Dies ist die Einschätzung einer Einzelperson und spiegelt nicht unbedingt die Meinung anderer wieder.
„Ich bin mir nicht sicher, ob euch vielen Unterstützer*Innen und Sympathisant*Innen klar ist, welche Rolle die „Meadow“ für den Hambacher Wald und für die Besetzung spielt. Daher schreibe ich euch hier meine persönliche Einschätzung, einfach weil es mir grade am Herzen liegt:
Manche mögen die Wiese als punkigen, teils vermüllten Ort kennen, den sie als Gegensatz zum Wald mit seinen meist sauberen Barios erleben. Andere haben sie vielleicht nie betreten,aber in den Medien von angeblichen Straftäter*Innen gehört oder gelesen, die sich hier treffen oder aufhalten sollen. Wieder andere wissen gar nicht, dass es das Wiesencamp gibt und manch andere verkehren hier regelmäßig, kommen zu Besuch oder …ja: LEBEN hier! Das können sich die Herr- und Frauschaften Laschet, Reul, Scharrenbach, Weinspach, Schmitz und wie sie alle heißen wahrscheinlich nicht vorstellen und das müssen sie auch gar nicht. Denn ich sag euch mal was: Es ist EGAL, wie wir Einzelnen die #Meadow bewerten – sie ist ein wichtiger Teil des Projekts „Hambacher Forst „!
Nicht nur, dass sie unterschiedlichste Menschen beherbergt und Hund(en) und Katz(en) ein Zuhause bietet. Auch erschöpft sich ihre Bedeutung nicht darin, ein kultureller Raum zu sein, wenn hier Konzerte, Workshops oder Küfas stattfinden. Und nein, sie ist auch nicht nur Rückzugsort für Leute, die in der „Gesellschaft“ keinen Platz finden und die gegen Arbeitszwang und Leistungsdruck rebellieren. Sie ist auch nicht nur eine wichtige Anlaufstelle für Menschen aus der Region, die regelmäßig Essensspenden vorbeibringen. Sie ist nicht nur Treffpunkt für Immerwiederkehrende. Und sie ist auch nicht nur der Ort, an dem wir uns an Weihnachten oder zum wöchentlichen Filmabenf treffen. Die Meadow ist alles das, aber eben nicht nur. Sie ist ein Ort der Möglichkeiten. Und diese Möglichkeiten gestaltet jeder Mensch mit, der gerade auf ihr wohnt. Sei es für eine Woche, einen Monat oder ein Jahr – die Meadow ist ein Zuhause, wann immer es benötigt wird. Das klingt romantisierend und das ist es auch – aber es ist deswegen nicht weniger wahr!
Du willst ein Konzert geben? Eine Rede halten? Einen Tanz vorführen? Endlich mal vor Leuten auftreten? Tomaten anpflanzen oder gleich einen ganzen Garten? Ein Kompostklo bauen, ein Dach reparieren, Brot im eigenen Ofen backen oder dir mit Wodka und Bier die Zeit aus dem Hirn saufen? Alles das und noch viel mehr? Oder willst du all das niemals wirklich tun, aber gern immer wissen, dass du es könntest wenn du wolltest?
Ja, genau darum geht es – FREIRAUM.
Lasst uns gemeinsam für den Erhalt der Meadow und ihrer Gebäude, dieser kleinen Kunstwerke, kämpfen! Kommt vorbei. Bringt Schrauben und Nägel, Stoff, Pinsel und Farben. Seid kreativ. Ruft bei Laschet und Reul und bei Scharrenbach an, lasst sie oder ihre Vorzimmerdamen (dieses wohl nur im Deutschen existierende Wort hat uns letzte Woche in Italien eine lebhaft-lustige Diskussion beschert) eissen, dass euch das Thema ein Anliegen ist. Erzählt euren Bekannten davon. Macht auf euch und uns aufmerksam. Ach, macht doch was ihr wollt – ihr wisst schon selbst was ihr einbringen könnt, damit die #Meadowbleibt. Alles Liebe. Passt auf euch auf.“
Tja, Mensch, was erwarteste denn vom „Terroristen“? Dass er dein Auto wäscht? Dass er die Mohrrüben putzt, über die er gerade drübergetrampelt ist? So untertanenmäßig drauf wie du?