Vorläugiges Programm für Skill-Sharing-Camp

Hier ist das vorläufige Programm des Skill-Sharing-Camps um euch eine Idee zu geben, was euch erwarten wird. Bitte beachtet aber, dass das bloß das vorläufige Programm ist. Zum einen kann das gar nicht anders sein, weil auch spontane Workshop-Ankündigungen erwünscht sind. Zum anderen sind aber auch noch nicht alle Programmpunkte hundertprozentig abgeklärt, sodass es noch Verschiebungen geben kann.

Fr, 29. Juni: 
08:00 Uhr: Bezirksregierung in Köln: Entscheidung über BoA plus und Protest dagegen von verschiedenen Gruppen (Zeughausstr. 2-10 | U-Bahn: Appellhofplatz)!
17:00 Uhr: Input und Diskussionsrunde zu Grundlagen einer freien, kooperativen und selbstbestimmten Bildung und Wissensvermittlung
19:00 Uhr: Selbstorganisation auf dem Skill-Sharing
Ab 22:00Uhr: Kulturprogramm
Sa, 30. Juni:
11:00 Uhr: Einführungsveranstaltung zum rheinischen Braunkohlerevier und die Waldbesetzung

Für Menschen die das erste Mal in der Region sind, oder sich noch nicht mit dem rheinische Braunkohlerevier beschäftigt haben, wird es hier eine kleine Einführung geben. Wir wollen nicht in die Einzelheiten gehen, sondern nur einen Überblick schaffen. Außerdem wird die Waldbesetzung vorgestellt werden.

Ab 15:00 Uhr: Transparente nähen, gestalten und aufhängen
15:00 Uhr: Theorieveranstaltung: „Klimaschutz von unten“
So, 01. Juli:
Ganztags: Transparente nähen, gestalten und aufhängen
14:00 Uhr: Kuchenstand
Ab 14 Uhr: Praxisworkshop: Fahrräder schrauben im AZ in Köln. Fertige Fahrräder können dann auf der Waldbesetzung gut gebraucht werden.
18:00 Uhr: Einführung: Kreative Aktionsformen
Mo, 02. Juli:
Ganztags: Transparente nähen, gestalten und aufhängen
10:00 Uhr: Workshop: Kommunikationsguerilla/Subversion

Diese Welt ist durchzogen von Codes, Labeln und Moden. Sie ist aufgeladen mit Autorität. Ob Lieschen Müller etwas sagt oder „der Vorsitzender der SPD X-Stadt“, der „Präsident von und zu“ oder der „Direktor der blablabla“, ist ein Unterschied. Anstrengend bis chancenlos erscheint, sich selbst die gleiche Wirkung beschaffen zu wollen. Gegenöffentlichkeit und eigene Vermittlung sind wichtig – aber das Salz in der Suppe ist die Subversion. Sie ist so etwas wie japanische Kampfkunst auf politische Aktion angewendet: Die Wucht des Gegners nutzen für die eigenen Ideen. Zum Beispiel statt zum x-ten Mal gegen die Agenda 2010 wettern, diese noch überdehnen und als SPD-Gruppe die Erweiterung Agenda 2020 ankündigen. Oder verdeckt als Straßentheater agieren. In einer Veranstaltung statt protestieren sich überidentifizieren mit den benannten Zielen – Law and Order, Wirtschaftsorientierung oder Aufrüstung bejubeln, einfordern. Plakate nicht mehr überall selbst kleben, sondern bestehende unauffällig verändern und dabei die Aussage verdrehen.
Über all diese unendlichen Tricks und Möglichkeiten soll der Workshops informieren. Die Anwendung so mancher Aktionsideen kann aus strafrechtlichen Gründen nicht empfohlen werden. Sie tritt als Nebenwirkung solcher Workshops aber immer wieder auf …

14:00Uhr: Workshop: Polizei-/Repressionskontakt

Einführung zu rechtlichen Grundlagen der Repression (vor allem Polizei- und Versammlungsrecht, aber auch Hinweise auf weitere Spezialgesetze und das Strafrecht). Varianten des Polizeikontaktes, Handlungsmöglichkeiten und rechtlicher Rahmen: Personalienkontrolle, Durchsuchung, Festnahme, Verhör usw. Dann Trainings in Form eines Rollenspiels zu ausgewählten Situationen – in der Regel auf Wunsch der Teilnehmenden.

Di, 03. Juli:
Ganztags: Transparente nähen, gestalten und aufhängen
11:00 Uhr: Theorieveranstaltung: „Freie Menschen in freien Vereinbarungen“

Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Funktioniert „Anarchie“? Die Thesen und Ideen von „Freie Menschen in freien Vereinbarungen“ wollen verbinden, was bisher weit auseinander lag: Zum einen die politische Debatte um gesellschaftliche Strukturen und eine Alltagspraxis von Autonomie und Kooperation. Dann die philosophische Idee der Selbstentfaltung des Menschen. Und naturwissenschaftliche Erkenntnisse von Evolution über Massenpsychologie, die (Quanten-)Physik der Materie oder z.B. die Hirnforschung. So entsteht ein Modell einer dynamischen, selbstorganisierten Welt, in der die Menschen im Mittelpunkt stehen. Fortschritt ist die Ausweitung von Möglichkeiten, zwischen denen sich alle frei entscheiden können – kommunikativ und kooperierend.
Das Ergebnis ist nicht nur eine abstrakte Vision jenseits von Profitlogik, Verwertungszwang und Hierarchien. Sondern es zeigt, dass es ein Leben jenseits des Kapitalismus und all der anderen Herrschaftsstrukturen, die Gesellschaft und Alltag durchziehen, gibt und geben muss. Daraus lassen sich viele konkrete Zukünfte ableiten, von direkter Ökonomie statt Marktwirtschaft über eine Abschaffung von Patenten und Copyrights (freies Wissen für alle Menschen), gemeinsamem Reichtum an allen Ressourcen, emanzipatorischen Umweltschutz bis zu Alternativen zu Verboten, Strafen und überhaupt allen Kollektiventscheidungen, in denen ein selbsternanntes „alle“ für tatsächlich alle entscheidet.
Im Frühjahr 2012 erschien das Buch unter dem Titel „Freie Menschen in freien Vereinbarungen“. Die Entwurfstexte stehen auch online unter: www.herrschaftsfrei.de.vu.

ab 15 Uhr: Praxisworkshop „Wasserrohre löten“ in der WAA
22:00 Uhr: Filmvorführung: „Just do it“ – Ein Film aus und über die Klimabewegung in UK
Mi, 04. Juli:
11:00 Uhr: Einführung Blockadeaktionen allgemein

Hier geht es um die Basics für Blockadeaktionen aller Art. Die dahinterstehende Strategie, die nötige Vorbereitung, einen kurzen Überblick an verschiedenen Möglichkeiten, und zu erwartende Repression. Dieser Workshop ist ein Einleitungsworkshop. Weiterführende Workshops gibt es im Anschluss

14:00 Uhr: Workshop: Bau eines Blockade-tripods

Ein Blockade Tripod besteht aus 3 Stangen und kann überall aufgestellt werden zum Hochklettern und dem Blockieren von Zufahrten oder Feldern.

15:00 Uhr – 19:00 Uhr: Workshop zu Forum-Theater
20:00 Uhr: Vortrag über Gesundheitsauswirkungen des rheinischen Braunkohlereviers
Do, 05. Juli:
11:00Uhr: Einführung in Lock-on Aktionen

Wer an einer Lock-on Aktion teilnehmen will muss gut darauf vorbereitet sein. Alles (oder Vieles) was es zu beachten ist, soll hier besprochen werden.

14:00 Uhr: Awarenessworkshop zum Thema „susainable activism“

Ich diesen Workshop geht es um folgende Themen: Was ist nachhaltiger
Aktivismus? Was ist Burnout und was verursacht Burnout? Selbstpflege –
individuelle Strategien für einen nachhaltigen Aktivismus. Und
schließlich wollen wir uns gemeinsam in einer Ideenwerkstatt kollektive
Strategien für nachhaltigen Aktivismus erarbeiten.

14;00Uhr: Workshop: „Funktionsweisen verschiedener Lock-on Techniken“

Es gibt verschiedenste Lock-On Techniken vom normalen Plastikrohr bis zum Beton-Drachen. Die verschiedenen Techniken sollen in den Einzelheiten durchgegangen werden.

17:00Uhr: Vortrag: „Demokratie – Die Herrschaft des Volkes“

Gerichtete Geschichte: Athen, Rom und der Ausgang aus dem Mittelalter. Demokratie als Oligarchie. Volks-Herrschaft: Zwei schlechte Sachen ergeben was Gutes? Kollektiv und Stellvertretung. Mehr Demokratie bis zum Demokratie-Imperialismus: Besser bomben mit UNO und EU! Was wären die Alternativen? Eine Abrechnung mit den Grundlagen aktueller Gesellschaftsformation.

19:00 Uhr: Diskussionsrunde: „Energienetzte demokratisieren oder entdemokratisieren?“

Aus den Bewegungen der Energiekämpfe kommt in letzter Zeit immer wieder die Losung: „Energiesysteme demokratisieren!“. Gemeint ist damit eine Dezentralisierung und eine Steigerung der Partizipationsmöglichkeiten an den Entscheidungen darüber welche Anlagen wo unter welchen Bedingungen gebaut werden.
Sind „demokratische Verhältnisse“ aber nicht genau die Ursachen dafür dass die jeweils lokal Betroffenen von Großprojekten sich dem Willen der Mehrheit, der dann zum „Gemeinwohl“ gemacht wird, beugen müssen?
Die Diskussionsrunde soll mit kontroversen Inputs eröffnet werden und dann geöffnet werden, dass alle mit diskutieren können.

Fr, 06.Juli: 
Das gesamte Wochenende von Freitag bis Sonntag findet ein “Wie weiter mit dem grünen blatt” Treffen statt. Das grüne blatt ist eine offene Zeitschrift aus der Umweltbewegung. Auf dem Treffen wird sich überlegt ob und wi das grüne blatt in Zukunft herausgegeben werden kann. Das Treffen ist offen für alle Interessierten. Teilnehmer_innen sollten aber am besten über das komplette Treffen dabei sein.

Ab 10:00 Uhr: Mosaik machen: Künstler_innen aus Buir zeigen wie mensch Mosaike legt. Dabei sollen Mosaike mit den bedrohten tieren des Hambacher Forstes gestaltet werden.
11:00 Uhr: Workshop: „Erste Hilfe auf Aktionen“
14:00 Uhr: Workshop: „Das ganze Leben selbst organisieren“

Konkrete Hinweise und Möglichkeiten für politische Gruppen und einen vom Geldzwang befreiten Alltag
Zwei bis drei Jahre mit vollem Idealismus, dann ist meist die Batterie leer … politische AkteurInnen, kurz zuvor noch auf der Suche nach Alternativen zu Ausbildung, Job, Verwertung usw., passen sich den Gegebenheiten an, werden spießiger oder modern-kapitalistischer als alle, die früher ein abschreckendes Beispiel für sie waren. Politischen Gruppen und Einrichtungen geht es oft noch schlimmer: Der scheinbare Zwang zu finanziellen oder formalen Absicherungen, der unreflektierte Hang zu Verregelungen der Zusammenarbeit sowie der Druck der äußeren Verhältnisse führen meist sehr schnell zu Anpassung und Abhängigkeit von Zuschüssen, öffentlichen Räumen, Medien usw.
In diesem Seminar sollen Alternativen aufgezeigt und, viel wichtiger, gemeinsam erarbeitet werden. Kreative Diskussionsformen sollen dabei die Chance bieten, sich zu lösen von dem, was uns Jahrzehnte als einzig möglicher Lebensweg oder einzig erfolgversprechende Organisationsform vermittelt wurde. Es geht um ein Leben ohne Beruf, Organisieren statt Finanzieren, offene Freiräume , eigene Medien, gemeinsam genutzte Infrastruktur aufbauen und vieles mehr.

18:00 Uhr: Vernetzungstreffen: Aufbau eines selbstorganisierten Gartenprojektes nach dem Vorbils Projekten solidarischer Landwirtschaft im Raum zwischen Köln und Aachen

Nahrungsmittel sind da um Menschen satt zu machen, gut zu schmecken und Gesund zu sein. Oder sollten zumindest dafür da sein. In einer kapitalistischen Logik sieht das aber anders aus: Auf den Äckern wird größtenteils Gift produziert, davon noch eigentlich viel zu viel, und dennoch werden nicht alle satt. Zudem ist die derzeitige Landwirtschaft ein enormer Faktor in Sachen Klimawandel. Dass das alles anders geht zeigen diverse Projekte „solidarischer Landwirtschaft“ in denen Nahrungsmittel von einem Zusammenschluss von Verbraucher_innen in Selbstorganisation produziert wird, die Nahrungsmittel nie einen in Geld messbaren Wert besitzen, sondern einfach nur zum Essen da sind. Wir wollen auch hier ein solches Projekt gründen und suchen Interessierte und Unterstützer_innen“

20:00 Uhr: Einführungsveranstaltung: „Selbstorganisierung ist mehr
als mal Containern und mal trampen – zur Philosophie unabhängigen
Lebens“
Sa, 07. Juli:
11:00 Uhr: Reflektion über Selbstorganisation auf der Waldbesetzung
13:00 Uhr: Informationen über das rheinische Braunkohlerevier
16:00 Uhr: Austausch: “Über 26 und noch in der Bewegung und ohne festen Job? Wie geht das? Wie geht das mit Krankenversicherung? Was ist wenn alle um einen herum ständig jünger werden?…”
19:00 Uhr: Diskussionsveranstaltung „Wie weiter mit dem Widerstand im rheinischen Braunkohlerevier?“
Ab 21:00 Uhr: Kulturprogramm
So, 08 Juli
ab 10:00 Uhr: Brunch
11:00 Uhr: Auswertung des Skill-Sharings, und Diskussion darüber ob das Konzept wiederholt werden soll.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. erde

    Ich finde es schon pervers wenn bei uns auf der Seite für Investments in Agro-Forst geworben wird.

  2. erde

    Das Programm vom Skill-Sharing klingt gut und interessant.
    Werde versuchen möglichst viel da zu sein!

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