RWE vertreibt Wanderer_innen

Folgender Text, eines, von dem Verhalten der Securitys empörten, Wanderes erreichte uns per Mail und wurde zum Veröffentlichen freigegeben:


Photo: Antje Grothus

Vor ein paar Wochen war ich nördlich der A4 und westlich der Bundesstraße im schmalen, verbliebenen Streifen des Hambacher Forst, der zumindest an dem Tag nicht gesperrt war, unterwegs. Vom Waldrand aus in Richtung Tagebau habe ich Fotos gemacht, welche den Weg zeigen, wie er zwischen abgehackten Baumriesen vor einem Braunkohlenbagger im Hintergrund endet. Zerstörung zieht mich magisch an, weil ich es trotz des Entsetzens darüber als meine Berufung
sehe, die Zerstörung mit möglichst viel Dramatik vorzuführen. Der Anblick dieser Bilder soll weh tun, das ist volle Absicht. Dann kamen RWE-Mitarbeiter in einem Geländewagen und fragten mich, was ich hier zu suchen hätte. Sie haben mich aufgefordert, das Gelände zu verlassen und zurück auf die Hauptwege zu gehen. Es sei zu meiner eigenen Sicherheit wegen Rodung und schwerer Fahrzeuge. Na gut, dann habe ich mich halt zurückgezogen. Der Geländewagen vom RWE hat mich dann langsam überholt und regelrecht beschattet, kamen mehrmals zurück. Mehrmals hatten sie mich sogar – ohne zu fragen – fotografiert. Mit meiner Sicherheit hatte das alles freilich nichts zu tun – so naiv wird ja wohl kaum jemand sein, dass er das mit den schweren Fahrzeugen als Vertreibungsgrund glaubt. Folgende, mögliche Gründe sehe ich für dieses Verhalten:
1. RWE hat Angst vor Sabotage
2. RWE will Wanderer einschüchtern und mit Schikane vertreiben
3. RWE mag es nicht, wenn Fotos von der Zerstörung möglicher weise sogar im Netz landen und die Bevölkerung aufscheuchen.
Sind Wanderer dort noch sicher? Habe schon von „Security“-Typen gehört, die Eigentum wegnehmen – was den Straftatbestand des Raubes darstellt! Ich fordere
hiermit jeden von Übergriffen Betroffenen dringend auf, solche Vorfälle unverzüglich zur Anzeige zu bringen. MfG,ein Naturfreund

Anmerkung: Bei Aktivist_innen die von Übergriffen der Securitys betroffen waren und die Polizei riefen, geschah es, dass die Polizei nur mit den Securitys redeten und danach meinten, sie können keine Anzeige aufnehmen. Natürlich leugnet das der Pressesprecher der Polizei Rhein-Erft. Was soll er auch sonst tun?

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. A. Wanderer

    Lieber Naturfreund,

    wir waren vor wenigen Tagen ebenfalls im Hambacher Forst spazieren. Nach nur wenigen 100 Metern vom Parkplatz entfernt kam uns ein Geländewagen des Securitydienstes entgegen. Der Fahrer fragte uns zunächst, ob wir Spaziergänger seien oder anderes vorhätten. Er wies uns dann darauf hin, dass eigentlich der Forst gesperrt sei. Wir haben uns als Spaziergänger zu erkennen gegeben, die nicht vorhaben, Plattformen in den restlichen Bäumen zu errichten. Und das der Wald gesperrt sei, sei für uns nicht erkenntlich mangels irgendwelcher Hinweise.
    Freundlich aber bestimmt wies uns der Fahrer darauf hin, dass diese Schilder selbstverständlich angebracht worden seien aber immer wieder von den Aktivisten entfernt wurden. Daher dulde RWE Spaziergänger.
    Kurze Zeit später bekam der eher freundliche Fahrer Unterstützung durch einen weiteren Geländewagen, besetzt mit 2 wirklich unangenehmen Gesellen (denen man im Dunkeln lieber nicht begegnen möchte). Nachdem wir noch freundlich vom freundlichen Fahrer darauf hingewiesen wurden, dass wir ein hohes Risiko im Wald eingehen, weil der ein oder andere Aktivist trotz Platzsperre immer wieder mal auftauche, fuhren beide Geländewagen weiter.
    Als wir an der gerodet-geräumten Stelle des ehemaligen Camps ankamen, kamen wiederum 2 Geländewagen, die sich dann am Wegrand positionierten. Wir wurden ca. 20 Minuten lang beobachtet – möglicherweise auch fotografiert. Dann verschwanden beide Fahrzeuge. Da kein weiterer Auftritt mehr erfolgte und es dunkel wurde gehen wir davon aus, dass der wohlverdiente Feierabend der Securityleute erreicht war – und wir im Dunkeln und ohne Ausrüstung nun wohl doch keine Plattformen mehr errichten würden.
    Nicht verhindern können die Securityleute, dass wir nun hier im Blog eine Plattform errichten und diese Erlebnisse weiterzählen.

    Ach ja, als wir Richtung Heimat fuhren, stand auf der Brücke der Hambachbahn der Werkschutz. Er schickte grade ein anderes Fahrzeug, das Richtung Tagebau fahren wollte, wieder zurück. Klar – es gab ja keinen Schutz vor wilden Aktivisten mehr – Feierabend.

  2. jörg

    Hallo
    Das waren keine mitarbeiter von RWE sondern mitarbeiter der firma kötter und ak die den hambacherforst bewachen.
    mfg

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