Im Rheinischen Revier werden in drei Tagebauen ca. 100 Mio Tonnen Braunkohle pro Jahr gefördert und in fünf Kraftwerken in der Umgebung verfeuert. Der Tagebau Hambach ist mit seiner Größe von ca. 8×10 Kilometern und einer Tiefe von fast 500m der größte in West-Europa.

Der Abbau und die Verbrennung von Braunkohle im Rheinland hat massive Folgen für Mensch und Umwelt – hier in der Region sowie global. Für die Braunkohleförderung mussten in den letzten 70 Jahren viele Tausende ihre Dörfer verlassen und weitere Dörfer stehen vor der Zwangsumsiedlung.

Im Rheinischen Revier wird ein Drittel der deutschen CO2-Emissionen ausgestoßen. Braunkohleverstromung ist eine der uneffizientesten Stromerzeugungsmöglichkeiten, da die nasse Braunkohle erst aufwendig getrocknet werden muss (Braunkohle enthält durchschnittlich 55% Wasser). Profitabel ist die Verstromung nur, wenn wie hier die Folgeschäden auf die Allgemeinheit umgelegt werden. Der Großteil des Stromes geht in die hier vorhandene Schwer-und Chemieindustrie, hinter der sich auch die Rüstungsindustrie von Rheinmetall verbirgt. Ein weiterer großer Teil wird benötigt, um die Kohle zu trocknen und zu verarbeiten, sowie um die Kraftwerke zu betreiben.

Die Klimaveränderungen, die dadurch herbeigerufen werden, tragen zur Vernichtung von Lebensräumen von Mensch und Tier weltweit bei, und werden in der nahen Zukunft Millionen Menschen zur Flucht vor diesen Verschlechterungen treiben. Zusätzlich stoßen die Kraftwerke auch fünfzig Kilo Quecksilber und radioaktives Material aus, welches mit dem Regen in ganz Deutschland niedergeht.

Um die Minen davor zu schützen, dass sie mit Grundwasser zu laufen, müssen dauernd riesige Mengen Grundwasser in den Rhein gepumpt werden. Allein am Tagebau Hambach entspricht das der fünffachen Menge des Wasserverbrauchs der Stadt Köln jährlich.