Baggerblockade Tag 8

(Sonntag, 16.11.2025)

Der Bagger 290, der das Manheimer Loch baggern soll, ist blockiert.
Grund dafür ist der Sündi, bzw. die Besetzung und der Widerstand und die bekannte Sturheit von rwe.

Nachdem der Bagger am Freitag, 7.11.2025, hier eingetroffen war und alle weiteren Transportstrukturen eingerichtet waren, gab es vom Samstag an eine Woche Arbeits-show. Es sieht so aus, als wenn er arbeiten würde, aber es landete meist kein Aushub auf dem Band. Das Schaufelrad schaufelte Luft.
Oder er machte ein paar Stunden Pause um sich dann erneut ein paar Minuten zu bewegen. Freitag tat er den ganzen Tag sehr beschäftigt um dann Abends endlich still zu sein. Wie lange das anhalten wird wissen wir nicht.

Wir können Baggerblockade Tag 8 ausrufen!

Warum ist der Bagger blockiert?
Ganz im Osten der Grube hat rwe sich einen Weg am Grubenrand entlang, zwischen der Kreisstrasse und dem Sündi, gebaut. Da wurde auch eine Rampe aus dem Tagebau nach oben gebaut. Westlich anschliessend kommt der Sündi selbst.
Weiter Richtung Westen gibt es noch einen kleinen Bereich, der abgebaggert werden kann. Die Archäologen sind dort wohl fertig.
Aber dort sind noch Kabel und Pumpenrohre verlegt. Es stehen noch Container und andere Sachen herum.

Der große Bagger kommt also hier nach Manheim nicht herein.
Der Sündi blockt das Zerstörungswerk von nrwe.

Und wir blockieren sehr effizient. Denn dadurch das der Bagger 290 blockiert ist, hat rwe seit gestern abend auch den obersten Absetzer auf der Sofienhöhe abgeschaltet. Damit ist für alle die es sehen wollen ersichtlich, dass das Material aus der Manheimer Ecke direkt nach oben auf die Sofienhöhe kommt und nicht etwa zur Böschungsstabilisierung bei Elsdorf genutzt würde. Sonst wäre ja dieser Absetzer ausser Betrieb und nicht der auf der Sofienhöhe.

Was will rwe mit der temporären Stillegung von Bagger und Absetzer erreichen? Wir können vermuten, dass rwe Druck aufbauen will. Druck auf die Politik (seht her, wir machen Verluste und können nicht weiterarbeiten…) Druck auf die Belegschaft (diese Umweltschützer bedrohen eure Arbeitsplätze…)
Wenn die Chefetage von rwe nur nicht so stur und unbelehrbar wäre.
Dann könnten sie den Bagger 290 schon jetzt Richtung Binnenkippe fahren. Links herum oder rechts herum ist egal. Das kann rwe dann ja bestimmen. Und nicht nur sagen, dass das gar nicht gehen würde. Lächerlich!
Rwe hat schon Bagger aus anderen Tagebauen über Autobahnen fahren lassen. Alles möglich wenn rwe das will.
Wir verstehen gar nicht, warum sich die Gewerkschaft BCE (Bau-, Chemie- und Energiewirtschaft) gegen zukunftsgewandte Arbeitsplätzchen wehren.
Wenn die Abraumhalde wieder ins Loch kommt (so wie es auch das Berggesetz vorsieht), sind dort die Arbeitsplätze bestimmt bis 2050 gesichert.
Das beste ist, dass die freiwerdende Fläche (wenn die Binnenkippe und großteils die sogenannte Sofienhöhe zum großen Teil abgebaggert sind) unter den Halden für die Gewinnung von Kies und Sand zur Stabilisierung der Böschung verwendet werden kann. Die ältesten Renaturierungen können erhalten werden, wenn die sogenannte Sofienhöhe nur ein drittel der Höhe behält. Dann werden ca. 3/4tel des Abraums wieder verfügbar und die benötigte Grundfläche für die Kippen verkleinern sich auf die Hälfte (Sofienhöhe) bzw. auf 0 (Binnenkippe)
Der Restsee würde trotzdem ein sehr großer See werden, da hier in Hambach super viel Braunkohle gefördert wurde.

Rwe bekommst jetzt, bis 2030 gestückelt, 2,6 Milliarden Euro Zuschüsse (2.600.000.000 €) für den vorzeitigen Kohleausstieg in 2030. Da werden doch so ein paar Baggerjahre noch drin sein. Zumal bei dieser Lösung auch die umliegenden Grundwasserleiter zum großen Teil erhalten werden können.

Vielleicht ist ja mit dem neuen SPD-Bürgermeister in Kerpen eine neue, eine vernunftsbasierte Politik eingekehrt?
Warum sollte die Gemeinde Kerpen weitere 240ha gewachsene Gemeindefläche verlieren? Bis jetzt nur, damit Elsdorf eine künstliche, 20ha kleine Insel im Stinketümpel Hambach bekommt?
Wer bezahlt eigentlich dafür, dass dort eine Insel entsteht? Die Gemeinde Elsdorf? Der Bürgermeister von Elsdorf, der mit dieser Schnapsidee plötzlich daher kommt?
Denn bergbaulich erforderlich ist die Insel nicht. Und damit ist auch die Abbaggerung von Manheim nicht erforderlich!

Die See-Erzählungen von nrwe ist eine andere Geschichte.
Über dieses Märchen schreiben wir ein anderes Mal.

Kommt vorbei und werdet Teil der längsten Blockade von rwe.
Es gibt die Waldbesetzung und zwei Mahnwachen und deine eigene Aktion gegen rwe.

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