Im Norden der Republik befinden sich Deutschlands größten Erdgas Vorkommen. Diese werden mit unter seit Jahren von Exxon Mobile und RWE gefördert. Seit dem die Konventionelle Gasförderung langsam sich dem Ende neigt ,auf Grund von Ausschöpfung der Vorkommen ,wird mit der Unkonventionellen Gasförderung dem Fracking weiter gemacht.Seit dem es im Jahre 2011 bei Verden zu einem „Zwischenfall“ an einer der Förderstellen von RWE kam und Tausende Liter von Lagerstättenwasser freigesetzt wurden regt sich der Protest wider.
Hier Findet ihr Infos über Erdgas, Gasförderung, Orten und Aktionen ein wenig.
“Bei dem Sanierungsfall in Söhlingen handelt es sich nicht um einen Störfall! Richtig ist, dass über einen längeren Zeitraum geringe Mengen Kohlenwasserstoffe wie Benzol durch eine PE-Leitung diffundiert sind.”
Quelle: http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/sicherheit_und_umwelt/sicherheit/sanierungsfall_soehlingen.html
Erdgas
Erdgas, ein fossiler Energieträger, hat sich über Jahrmillionen aus organischem Material in tiefen Erdschichten unter hohem Druck und Temperaturen gebildet. Es gehört zu den Kohlenwasserstoffen und ist leicht brennbar.
Entstehung und Zusammensetzung
Pflanzenteile und abgestorbene Kleinstlebewesen wie Mikroorganismen, Algen und Plankton sanken einst zusammen mit Sedimenten auf den Grund frühzeitlicher Meere und Seen. Sauerstoffmangel verhinderte, dass das organische Material verwesen konnte. Ton und Sand mischten sich mit dem organischen Material und bildeten Faulschlamm, aus dem das Muttergestein entstand. Im Laufe der Zeit wurde dieses Muttergestein mit weiteren Sedimentschichten überdeckt und gelangte in immer tiefere Erdschichten. Durch den ständigen Druck- und Temperaturanstieg entstanden im Laufe der Zeit die fossilen Energieträger Erdgas, Erdöl und Kohle.
Die chemische Zusammensetzung von Erdgas schwankt je nach Lagerstätte stark: Hauptbestandteil ist Methan mit 85 bis 98 Prozent, weitere Bestandteile sind Ethan, Propan, Butan und Ethen, außerdem Wasserdampf, Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid, Stickstoff und Edelgase wie Helium.
Konventionelle und unkonventionelle Lagerstätten
Erdgaslagerstätten werden in konventionelle und unkonventionelle Lagerstätten unterteilt, die Zuordnung ist aber nicht einheitlich. Die Abgrenzung der Begriffe spiegelt dabei den Unterschied zwischen technisch geringerem und technisch höherem Aufwand zur Erdgasgewinnung wider. Im allgemeinen Sprachgebrauch finden die Begriffe konventionelles und unkonventionelles Erdgas Anwendung.
In konventionellen Lagerstätten ist das aus dem Muttergestein aufgestiegene Erdgas in sehr porösen und damit gut durchlässigen Gesteinsschichten, zum Beispiel Sandstein, eingelagert. Undurchlässige Erdschichten darüber verhindern das weitere Aufsteigen. Derartige Lagerstätten werden im Prinzip senkrecht angebohrt und das Erdgas strömt durch den natürlichen Druck in der Lagerstätte zur Förderbohrung.
Bei unkonventionellen Lagerstätten ist das Erdgas in kleinporösem Gestein oder im Muttergestein eingebunden. Die Hohlräume in diesen Gesteinen haben untereinander nur bedingt Verbindung – das Gestein ist also wenig durchlässig. Unkonventionelle Lagerstätten werden in drei Typen unterschieden:
Tight Gas ist in wenig porösem Stein, meistens ebenfalls Sandstein, eingebundenes Erdgas.
Shale Gas, auch Schiefergas genannt, ist im Muttergestein verbliebenes Erdgas.
Mit Kohleflözgas wird Erdgas bezeichnet, das in Kohleflözen vorkommt.
Zur Förderung dieser Vorkommen werden die Lagerstätten horizontal angebohrt und mittels Fracking aufgebrochen.
Konventionelle Gasförderung
Bei der Suche nach Erdgasfeldern wird vorrangig nach Erdformationen Ausschau gehalten, die sehr komprimiertes Erdgas aufweisen, denn diese ermöglichen eine Erdgasförderung mit nur verhältnismäßig geringem Aufwand. Haben die seismischen Messungen und Erkundungsbohrungen Gewissheit über das Vorkommen von Erdgas geliefert und ist die vollständige technische Eignung der Lagerstätte bewiesen, wird ein obertägiger Bohrplatz eingerichtet. Um das Erdgas zutage zu fördern, wird das Bohrloch mit Rohren und Zement stabilisiert. Anschließend wird ein Steigrohr eingebaut, das bis zum tiefsten Punkt der Lagerstätte reicht. Mit kleinen Sprengsätzen wird das unterste Teilstück des Steigrohrs zur Lagerstätte hin geöffnet, so dass das Erdgas in das Rohr einfließen kann.
Übertage wird das Bohrloch mit einem Eruptionskreuz verschlossen, in dem sich mehrere Absperrvorrichtungen befinden. Untertage verhindert ein Ventil, dass Gas unkontrolliert ausströmt.
Arbeitsweise in der konventionellen Erdgasförderung
Bei der konventionellen Erdgasförderung werden diese, tief unter der Erdoberfläche liegenden (Gas-) Lagerstätten angebohrt. Bei dieser Art der Gasförderung ist das Gas (Methan) in undurchdringlichen Schichten gefangen. Da dieses Erdgas in der Regel unter hohem Druck (manchmal circa 600 bar) steht, fördert es sich sozusagen von selbst, sobald das Reservoir einmal geöffnet ist. Im Laufe der Zeit nimmt der Gasdruck der Lagerstätte stetig ab. Um diesem Effekt entgegen zu wirken, wird zur Steigerung des Ertrages bei abflachender Förderung auch hier die Fracking Methode eingesetzt.
Bei konventionellen Lagerstätten reicht zumeist eine Bohrung aus, um das Gas, eventuell mit ein wenig Nachhilfe, an das Tageslicht zu befördern.Bei den so genannten unkonventionellen Lagerstätten bedarf es da dann schon einer regelrechten Sondereinladung. (siehe unkonventionelle Gasförderung) Beide Methoden haben gemeinsam, dass mit dem Gas auch das so genannte Lagerstättenwasser in großen Mengen mit zu Tage gefördert wird. Je nach Muttergestein verfügt das Lagerstättenwasser über einen sehr hohen Salzgehalt. Weiter ist es regelmäßig mit Kohlenwasserstoffen, Schwermetallen und auch radioaktiven Stoffen belastet. Dieses „Abwasser“ muss mit dem geförderten Gas die Grundwasserführenden Erdschichten in den Förderrohren passieren.
Oben angekommen ist dieses giftstoffhaltige Lagerstättenwasser als Sondermüll zu behandeln. Dieses wird dann oberirdisch bearbeitet , teils unterirdisch in Rohren viele Kilometer transportiert und/oder anschließend in bereits ausgebeutete Bohr/Förderstätten zurück verpresst.
Unkonventionelle Gasförderung
Unkonventionelles Gas (ebenfalls Methan) ist in unterschiedlichsten Materialien gebunden. Unterschieden wird dabei zwischen Flözgas, Gas in dichten Gesteinsschichten oder Gas in Schieferschichten. Auch Gashydrate tief im Meer oder Grubengase werden als unkonventionelles Gas bezeichnet.
Kohleflözgas und Schiefergas etwa lagern eingekapselt in Abermilliarden winzigen Hohlräumen im Gestein. Hier ist die Fracking Methode Voraussetzung für eine wirtschaftliche Förderung. Um dieses Gas gewinnen zu können, müssen die Gesteine regelrecht aufgeknackt werden. Die dafür eingesetzte Technik heißt Hydraulic Fracturing – zu Deutsch etwa: hydraulisches Aufbrechen, abgekürzt wird es im Volksmund einfach Fracking genannt. Fracking kommt zum Einsatz, um den Gasfluss hin zum Bohrloch zu stimulieren und damit eine Förderung überhaupt erst zu ermöglichen. Dabei werden in das Mantelrohr der Bohrung in der vorgesehenen Frac-Tiefe Löcher eingebracht. Durch diese wird dann unter enormen Druck von über 1300 bar ein Gemisch von Wasser, Quarzsand und Additiven (Frack-Fluid) in das umlagernde Gestein gepresst um dieses so aufzubrechen, dass das Gas entweichen kann.
Gleich Mehrere Studien zeigen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Fracking und Erdbeben.
Die Erkundung und die Gewinnung von Erdgas aus Erdgas-Lagerstätten ist neben den immer wieder auftretenden Erdbeben mit einer ganzen Reihe von erheblichen Umweltrisiken verbunden. Sie resultieren hauptsächlich aus dem Gefährdungspotenzial der eingesetzten, giftigen Frack-Fluide und des Flowback (eingebrachtes Frackfluid das wieder aus der Bohrung zurückgefördert wird). Denn diese können durch Wegsamkeiten wie z.B. technisches oder menschliches Versagen, Pannen und Störungen in Schichten mit genutztem und nutzbarem Grundwasser gelangen und dieses nachhaltig verseuchen.
“ Fracking in Deutschland
Die erste Fracking-Bohrung in Deutschland fand bereits 1961 statt. Seitdem sind in Deutschland ca. 300 Fracks durchgeführt worden.
Während zu Beginn dieser Technik ausschließlich vertikale Bohrungen durchgeführt wurden, wird seit 1994 auch horizontal gebohrt. Mit dieser Technik kann weitaus mehr Erdgas gefördert werden – dafür wird aber auch wesentlich mehr giftiges Fracfluid in die Erde gepumpt. Die Bohrung Söhlingen Z10, die 1994 errichtet wurde, war die erste Bohrung in Deutschland, bei der mehrere Fracs in einer horizontalen Bohrung vorgenommen wurden.
In Nordrhein-Westfalen wurde Fracking nach massiven Protesten der Bevölkerung ausgesetzt, bis der vom Bundesumweltamt beauftragte Risikobericht vorliegt. In Niedersachsen wurden bislang die meisten Fracks durchgeführt (ca. 300) – hier hat sich Fracking schleichend und oft unbemerkt von der Bevölkerung neben der herkömmlichen Gasförderung etabliert,“ Quelle http://frack-loses-gasbohren.de/fracking/fracking-in-deutschland/
Lagerstättenwasser
Bei der Erdgasgewinnung wird Lagerstättenwasser zwangsweise in großen Mengen mit gefördert. Mit dem Begriff Lagerstättenwasser wird Grundwasser bezeichnet, das in Erdgas führenden Schichten enthalten ist. Es liegt dort entweder als freiverfügbares mobiles Wasser oder als so genanntes Haftwasser vor. In den Erdgaslagerstätten herrschen hoher Druck und hohe Temperaturen. Deshalb ist Lagerstättenwasser stark mineralisiert und teilweise auch radioaktiv. Im weiteren Erdgas-Aufbereitungsprozess wird es vom Erdgas abgetrennt und anschließend „entsorgt“. Die Mengen des anfallenden Lagerstättenwassers hängen von den geologischen Eigenschaften der Erdgaslagerstätte ab.
Zusammensetzung
Auch die Inhaltsstoffe des Lagerstättenwassers und ihre anteiligen Mengen sind von Lagerstätte zu Lagerstätte unterschiedlich. Entweder liegen die Inhaltsstoffe in gelöster Form vor oder sie sind an im Wasser enthaltene Feststoffe angelagert. Salze wie Natrium-, Calcium-, Kalium- und Magnesiumchlorid sind die Hauptbestandteile des Lagerstättenwassers und machen es zu einer hochkonzentrierten Salzlösung.
Darüber hinaus ist Lagerstättenwasser mit giftigen Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Arsen belastet sowie mit aromatischen Kohlenwasserstoffen wie den BTEX-Aromaten Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol. Alle diese Stoffe sind mindestens als „gesundheitsschädlich“ eingestuft. Zusätzlich kann Lagerstättenwasser radioaktive Stoffe natürlichen Ursprungs enthalten, die NORM-Stoffe genannt werden (Naturally Occurring Radioactive Material). Dazu zählen u. a. Radium 226 und Polonium 210 als Zerfallsprodukte von Uran 238.
Entsorgung
Es ist bisher übliche Praxis, Lagerstättenwasser nach grober Reinigung in alten Förderbohrungen, auch Versenkbohrungen oder Disposalbohrungen genannt, zu entsorgen. Dabei wird es in Tiefen von 1.000 bis 1.500 Metern verpresst, also nicht in der Tiefe, aus der es gefördert wurde. Der Transport des Lagerstättenwassers zu den Versenkbohrungen erfolgt entweder über Rohrleitungen oder per Tanklastwagen. Allein im Landkreis Rotenburg wurden nach Recherchen des Weser-Kurier bis Dezember 2012 insgesamt 3,45 Millionen Kubikmeter Lagerstättenwasser entsorgt.
Umweltaspekte
Die im Lagerstättenwasser enthaltenen Kohlenwasserstoffe, Schwermetalle und NORM-Stoffe entsprechen mindestens einer der Gefährdungsklassen „Gesundheitsschädlich“, „Giftig“, „Umweltgefährlich“ oder „Radioaktiv“. Die Salze Calcium- und Magnesiumchlorid sind in die Gefährdungsklasse „Reizend“ eingestuft. Rechtlich betrachtet ist der Transport von Lagerstättenwasser kein Gefahrguttransport im Sinne der Transportvorschriften – es wird der Wassergefährdungsklasse 1 (schwach wassergefährdend) zugeordnet.
Da die Entsorgung von Lagerstättenwasser aber in aller Regel in nicht-geschlossenen Kreisläufen erfolgt, ergibt sich schon daraus eine mögliche Gefährdung der Umwelt. Ein Austreten der im Lagerstättenwasser enthaltenen Schadstoffe kann zur Verschmutzung von Luft, Boden und Gewässern führen und stellt damit eine potenzielle Gefährdung für die Gesundheit von Mensch und Tier dar. Auch unter der Erde bedeutet das Verpressen des Lagerstättenwassers eine mögliche Gefährdung der Umwelt, insbesondere für das Grundwasser, das Grundlage unserer Trinkwasserversorgung ist.
Quelle: BI Flecken Langwedel
Links:
http://www.gegen-gasbohren.de (mit weiteren Infos/Aktionen/Ticker)
http://www.bi-langwedel.de
http://www.bi-uelzen.de/
Wo derzeit Gefrackt wird:
(Unvollständig)
Niedersachsen
Rotenburg Wümme
Uelzen
Verden
Gasförderer:
RWE Dea
Exxon Mobil
GdF Suez
Karte mit Fracking:
Quelle:http://frack-loses-gasbohren.de/fracking/fracking-in-deutschland/
Filme:
ZDF: https://www.youtube.com/watch?v=4f8ilOm3BxQ
Bayerischer Rundfunk: https://www.youtube.com/watch?v=YUPKyfh4YzI
Desweiteren ist der Film Gas Land zu empfehlen
Aktionen/Ticker:
mehr auf:http://www.gegen-gasbohren.de/gasbohr-ticker/
17. Juni 2014: HEUTE!, 19 Uhr: Demo am Exxon Betriebsplatz Söhlingen Z1
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14. Juni 2014: BI Erdöl Saal kündigt Umzingelung der Frack-Bohrung in Saal an. Zeit: 16.06.2014, 15 Uhr
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13. Juni 2014: Stop Schaliegas en Nederland! Grenzübergreifende Demonstration gegen Schiefergasgewinnung in den Niederlanden auf dem Rathausplatz von Sellingen, Dorpstraat 1, NL (Link auf google maps) angekündigt. Zeit: 24.06.2014, 18:30 Uhr
Quelle: FB
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Demo und brennende Fackel auf Söhlingen Z142. Juni 2014, 19 Uhr: Rund 25 Gegner des offenen Abfackelns von Erdgas plus demonstrieren vor ExxonMobils Betriebsplatz Söhlingen Z14. Die Fackel brennt. Die Demonstranten riechen Verbrennungsprodukte, einige haben einen metallischen Geschmack im Mund und ein Kratzen im Hals.