Alle Jahre wieder….

Wie alle Beiträge auf diesem Blog gibt auch dieser zunächst mal nur die Meinung der Person(en) wieder, von der er geschrieben wurde. Das ist dann EINE Meinung, die nicht unbedingt die Meinung der Mehrheit widerspiegelt. Manche rufen bei solchen widersprüchlichen Themen sofort nach Distanzierung. Das ist nicht unsere Art. Distanzierung heißt ja, den Abstand betonen. Wir wollen lieber das ganze Meinungsspektrum im Braunkohlewiderstand abbilden und es den Kommentaren überlassen, den jeweiligen Abstand oder die Nähe zum hier Geschriebenen zu definieren. Die Kommentare zeigen, wie sehr die Meinungen bei diesem Thema auseinander gehen.

Aktuell läuft mal wieder eine weitere Folge der „Gewaltdebatte rund um den Hambacher Forst“.
Bezogen wird sich darin auf militante Aktionen in den letzten Tagen.
Diese Diskussion ist keine neue, im Gegenteil. Es ist die selbe Debatte wie vor 1,2,3…… Jahren, die selben Argumente vom guten/friedlichen und dem bösen/gewaltvollen Widerstand. Nix neues.
Die alljährliche Winter/Herbst-Saison ist stets eine Zeit gewesen in denen sich Distanzierungen häuften. So auch dieses Jahr.
Die „Buirer für Buir“ sprechen von eingeschleusten Provokateuren, die den Widerstand diskreditieren sollen („Agent Provocateur“).
Ein Twitternutzer namens „Waldretter“ reduziert militante Aktionsformen auf Menschen mit bestimmten Nationalitäten.
Einige Leute, insbesondere im Internet, geben sich geschockt.
Dabei ist die Geschichte der Besetzung gespickt von direkter Konfrontation, sei es mit Polizist_innen oder Securitys.
Letztlich muss sich niemand wundern wenn es mal wieder knallt.
Jede_r der_die den Wald kennt und sieht in welchem Zustand er nach all den brutalen Polizeieinsätzen ist, kennt mindestens einige Gründe für die Wut.

Und NEIN, es waren nicht 50.000 friedliche Demonstrant_innen die den Wald bisher verteidigt haben.
Es waren viele, viele unabhängige Gruppen die unterschiedliche Wege gewählt haben.
Ob Molotowcocktail oder Rechtsstreit mit RWE.

Also frage ich mich welchen Zweck dieses aufs Neue aufgeführte Theaterstück der Distanzierungen und Empörung hat. Schaut auf die Geschehnisse der letzten Jahre, die Besetzung des Hambacher Forstes war nie ein rein friedliches Projekt.
Und siehe da: Wir sind noch immer da!
Es hat immer alles gegeben und genau das braucht es auch.

Also folgender Vorschlag: Organisiert euch selbst, mit Menschen mit denen ihr eine Aktionsform teilt. Wenn alle das machen was sie lernen wollen, was ihrer Einstellung, ihrem Bedürfnis nach Kommunikation etc. entspricht
und gleichzeitig Respekt vor den Wegen die andere gehen haben,
dann können wir RWE und der Regierung wirklich gefährlich werden.
Und dabei noch viel, viel lernen.

Dieser Beitrag hat 34 Kommentare

  1. gast

    Liebe Kinder,
    wenn ihr Wut im Bauch habt, empfehle ich, mal in euch zu gehen, und zu schauen woher diese Wut kommt. Hat es an Aufmerksamkeit durch Mama oder Papa gemangelt? Wurde euer Wille unterdrückt und fühlt ihr euch nun immernoch danach in Rebellion zu gehen? Es gibt in diesem Land ausreichend viele und auch gute PsychotherapeutInnen. Es gibt Methoden, mit dem Stellverter Wut umgehen zu lernen.
    Mit Aktionen wie dieser macht ihr monate- wenn nicht jahrelange Arbeit von unterschiedlichsten Personen und Gruppierungen zunichte, denen nicht persönliche Genugtuung, sondern höhere, kollektive Ziele am Herzen lagen.
    Ich verstehe die innere Unruhe, gerade in der Weihnachtszeit. Ich bitte euch dennoch:
    Geht spielen, aber baut euch euren eigenen Spielplatz, außerhalb des Waldes. Die Fußstapfen in die ihr da tretet sind euch noch zu groß.
    Zudem würde mich interessieren, wer für diesen Blog hier schreibt. Leute im Wald? Das Hambicamp? Das Wiesencamp? Es ist gut und wichtig sich bewusst zu machen, dass es sich auch hierbei um Menschen handeln kann, die zum Teil erst seit sehr kurzer Zeit „dabei“ sind und nichts mit den friedlichen Protesten oder gewaltfreien Aktionen zivilien Ungehorsams der letzten Wochen/Monate/Jahre zu tun haben.
    Ich beobachte die Strukturen seit einer Weile und bin traurig über diese Aktion. Bitte sucht euch weisere Vorbilder. Und bitte distanziere sich wer kann. Ich als außenstehende Beobachterin und Hambibefürworterin distanziere mich hiermit von dieser Aktion.
    Frohe Weihnachten!

  2. Unbekannt

    Meine Solidarität ist ungebremst. one struggle one fight

    1. anagel

      Vielleicht gibt es ja ’ne Tapferkeitsmedaille für dich, doch so simpel tickt die Welt nicht.

  3. anagel

    „Respekt vor den Wegen die andere gehen … und dabei noch viel, viel lernen“? Was denn? Wurftechniken? Wie man Menschen verletzt? Dass das Prinzip der Gewaltfreiheit keine Rolle spielt? Wie du mir, so ich dir? Dass der Widerstand im Wald auf massenhafte Solidarität wie im Herbst künftig verzichten will? Oder dass eine Position zu beziehen im Einklang mit den Zielen nicht durchsetzbar ist?

  4. Elle

    Nur ein gewaltfreier Widerstand wird endgültige Erfolge, durch Akzeptanz+Unterstützung breiter Bevölkerungsgruppen, erzielen.
    Beispiele:
    1)Michael King Jr./Martin Luther King
    Er gilt als einer der herausragendsten Vertreter im gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit
    2)Mohandas Karamchand Gandhi/Mahatma Gandhi führte mit gewaltfreiem Widerstand, zivilem Ungehorsam und Hungerstreiks schließlich das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien herbei.

      1. Yobnafihdnag

        Es sollte auch nicht um Vorbilder gehen, du musst nicht Gandhis Fresse auf einem Schild durch den Wald tragen. Aber erfolgreiche Methoden abzulehnen, nur weil man Menschen (zu Recht) kritisch sieht, die selbige prominent gemacht haben, finde ich wenig hilfreich.

    1. anonym

      Du pickst dir nur die „Stars“ heraus die während einer breiten Bewegung „gewaltfreien“ Widerstand propagiert haben. In beiden Bewegungen auf die du dich beziehst haben Aktionsformen wie ziviler Ungehorsam und Militanz nebeneinander existiert. Distanzierung und Entsolidarisierung der „gewaltfreien“ Seite gab es natürlich auch.
      Bürgerliche Bildungsmedien behaupten immer gern dass nur der gewaltfreie Widerstand Erfolge erziehlen kann und dichten sich die Geschichte dahingehend um. Ob die „gewaltfreien“ Großproteste historisch dann die Erfolge besiegelt haben oder ob der gesunde Mix aus Aktionsformen bereits den Umschwung brachte und die Großproteste nur eine nachträgliche Begleiterscheinung waren, ist eine Frage die dabei nie auftaucht. Es ist auch eine Frage die nicht beantwortet werden muss, fest steht dass alle Aktionsformen nebeneinander existieren sollen und müssen – und dass es was bringt haben wir ja gesehen.

      1. alnagel

        „gesunder Mix aus Aktionsformen“? wenig gesund für die, die verletzt werden! Geht es um den Hambi oder das Ego derjenigen, die Wut und Hass ausleben wollen? Rückendeckung für solche Dumpfbacken bringen schnell das Ende einer erfolgreichen Bewegung!

      2. Manuel

        Hallo Waldbesetzer,
        ich unterstütze den Widerstand gegen die Kohle, und gegen viele andere Sachen wie den Kampf gegen den wuchernden Kapitalismus in unserem Land und einen unmündigen Staat usw. und bin schon oft deswegen auch im Hambi gewesen. Was ich euch aber nun leider wieder mal sagen muss, was ich auch schon des öfteren einigen von euch privat mitgeteilt habe, ist, dass es nicht sein kann, dass ihr Menschen verletzt, die für den RWE-Werksschutz arbeiten. Ja, ich weiß, viele sind ziemliche Machos. Ja, ich weiß, die meisten haben nicht besonders viel Grips im Hirn. Aber ich weiß auch, dass sie auch einfach ein paar Leute sind, die ihren Job machen, um überleben zu können, und genauso ein Recht auf Unversehrtheit habt wie ihr auch. Durch solche Angriffe wie vor drei Tagen nehmt ihr euch selbst jegliche Grundlage der Unterstützung durch die Bevölkerung, und mindert den Erfolg der Bewegung. Ich weiß, die meisten von euch sehen das anders. Aber meine Unterstützung wird durch sowas doch arg strapaziert, und das geht nicht nur mir so. Wolltet ihr nur Schlagzeilen machen, damit das Thema wieder in die Medien kommt? Na herzlichen Glückwunsch. Sorry.
        Womöglich wird diese Mail jetzt von einer Person gelesen und dann gelöscht und auf Nimmerwiedersehen. Naja. Ich hoffe nicht. Ich habe irgendwann mal mit Clumsy gesprochen, und er sagte, jede friedliche Revolution, als Beispiel nannte er die in Indien, hätte auch einen militärischen Flügel gehabt, ohne den es nicht geklappt hätte. Ich habe ihm gesagt, dass viele dieser militärischen Flügel nachher den Staat zu umso blutigeren und brutaleren Militärdiktaturen geführt haben. Herzliche Grüße,
        Manuel

        1. Werner Henke

          Hallo Manuel,
          dein Kommentar trifft den Nagel auf dem Kopf. Ich war seit September mehrmals im Wald um friedlich zu demonstrieren. Die letzten Gewalt- Aktionen an Heiligabend finde ich voll daneben.
          Aber die Hetzkampagnen die zur Zeit auf Twitter aus beiden Richtungen stattfinden, (RWE und Aktivisten) sind mindestens genauso schlimm.
          Wenn die Polizei Pfefferspray verwenden muss um eine Behausung zwecks Beweissicherung/ Durchsuchung einsetzt, habe ich dafür Verständnis.
          Insbesondere wenn man mehrfach vorgewarnt wird. Jeder „normal“ gepolte Mensch würde dann dass Feld räumen.
          Ich würde auch nicht riskieren von gewaltbereiten Menschen auf meiner Arbeit verletzt zu werden.
          Dies wird jedoch zur Zeit aufgrund eines Streams als Vorlage zu einer Hetzkampagne benutzt.
          Menschen die Ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen um Medial als Märtyrer als Vorlage dienen sind Extremisten. Und sicher auf einer ähnlichen Ebene wie gewaltbereite Salafisten anderswo.
          Die Aktion vom 24. sehe ich persönlich als blanken Terror.
          Im Interesse der Bewegung ist die Aufklärung der Ereignisse jedoch von elementarer Bedeutung. Hetzkampagnen egal von welcher Seite sind dabei bestimmt nicht Zielführend sondern führen eher zur Spaltung der Bewegung. Die ja nicht nur aus „friedlichen Aktivisten“ besteht sondern auch von der breiten Masse durch zahlreiches Erscheinen auf den Demonstrationen getragen wird.
          Wer will das Hambi bleibt und der Kohleausstieg beginnt sollte friedlich agieren und dies in jeder Hinsicht.

          Leider sind verblendete und dumme auf beiden Seiten sehr zahlreich vorhanden.
          Hetzkampagnen sind neben physischer Gewalt ebenso Gewalt!
          So etwas ist historisch durch Reichspropagandaminister Goebbels eingeführt worden, und wird heute unter dem Namen hybride Kriegsführung auf breiter Ebene fortgeführt.
          Dies finde ich keine gute Entwicklung, und ist auch mit geistiger Unreife nicht zu Entschuldigen.
          Wer in Geschichte was gelernt hat weis warum
          Liebe Grüße Werner

  5. Petra Kornelsen

    Ihr zerlegt Euch gerade selber mit solchen Aussagen. Wie verblendet kann man sein. Unfassbar dämlich. Als ob es was bringt, Mollis zu schmeißen. Verkindschte Spießerei ist das, längst abgenudelt und so was von gestern…. Hat mit Revolution bzw. Änderung der Verhältnisse so viel zu tun wie Stalin mit Sozialismus. Die Klage des BUND ist es hauptsächlich, weshalb Ihr noch in den Bäumen sitzt, Ihr Spinner. Viel Spaß noch bei weiteren Reulungen! Meine Unterstützung habt Ihr nicht mehr. Kann Euch ja egal sein. Ich war ja „nur“ bei der großen Demo dabei und auch ansonsten oft vor Ort, auch mit tatkräftiger Unterstützung. Das ist für mich gelaufen und ich denke, ich spreche nicht nur für mich. Die armen Bäume und Tiere drumherum tun mir leid, denn die können am wenigsten dafür. Adieu

    1. Reinhard

      Liebe Petra,

      stimme Deinen Aussagen zwar teilweise zu (Ich sehe auch keinerlei „Nutzen“ Mollis zu schmeißen und in der Tat waren die Besetzungen Ende September geräumt trotz aller Militanz und Proteste. Der Wald sollte schon zur Festung ausgebaut werden und alle Aktivisten hätten nur noch hilflos zugesehen wie er abgeholzt worden wäre….) Da hätten ein paar Mollis auch nichts mehr dran geändert!
      Aber musst Du jetzt wirklich deshalb alles hinschmeissen. Dafür ist die Sache (über den Hambacher Forst hinaus….) doch wohl zu wichtig!!!! Ich selbst war auch mehrmals da (meistens mit Fahrrad aus Krefeld!) Mach weiter trotz verständlichen Ärgers!

    2. Indemann

      Wenn alle so reagieren wie Du, dann haben die Provokateure ihr Ziel doch erreicht und alle Reuler reiben sich die Haende! Glaubst Du wirklich die Hambis von 2012 – 2018 die ich und wohl auch Du kennen hätten ein so unsinniges „Bekennerschreiben“ verfasst? Die Schreiber*Innen haben noch nicht einmal die Funktion der Pumpstationen und der Wasserhaushaltung im Tagebau richtig verstanden. Der letzte Satz dann auch noch absolut menschenfeindlich! Die Hambis die ich kenne haben von der Technik des Tagebaus etwas verstanden und hatten keine menschenfeindliche Sprache. Das Schreiben hat dagegen das Niveau unserer Gegner. Trotz alledem und gerade jetzt: nicht spalten lassen!

      1. Hambi bleibt!

        Hallo Indemann,

        ich stimme Petra voll zu. Wenn Du schreibst, dass es RWE-Provokateure waren, stehen wir aber vor dem Problem, dieses schnellstmöglich auch zu beweisen. Es reicht nicht, dass Du und andere es wissen. Alle interessierten Kreise WOLLEN glauben, dass die Anschläge von den Aktivisten begangen wurden. Und wenn nicht schnell belegt werden kann, dass RWE-Provokateure dahinter stecken, wird Reul im Januar ein Großaufgebot aufmarschieren lassen. Dem haben die Aktivisten im Hambi nichts entgegenzusetzen. Und wir wissen alle, dass die Gewalt dann deutschlandweit eskalieren wird.

        Gruß

        1. Indemann

          Hallo Hambi bleibt! Ich habe nichts von „RWE-Provokateuren“ geschrieben. Bitte lies meinen Text noch einmal. Die Sache ist doch etwas komplexer. Ich bitte um kluges Handeln und analytisches Denken mit historischem Bewusstsein, bevor vorschnelle Schluesse gezogen werden. Ich wiederhole daher: bitte nicht spalten lassen!

    3. Birk

      Hey Petra!
      Würde das nicht ganz so einseitig sehen, ich glaube die Waldbewohnis sitzen nicht nur wegen der Klage, sondern auch mit ihrer Hartnäckigkeit noch in den Bäumen.
      Bin aber ähnlich wie du sehr genervt von dieser Selbstgerechtigkeit – wir haben 6 Jahre mit Gewalt und Militanz durchgehalten, deshalb machen wir jetzt einfach stur mit der Taktik weiter – die allen Menschen, die als sog. ‚Bürgis‘ immer wieder kommen und unterstützen absprechen will, für den Wald zu sprechen. Habe den Eindruck, dass dieses Argument aus dem Text – lasst doch einfach alle autonom machen, was sie wollen, und respektiert alle anderen Aktionsformen – in diesem Zusammenhang oft als Machtargument genutzt wird, das einseitig denen nutzt, die Gewalt gegen Menschen anwenden wollen, und die an den Rand drängt, die ihre Aktionsformen darin sehen, zum Beispiel Öffentlichkeitsarbeit zu machen, Brücken mit der Welt außerhalb des Waldes zu bauen und sich Gedanken über die Menschen hinter den Gegner*innen machen.
      Aber, wie du schon sagst, du sprichst nicht nur für dich, und irgendwie habe ich den Eindruck, dass die meisten Menschen im Wald und drumherum mit einer ähnlichen Weltsicht wie du da rangehen und Menschen über Militanz stellen und sehen, dass Leute verletzen oder ihnen Angst machen, weil man sie hasst oder weil man den Wald damit retten will, nicht mit einer linken Utopie zu vereinbaren ist.

  6. Hambi bleibt!

    Hallo Indemann,

    sorry, ich hatte Dich bezgl. der Provokateure tatsächlich falsch verstanden. Dann ist es wirklich sehr, sehr schwierig. Die friedlichen Aktivisten geraten zwischen die Fronten.
    Ich sehe jetzt nur noch ein Chance auf eine friedliche Lösung: Laschet darf seinen Bluthund nicht von der Leine lassen und RWE muss den Hambi aufgeben. Alles andere führt in eine Spirale der Gewalt und hilft keinem. Aber so wie ich Reul einschätze, sieht er das anders.

    Besorgte Grüße

  7. Simon Genten

    Ich kann für das, was offenbar geschehen ist, keinerlei Verständnis aufbringen. Es gibt bekennerschreiben, an deren Authentizität hier gezweifelt wird. Auf der anderen Seite wird hier in einem Kommentar das Ganze gutgeheißen, so dass man davon ausgehen muss, dass diese pubertierenden idioten auch noch Rückendeckung bekommen. Bereits taktisch betrachtet ist das alles absoluter Irrsinn, so dass ich denke, von Evtl. bezahlten (?) Provokateuren der Gegenseite zu sprechen, ist bzw. war eine Theorie wert.‬ Aber dann kommt eben hambacherforst.org, und meint, sich dahingehend äußern zu können, dass im Grunde jeder machen kann, was er will. Übersehen wird dabei, dass die Öffentlichkeit so reagiert, wie es vorherzusehen war und dass diese kindsköpfe, die u.a. Molles geworfen haben, das wissen mußten ! Reul wird wieder Oberwasser bekommen und brutal zurückschlagen und ich frage mich, ob die idioten nicht genau das wollen ! Die Menschen, die hier wertvolle Arbeit geleistet haben und es tun und da rechne ich jetzt die Menschen in den baumhäusern und an der Mahnwache und im Camp dazu sowie unzählige andere werden die Scheisse wieder ausbaden müssen. Unsere Bewegung ist stark geworden durch friedlichen Protest, der ja gerade die Gewalt der Gegenseite in ihrer vielfältigen Form entblößt hat und uns Stärke und Zusammenhalt gegeben hat. Das sollten wir uns von einigen Wenigen nicht kaputt machen lassen. Aber man sollte diesen Wenigen die Grenzen aufzeigen, vielleicht mit einer gewaltfreien Aktion/Demonstration !?

  8. (A)narchia

    Bitte reflektiert noch einmal, ob ihr weiterhin Inhalte auf Twitter veröffentlicht. Es ist ein Ort der Fehlinformation, Hetze, Spaltung und diese Sozialen Medien sollten von uns ohnehin nicht „gefüttert“ werden. Im Falle des Hambacher Waldes ist das Gezwitschere dort gefährlich, weil es suggeriert, dass Menschen über Hintergrundwissen verfügen, ohne zu wissen, was ihre wahre Intention ist. Selbst gut gemeinte Beiträge können sich als fatal für uns alle herausstellen.

    Berichtet aktuell, hier auf eurer Seite. Schafft und unterstützt die eigenen Informationsstrukturen. Verzichtet komplett auf sogenannte Soziale Medien, so mein Appell. Jeder weitere Beteiligung wäre ein fataler Fehler und selbtgewählte Schwächung.

    Beteiligt euch am Kampf gegen die Idiotie! Raus aus Twitter! Wilde Vögel singen nicht von Freiheit, sie leben sie!

  9. Molly

    Den 24. 12. 2018 habe ich im Hambacher Wald verbracht. Was ich dort gesehen und gehört habe, hätte ich nicht geglaubt, wenn man es mir erzählt hätte.
    Ich habe 50 linksversiffte Terroristen gesehen, die andächtig einem Weihnachtsmärchen lauschten.
    Ich habe gehört, wie 50 gewaltbereite Chaoten „stille Nacht, heilige Nacht“ sangen.
    Anschließend gab es Nudelsalat, Kürbissuppe und Kuchen.

    Zwischen 20.00 h und 22.00 h habe ich mit einem Aktivisten einen langen Waldspaziergang gemacht. Die wenigen Waldbewohner, die nicht auf der Feier waren, saßen friedlich in ihren Baumhäusern. Wir haben in die Sterne gekuckt, einen traurigen Menschen getroffen, der seine Freundin vermisste, keine gewaltbereiten Menschen, keine Molotow – Cocktails gesehen.
    Als wir zur Wiese zurück kamen, waren immer noch alle im Rundbau.
    Einige, die drinnen keinen Platz fanden, betranken sich langsam draussen am Lagerfeuer. Die meisten hatte ich nie vorher im Wald gesehen.
    Da ich mich nicht gerne in vollen Räumen aufhalte und genauso ungern Menschen beim betrinken zu kucke, habe ich sehr nachdenklich den Wald verlassen.

    Froh hat mich der Besuch im Wald diesmal nicht gemacht.
    Die halbe Nacht lang habe ich darüber nachgedacht, was ich da eigentlich gerade erlebt hatte.

    Als ich am nächsten Morgen die Nachrichten auf der Hambi – Seite las, war ich sofort bereit zu glauben, dass die nächtliche Aktion nur eine provokante Inszenierung
    von Pro-RWElern sein konnte, um die Waldbewohner zu diskreditieren und die Öffentlichkeit gegen sie aufzubringen. Wirklich gruselig fand ich deren vor Gewaltphantasien strotzenden Kommentare.

    Nachdem zu der bescheuerten Aktion ein dazu passendes Kätzchen – Bekennerschreiben aufgetaucht ist, ist es eher wahrscheinlich, dass dem doch nicht so war.
    ( Danke, ihr Armleuchter, dass ihr wieder die Polizei in den Wald geholt habt.
    Ihr bildet euch doch nicht wirklich ein, mit solchen Aktionen den Hambi zu retten ? )

    Aber was ist eigentlich wirklich passiert ? Überfall ? Mordversuch ?
    Ich habe ein Video gesehen, auf dem ein paar Mollies auf den Asphalt fallen.
    Mit großem Abstand zum filmenden Menschen. Niemand wurde verletzt.

    Der Schaden ist trotzdem immens, für die Waldbewohner, für die Bewegung .

    Ich bin überzeugt davon, dass nicht die Besetzer hinter dieser ausgesprochen dämlichen Aktion stehen. Vielleicht ist es aber auch dämlich, von ihnen zu verlangen, dass sie sich öffentlich davon distanzieren. Wer weiss, wie sich ein Polizeistiefel zwischen den Rippen anfühlt, wird Verständnis für solche Aktionen haben, selbst wenn er sie für sich persönlich ablehnt. Gewalt haben Polizei und RWE-Secus in den Wald gebracht. Und Gewalt erzeugt Gewalt, erzeugt Gewalt, erzeugt Gewalt…..

    Ich fürchte, solche Aktionen wird es immer wieder geben, solange es Polizeigewalt gibt, die vor der Öffentlichkeit geleugnet wird und praktisch nicht ahndbar ist.

    Durch Polizisten wurden viele Menschen verletzt, physisch und psychisch. Die Verletzungen sitzen tief, sie können einen Menschen zerstören. Oder sie werden zu Wut und drängen nach außen……

    Liebe Waldbesetzer, ich habe immer Euren Mut und Eure Geduld bewundert.
    Durch solche Aktionen wie die am „heiligen Abend“, werdet Ihr viele Unterstützer verlieren. Ihr braucht diese Unterstützung. Ihr seid so stark , habt den Mut, zu bestimmten Menschen im Wald „Nein“ zu sagen.

    Erlaubt mir noch einen Rat: Kümmert Euch um die Leute die Drogen nehmen oder zu viel saufen. Und kuckt Euch die Leute, die Drogen und Alk in den Wald bringen genau an. Auch damit kann man eine funktionierende Gruppe schwächen und zerstören. Überlegt Euch, in wessen Interesse das ist.

    So, genug moralisiert für heute.

    Wünsche viel Mut, viel Kraft und viele gute Ideen.

  10. Baumfreundin

    Also hier schreibe ich nichts mehr hin … so einen dämlichen Artikel wie da oben halte ich nicht aus.

    Als ob Menschen nichts zählen, so kommt es mir vor, schreibt der/die Autor/in da.

    Freut Euch, ich bin weg.

    Friedlich sein und Bäume pflanzen, das macht Sinn.

    Nachts losziehen und provozieren, das macht überhaupt keinen Sinn. Und schon gar nicht, wenn es andere Menschen am Kopf trifft!

    Dass Ihr es nicht im Griff habt, wer zu Euch in den Wald kommt, das sehe ich noch ein. Aber dann so einen Sch…. Artikel zu schreiben das sehe ich nicht ein.

    Distanziert Euch von gewalttätigen Attacken, oder es wird dem Wald da schlecht ergehen: Dann kommen sie nämlich erst recht, die Polizisten.

    Wie kann mensch nur so …. sein!

    Tschüss.

  11. Wicht

    Dann demonstriert weiter rein friedlich, seht zu wie der Wald vertrocknet und euer Protest in 2-3 Jahren keinen mehr juckt wenn RWE die Böschung erweitert. Denn genau so wird es ohne vielfältigen Widerstand aussehen, siehe Stuttgart.

    Große Veränderungen haben stets ihren Preis, ein Blick in die Geschichtsbücher kann den Blick weiten für die Zukunft.

    1. WinBu

      Nenne ein Beispiel bei dem Gewalt zum Fortschritt unserer Gesellschaft geführt hat. Du wirst keins finden.
      Große Veränderungen haben stets ihren Preis, ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, das Gewalt noch nie eine Lösung war und nie sein wird.

  12. WinBu

    Ihr schreibt: „Es hat immer alles gegeben und genau das braucht es auch.“ Damit rechtfertigt ihr die Gewalt und zerstört alles, was der breite Protest dieses Jahr erreicht hat- fast 80% der Bevölkerung sehen die Rodung des Hambacher Waldes als nicht mehr nötig an.
    Niemals werden wir Bürgerlichen die Gewalt als Mittel des Protests akzeptieren. Die Appelle und Distanzierungen von Buirer für Buir und Anderen sind zu 100% richtig.
    Ich habe auch selbst Polizeigewalt erlebt und gesehen. Wir müssen lernen, es zu ertragen und gegen Ungerechtigkeiten friedlich zu kämpfen – nur so kann unsere Gesellschaft zusammengehalten werden und nötige Veränderungen durchgesetzt und akzeptiert werden.

  13. Ink

    alle Jahre wieder… ja bekannt, wer kennt auch den Satz: was Wichtig ist kommt wieder? Das Thema ist wichtig und noch nicht befriedigend für Alle besprochen, um es abzuschließen.
    Menschen haben sich schon so vieles „erfolgreich“ von anderen Lebewesen abgeschaut, gelernt und weiterentwickelt( womit nicht-wie ich finde-grausame Versuche gemeint sind, sondern „reine/natürliche Naturbeobachtungen“). Ist es nicht sehr verwunderlich, wie schwer uns Menschen gemeinsames, umwelterhaltendes Zusammenleben zu fallen scheint?
    Wem hilft es, wenn Einzelne zum Mond, oder sonst wohin, auch ins All fliegen, wenn derweil der Planet „tot krank gemacht wird“?
    Wann lernen wir eigenes, nach individuellen Interessen strebendes Denken und Handeln mit allgemeinverantwortlichem Denken und Handeln sinnvoll konstruktiv zu verbinden? Für alle Lebewesen unserer Welt hoffentlich schnell und ganz bald!
    Großes Danke an alle „Denkanstoßenden“ Menschen und Situationen.

  14. Personal Jesus

    Da habt ihr der Sache keinen Gefallen mit getan…setzt doch lieber da an, wo die Secu’s sich ausruhen und ausschlafen und macht einen Besuch in Ihrer Unterkunft und räumt sie während sie Nachts im Wald euch um den Schlaf bringen. Ich kenne den ein oder anderen Ort, wo sie untergebracht sind. Demoralisiert diese Menschen so, wie sie uns/euch demoralisiert. Sie kämpfen für keine Sache sondern für Geld. Und ich weiß wer früher aufgibt!

  15. Nöll

    Gewaltfrei oder nicht sind keine Alternativen. Es gibt in der Geschichte viele erfolgreiche Beispiele sowohl für gewaltfreien als auch für militanten Widerstand, sie haben sich oft ergänzt. Berühmtestes Beispiel: trotz ihrer militärischen Überlegenheit haben die USA den Vietnamkrieg verloren. Durch den militanten Widerstand in Vietnam, aber genauso auch durch die Massenprotesten im eigenen Lande. Pazifismus sollte darum nicht unser Handeln bestimmen. Aber auch nicht grundsätzliche Militanz.
    Auch sollten wir das nicht zu einer moralischen Frage machen. Angesichts der enormen Gewalt die von der absolut unnötigen Braunkohleverstromung selbst ausgeht – gegen Menschen, Natur, Landschaft und vor Allem gegen das Klima – und angesichts der gewalttätigen Durchsetzung dieser rein finanziellen Interessen einer Firma unter dem Vorwand des Allgemeinwohls, fallen ein paar Sabotageakte und Steinwürfe wohl kaum ins Gewicht.
    Viel wichtiger ist die Frage nach der Wirkung, die sie haben.
    Ich lese im obigen Artikel: „Und NEIN, es waren nicht 50.000 friedliche Demonstrant_innen die den Wald bisher verteidigt haben.“ In einem Kommentar dann aber die Feststellung, dass alle Beiträge zum Braunkohlewiderstand zusammen den Rodungsstopp bewirkt haben. Natürlich gehören dazu auch die Massenproteste. Denn durch sie wurden viele Medien gezwungen, endlich auch eigene Recherchen anzustellen. Die Parallele mit Vietnam ist offensichtlich. Und möglicherweise hat das auch den Richterspruch aus Münster beeinflusst. Eine wichtige Frage ist also: machen solche militante Aktionen viel Goodwill kaputt? Wie wichtig ist überhaupt Goodwill?
    Können solche Aktionen dazu beitragen, die Aktivitäten von RWE zu bremsen?
    Haben Steinwürfe oder Mollis tatsächlich schon Polizei oder Securityleute nachhaltig vertrieben oder fern gehalten, wie manche Kommentare und Bekennerschreiben sagen?
    Provozieren solche Aktionen ein härteres Vorgehen der Staatsgewalt, oder geben sie ihr zumindest eine vermeintliche Legitimation?
    Können Sabotageakte die Kosten der Braunkohleförderung so steigern, dass ihr wirtschaftlicher Nutzen gefährdet wird?
    Zu solchen Fragen gibt es viele verschiedene Antworten, wie auch die obigen Kommentare zeigen.
    Um mit der letzten Frage anzufangen, der gesamte Widerstand im Forst, und die Räumungen, die er nach sich zieht, machen die Rechnung schon sehr hoch. Bezahlen tut das allerdings nicht RWE, sondern ihre Filiale NRW. Der Staat verliert dabei immer mehr Sympathie. Die Sabotageakte fallen dabei allerdings nach meiner Einschätzung kaum ins Gewicht.
    Liefern denn solche Aktionen dem Staat einen willkommenen Vorwand, beispielsweise die Wiese zu räumen? Na klar. Allerdings sind sie darauf nicht angewiesen, auch die schlechtesten Vorwände werden genutzt, wenn sie das einmal beschlossen haben. Und wenn dann die Reulkommandos anrücken, dann nutzen keine Steine, keine Mollis und gar nichts. Dann sie sie nämlich die Stärkeren. Was hält sie davon ab, eventuell doch nicht zu räumen? Sind das eher die Mollis und Steine oder die möglichen Massenproteste wie sich verstärkende Schülerstreiks? Persönlich glaube ich, es sind in dem Fall eher die Massenproteste.
    Wenn wir den Wald und sogar die Erde retten wollen, müssen wir uns unbedingt auf die Stärken besinnen, in denen wir überlegen sind. Das ist keine Frage der Moral und noch nicht einmal eine Frage der Wut. Und schon gar nicht des Egos, wer denn hier die bessere Militanz hat oder so. Es ist eine reine Frage der Vernunft, der Wirkung.
    Und was sind unsere Stärken, wenn offenbar nicht die militärische Kraft? Es ist besonders, so denke ich, die Vielfalt der Bewegung, die Kreativität und selbstbestimmter Motivation die zu ganz unterschiedliche Ergebnisse kommen, darunter natürlich die Baumhäuser und Maschinenbesetzungen. Aber auch Kampf auf der juristischen Ebene, Massenproteste wie Großdemos, Ende Gelände, Schülerstreiks…
    Ob da ein paar Aktionen am Rande von Menschen, die durch jahrelange Repression oder durch charakterliche Disposition eher zu Militanz neigen, viele Sympathien kaputt machen? Ich glaube es kaum. Die Ignoranz, mit der behauptet wird „Und NEIN, es waren nicht 50.000 friedliche Demonstrant_innen die den Wald bisher verteidigt haben“ spricht für sich. Ich denke eher, militante Aktionen Schaden in der Regel kaum und bringen auch kaum etwas. Wenn geräumt wird, dann ist auf einmal Brandschutz oder sonstwas der Stock, oder halt die Militanz einiger Leute. Ob der Angriff auf eine Pumpstation tatsächlich dem Wald nutzt, bezweifle ich. Und sehr groß ist der Schaden für RWE dabei auch nicht. Jedenfalls sollte es kein Grund sein, in Panik oder Wut zu geraten, der Bewegung den Rücken zu kehren, oder sich aufzuregen. Auch nicht ein solcher Artikel, denn er ist nur eine Meinung unter vielen. Tun wir weiterhin das, was wir selbst am Besten können. Wenn wir uns aufregen wollen, dann bitte an die richtige Adresse. Wenn wir ein Ding vom berühmtesten Steineschleuderer der Geschichte lernen können, dann dies: Im Kampf gegen Kohliath hat nicht der Stein selbst entschieden, sondern seine psychologische Wirkung auf die gegnerischen Truppen. Das ist schon immer so, ob in der Geschichte von Revolutionen, von Kriegen, beim Fußball, oder bei politischen Bewegungen. Der Knackpunkt liegt in der Moral.

  16. name

    Clumsy hat ganz sicher nicht militärische Gewalt verteidigt, wie du es darstellst. Vermutlich verwechselst du militärisch mit militant. Das ist ein großer Unterschied.

    1. Nöll

      Natürlich kenne ich den Unterschied zwischen militant und militärisch. Natürlich ist das Werfen mit Gegenständen auf eine Pumpstation – selbst wenn es Handgranaten gewesen wären – keine militärische Aktion. Der Vietnamkrieg war ein militärischer Konflikt, unser Kampf gegen den selben Kapitalismus in dieser Form nicht. Ich will nur sagen, dass das oft in einander übergeht, miteinander verbunden ist. Wer hier in Europa US-Deserteure nach Frankreich und Schweden geschmuggelt hat, hat in einen militärischen Konflikt eingegriffen ohne dabei selbst Gewalt auszuüben. Und doch war auch das militant. Im französischen sind die Wörter militant und activiste sogar gleichbedeutend. Ob militärisch, pazifistisch, militant oder sonstwas, wichtig ist eben die Wirkung, und zwar auf allen Ebenen. In dem Punkt können wir militärische und militante Aktionen durchaus vergleichen.
      Im Übrigen finde ich es richtig doof, den Namen einer anderen Person hier zu nennen, wenn die Person das nicht schon vorher selbst getan hat.

  17. Wir gehören zu den Leuten, die seit 2013 immer wieder in den Wald kommen, die unterstützen, so wie wir es eben können, die Brücken bauen in die Gesellschaft. Wir gehören zu denen, die tiefen Respekt haben vor Eurem Mut, dem Idealismus, der Durchhaltekraft, der Phantasie und Schönheit dieser Waldbesetzung. Wir danken Euch dafür. Sicher ist, ohne Euch Waldbesetzer_innen hätte es diese Entwicklung nicht gegeben. Ihr seid die Initiator_innen und Gründer_innen des Prozesses, der mit viele Händen, Köpfen und Herzen ein großer wurde. Die Vielen sind aber nicht gekommen, als Teil einer gewaltvollen Bewegung, sondern als Teil einer friedvollen, kreativen und machtvollen Bewegung. Wir trauern um die Verzweiflung, die Gewalt die Verletzungen, die Euch angetan wurden. Wir wünschen allen sehr, dass sie dies im Guten verarbeiten können, und dass sie nicht alleine damit sind. Viele Stellungnahmen, die wir hier gelesen haben, haben uns die Kraft und Argumente gegeben, Brücken zu bauen in die Gesellschaft. Sie waren beeindruckend reflektiert, sachlich, differenziert. Dieser Kommentar macht es uns schwer. Eure und unsere Stärke ist nicht die Gewalt.

    1. Baumfreundin

      Liebe Gesa, lieber Klaus,

      nicht aufgeben.

      Ich könnte auch andauernd heulen, wenn ich diese Sachen hier lese, und am meisten erschüttert mich immer wieder, wie die Polizei dünne Menschen aus Holzverschlägen zerrt, traktiert, ihnen absichtlich wehtut und mitnimmt.

      Und da ist es mir schon egal, ob da vielleicht zufällig auch diejenigen dabei waren, die die Mollis und die Steine am Weihnachtsabend geworfen haben.

      Denn diese Gewalt, die von den Polizeikräften ausgeht, sie nimmt einfach nicht ab.

      Wann werden konkrete Handlungsanweisungen für Polizisten herausgegeben, zum echt deeskalativen und verhältnismäßigen Vorgehen und einsehbar für alle Bürger?

      Ich warte noch darauf.

      Ich gebe nicht auf.

  18. Manni

    Ich möchte mich als älterer Mensch auch einmal äußern. Seit der Großdemo im Herbst des vergangenen Jahres beschäftigt mich der Hambacher Forst und auch seine Besetzer. Nach der Demo habe ich den Entschluß gefasst hier eine persönliche regelmäßige Hilfsleistung zu gewährleisten um den Besetzern ein wenig die Lebensumstände zu verschönern, denn es verschlug mir den Atem als ich sah wie z.B. im Wiesencamp ohne jeglichen natürlichen Komfort des 21ten Jahrhundert gelebt wird. Kein fließend Wasser, kein Strom keine sanitären Anlagen usw. Dafür ständig Konfrontation mit Polizei und sonstigen Ordnungs-
    kräften mit der unterschwelligen Angst auch mal geräumt zu werden. Jeder Mensch, der sich solchen Strapazen unterwirft verdient die größte Hochachtung. Alle die Ihre persönliche Sichtweise über die Ereignisse an Heilig Abend kommentieren und Ihre weitere Hilfe verweigern sollten sich dies erst einmal vor Auge führen. Natürlich ist Gewalt keine Lösung, aber welche Gewalt wird denn von den Staatsorganen im Hambacher Forst vorgelebt??? Welche erbärmliche Sichtweite der Polizei ist denn vorhanden, wenn zwei Menschen, die sich nicht einem Diktat beugen wollen (ich verlasse auch nicht auf Anordnung der Polizei einfach mein Haus)solange den Wohnraum von außen mit Pefferspray voll zu pumpen, bis diese brutale und lebensgefährliche Gewalt Ihre Wirkung zeigt?? Ich jedenfalls kommentiere in meinem Bekanntenkreis eindeutig diesen Vorgang und auch andere aus der Vergangenheit.
    Meine Hilfsleistung wird jedenfalls nicht eingestellt, auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, aber ich lebe auch im warmen und gemütlichen Haus mit all seinem Luxus und bin ein alter Mann. Ich habe überhaupt kein Recht über die „Waldkrieger“ zu urteilen!!

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