächen mit der Polizei werden kontrovers diskutiert bzw. von vielen sogar abgelehnt, insbesondere sein Vorschlag, dass er alleine mit Sookee und Jan Böhmermann mit der Polizei sprechen möchte.
„Wir“ haben sogar darüber nachgedacht den Text wieder vom Blog zu löschen – haben uns dann aber vorerst dagegen entschieden. Stattdessen haben wir uns – wie auch zuvor bei kontrovers diskutierten Artikeln – dafür entschieden diesen Disclaimer vorzusetzen, damit Blogleser*innen den Artikel differenzierter einordnen können.

Richtigstellung zum Disclaimer: Thymian sagt, dass er bereit ist, es handelt sich also in erster Linie um eine Bereitschaft. Ob Thymian das möchte oder nicht, das steht da nicht. Das Wort mögen wertet er in diesem Zusammenhang als Fremdverurteilung.

Am 1. Dezember wurden am sogenannten „Jesuspoint“ im Herzen vom Hambi fünf Bäume gefällt und das Schild mit der Aufschrift ,,know yourself / erkenne dich selbst“ wurde bei sogenannten ,,Baumarbeiten” von der Pilgerstätte entfernt. Haben wir Reflektion nicht mehr nötig?

Der Wald war kalt und ,,Journalismusstudenten“ hatten sich zwischen zwölf und ein Uhr angekündigt. Ich holte sie auf der Wiese ab und hoffte, dass wir schnell zum ,,Jesuspoint“ kommen. Am Morgen hatte ein Polizeisprecher gesagt, dass wir uns in diesem Teil des Waldes frei bewegen dürfen. Eine Gruppe von 4-5 PolizistInnen hielt uns jedoch auf. Und es war noch viel mehr Polizei unterwegs. Personalien wurden kontrolliert und circa 30 Meter neben uns fanden sonderliche ,,Baumarbeiten” statt. Dicke große Bäume wurden zersägt. ArbeiterInnen und Werkschutz waren beschäftigt.

Eine Polizistin kannte einen der ,Journalismusstudenten” und bei der Personenkontrolle stellte sich heraus, dass er gar kein ,,Journalismusstudent“ war, sondern dass der Mensch mit der großen Kamera nur ,,so dabei“ war. Sie kannten sich angeblich von einer Hochzeit… Hatte sich da mal wieder der Verfassungsschutz eingeschlichen?

Die Polizistin erzählte mir, dass für jeden Baum „dadrüben fünf neue gepflanzt werden“ und dass sie auf der Suche nach Steinewerfern sei. Ich erklärte, dass ich mich bereits öffentlich vom Steine werfen und Gewaltaktionen distanziert hatte. Dies habe ich am 1. Dezember in einem Radiointerview getan. Die Kameras der ,,Journalismusstudenten“ waren zwischendurch scheinbar aus, denn angeblich war es verboten, die Polizei zu filmen. (Was lernt ihr eigentlich in der Polizei bzw. Journalismusschule?) Die Polizei darf immer gefilmt werden, sie darf aber nicht immer filmen. Und mit dem Handy telefonieren ist während der Personenkontrolle auch erlaubt. Merkt euch das bitte! Da die Ausweiskontrolle zunehmend länger dauerte beschlossen wir, dass ich zwischendurch ein Interview gebe. Ich erzählte, dass die Polizei nicht nur anwesend ist um ,Steinewerfer” zu finden, sondern um in einem seit langem angespannten Konflikt zu deeskalieren. Dieser Konflikt geht auch von RWE-Mitarbeitern und dem Werkschutz aus. Es gab schließlich auch lebensgefährliche Angriffe gegen Aktivisti.

Dann erwähnte ich, dass vor einiger Zeit ein Mensch – den ich definitiv dem Verfassungsschutz zuordne – zwei mal auf mich geschossen hatte. Ich wurde gefragt, ob ich Anzeige erstattet habe. Die Antwort darauf ist Nein. Es gibt aber mehrere Zeugen für den Abend und der Vorfall wurde auf dem Blog veröffentlicht. Außerdem haben andere und ich mit dem Polizeipräsidenten und einem anderen Polizisten persönlich am Wieseneingang darüber gesprochen.

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Aktionsadventskalender: Das zweite Türchen

2 türchen advendskalender

Das zweite Türchen im Adventskalender: Die Rodungsarbeiten im Hambacher Forst sind mit ihren kreischenden Geräuschen der Motorsägen unüberhörbar. Miss innogy, die Tochter von RWE power, hat sich in den Wald begeben und die innovative Kraft ihres Konzerns überprüft. Hier das Ergebnis einer ganz besonderen Fotoaktion.

Das zweite Türchen

Es war kalt, nass und ungemütlich. Trotzdem begaben sich am 02. Dezember 2016 Ms innogy und ihr Fotograf Hubert Perschke in den Hambacher Forst um die Welt an den bemerkenswerten, innovativen ökologischen Leistungen von RWE Power teilhaben zu lassen. Stolz präsentiert die Dame in grün, wie der Konzern innerhalb kürzester Zeit eines Waldstücks Herr wurde, das störend die Landschaft verschandelte und dabei unverschämterweise das teure werkseigene CO2 verbrauchte.

weitere schicke Bilder unter: http://wortkulturen.de/aktionsadventskalender-das-zweite-tuerchen/

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Visionen

Hinweis: Der Text enthält Spuren von Satire und stellt eine Einzelmeinung dar.

Mein Tag begann eigentlich so wie fast jeder Tag in den letzten Wochen: Heute früh wurde ich vom Polizeihubschrauber geweckt, der dicht über mein Baumhaus hinwegzog. Arrgh! Ich versuchte, mich noch mal auf die andere Seite zu drehen und ein wenig weiterzuschlafen, aber das Kreischen der mordenden Kettensägen war schon zu nahe und ließ mich nicht noch mal zur Ruhe kommen.
Wieder so ein Tag voll Gewalt und Zerstörung lag vor mir. Ein Tag, an dem RWE mit Unterstützung massiver Polizeigewalt überall im Wald Bäume fällen, Barrikaden räumen und unsere Behausungen verwüsten würde (nicht zu vergessen die Behausungen zahlreicher kleinerer MitbewohnerInnen des Waldes). Vermutlich ein weiterer Tag mit Meldungen von Auseinandersetzungen zwischen AktivistInnen und Polizei, Steinwürfen, Schlägen, verletzten Menschen auf allen Seiten und Inhaftierungen von Menschen, die vielleicht nur grad mit schwerem Gepäck auf dem Weg zum Bahnhof waren. In so einer Welt will ich eigentlich nicht leben. Doch der Wald ist zu schön, um woanders hinzugehen.
Was tun gegen solche mächtigen Gegner?

Da rief mich ein Freund an und erzählte mir von seiner Vision. Sie lautete:

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Beitrag vom ABC Reinland

Spanische Übersetzung hier: Espanol

Seit Donnerstag, dem 1.Dezember, sitzen zwei weitere Aktivisti aus dem Hambacher Forst in Untersuchungshaft.

Die beiden sollen sich laut Polizeiangaben auf einem Baumhaus am Waldeingang, aus dessen Richtung am Mittwoch Mittag ein Feuerwerkskörper Richtung Beamte flog, aufgehalten haben. Der Vorwurf lautet Herbeiführen einer Sprengsstoffexplosion, die Untersuchungshaft wird mit Fluchtgefahr begründet, da beide ihren Wohnort außerhalb von Deutschland haben. Heute Mittag wurden sie in Kerpen der Haftrichter*in vorgeführt und dann nach Köln Ossendorf in den Frauenknast gebracht.

Weitere Infos wie Anschrift etc. folgen morgen. Falls mensch sich jetzt schon ans Briefeschreiben setzt, bitte beachte, dass beide Personen kein Deutsch sprechen. Vorzugsweise Spanisch und Englisch. Über alle anderen Sprachen freut sich auf jeden Fall die Postkontrolle.
hier gehts zum Abc Reinland Blog

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Ein Text

Folgende Mail erreichte uns:

„Zuallererst…
ich finde es auch schade das Menschen verletzt und Bäume gefällt worden sind und immer noch gefällt werden. Ich hoffe das sich alle von ihrem Schock erholen und noch einmal ihr Handeln überdenken werden. Ich finde jegliche Art von Gewalt erst einmal schlecht, allerdings gibt es immer Umstände die dazu führen können, das ein gewisses Maß an Gewalt in Extremsituationen nötig ist. Wenn ich auf mein Herz höre, kann ich keinem Lebewesen etwas Böses tun, wenn ich aber meinen Verstand einsetze, weiß ich, dass er mein Herz oft übergeht. Auch wenn ich noch keinen Stein geworfen habe, fühle ich mich oft hilflos, wenn ich daran denke, dass diejenigen das „Sagen haben“, die auf Zerstörung aus sind. Kann der Konflikt nicht anders gelöst werden?
Könnte nicht RWE die Rodungsarbeiten einstellen und somit eine Gefahr abwehren?
„In was für einer Welt möchte ich leben“?
„In was für einer Welt möchtest du leben“?

WeiterlesenEin Text

Aktueller Rodungsbericht und Tag X!

Nördlich der ehemaligen A4 steht kein ein einziger Baum mehr. Uralte Stieleichen, unzählige Hainbuchen, zierlicher Birken, mächtige amerikanische Eichen und viele mehr liegen nun zerstückelt am aufgewühlten Boden.

Nun muss jeden Tag damit gerechnet werden, dass die ehemalige A4, die „Rote Linie“ übertreten wird um im besetzten Teil des Waldes zu roden! Auch Beechtown ist in Gefahr!

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