Antispeziesismus Woche: 15.-20. März

Im Hambi wird im März eine Antispeziesismus Woche stattfinden. Wir laden euch ein, an einer Reihe von Workshops teilzunehmen, die sich mit den Themen Tier-Ausbeutung, Mensch/Tier Verhältnis oder (Kritik an) Veganismus beschäftigen. Das genaue Programm erfahrt ihr noch >> www.facebook.com/events/330777867416283/

Speziesismus ist eine Unterdrückungsmechanismus genau wie Rassismus oder Sexismus. Manche Aktivistis möchten klar machen, dass unsere Kampf gegen Herrschaftsverhältnisse sich nicht nur auf Menschen beschränkt, sondern auch Tiere betrifft. „Wer es ernst meint mit dem Kampf gegen Ausbeutung, der beugt sich nicht der Gewohnheit, Tiere auszubeuten“.

Schreibt uns per email (hambacherforstÄTriseupPUNKTnet), falls ihr Lust habt, ein Workshop zu geben.

Teil der Woche wird außerdem Aktionstraining sein. Gemeinsam wollen wir ein Aktionstag organisieren. Unsere Ziel ist nicht nur, mehr Bewusstsein für diese konstruierte Normalität der Tierausbeutung zu schaffen, sondern auch ein Rolle zu spielen in der Abschaffung dieser Verhältnisse.

Niemand ist frei, solange nicht alle frei sind.

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Nöll

    Hiermit will ich schon mal die Diskussion eröffnen:

    Wir in „unserer“ Überflussgesellschaft können uns die moralische Überlegung leisten, ob wir auf bestimmte Produkte verzichten wollen. Das gilt oft sogar für Leute, die für ihren Lebensunterhalt auf Container angewiesen sind. Das war nicht immer so, wie wir wissen. Beispiel: die ursprüngliche Bevölkerung der Great Plains in Nordamerika konnte kein Gras essen, wohl aber die Gras essenden Tiere. Aber auch diese Menschen hatten einen großen Respekt für die sie umgebenden Natur, allein schon deswegen, weil sie wussten, wie sehr sie von ihr abhängig waren. Wenn sie ein Bison aßen, bedankten und entschuldigten sie sich jedes Mal beim „Geist des Bisons“.
    Jede Kultur entwickelt eine Moral, die zu ihren Lebensumständen passt, wir sehen es auch an diesem Beispiel. Veganismus wäre diesen Menschen nie in den Sinn gekommen. Das gilt auch für „böse“ Kulturen: der Rassismus wurde von Sklavenhaltern, auch in Nordamerika, religiös damit begründet, dass einer der drei Söhne Noahs seinen Vater ausgelacht hat als der mal betrunken war. Zur Strafe ist der angeblich schwarz geworden und darf man seine Nachfahren versklaven. Wie wir seit Brecht wissen: erst kommt das Fressen, dann die Moral. Die passt sich daran an.
    Wir leben in einer Welt,in der die Menschen sehr zahlreich geworden sind. Für uns ist es keine Überlebensfrage, Fleisch zu essen, wie die Komantschen oder die Inuit, bei denen noch weniger Grünzeug wächst. Im Gegenteil: es wird immer mehr eine Überlebensfrage für die Menschheit, auf tierische Produkte zu verzichten. Wegen Anbauflächen, wegen Klimagasen usw. Ich brauche das hier nicht zu vertiefen, denn bis auf die Trolle wissen alle, die dies lesen, was ich meine.
    Darum ist es auch kein Wunder, dass gerade unter Menschen, die sich Gedanken um die Zukunft des Planeten machen, der Veganismus stark verbreitet hat. Allerdings ist die Begründung, Tierprodukte zu essen sei verwerflicher als das Essen von Pflanzenprodukten, weil Tiere Gefühle hätten, oder weil sie (oft) ein zentrales Nervensystem haben etc., nicht mehr zeitgemäß. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass viele Pflanzen über ein Kommunikationssystem miteinander verfügen, das nur zum Teil erforscht ist aber von dem jetzt schon feststeht, das es hochkomplex ist. Das gleiche gilt für das Gefühlsleben der Pflanzen.
    Sehr lesenswert ist in diesem Zusammenhang das Buch des eifeler Försters Peter Wohlleben (übrigens ein erklärter Freund des Hambacher Waldes), „Das geheime Leben der Bäume“. Antispeziesismus sollte also die Pflanzen und Pilze mit einschließen. Wir Tiere sind nichts besseres.
    „Ja, und was denn?“ höre ich manche schon sagen. „Von irgendwas müssen wir doch leben?“ Klar. Und die Antwort steckt schon in dem, was ich oben schrieb: wir sollten den Verzehr von Tieren und ihren Produkten unterbleiben lassen oder doch wenigstens einschränken, nicht weil sie leidensfähig sind, denn das sind Pflanzen auch. Nicht aus Respekt, denn die Pflanzen respektieren wir auch. Beides brauche ich Menschen, die sich für diesen Wald einsetzen, nicht zu erzählen. Wir sollten das tun, weil sonst unser ökologischer Fußabdruck zu groß wird. Auch Ökologie kann sehr wohl eine moralische Begründung für unser Handeln sein. Auch unsere Moral kommt so in Einklang mit unseren Lebensunständen.
    Wir sollten von den Uramerikanern und von all den anderen Naturvölkern wieder lernen. Diese Kulturen hatten/haben ein wesentlich besseres Verständnis für die Natur als wir vielleicht je bekommen können. Wir sollten Mutter Erde danken für alles was sie uns schenkt, in Respekt, und nur soviel nehmen wie wir brauchen. Dabei kommen wir Menschen allerdings um eine tierfreie Ernährung nicht herum. Das ist eine ethische und eine Überlebensfrage.

  2. Reinhardt

    Nachfrage:
    wann ist jetzt wirklich die Antispeziesismus Woche geplant???
    Recht steht 19.03. bis 25.03.17 und oben 15.03. bis 20.03.????

    Find ich im übrigen absolut wichtig und richtig sich mit der Ausbeutung (man könnte auch sagen Massenmord, Misshandlungen usw…) an Tieren zu beschäftigen. Leider ist die „Masse“ der Bevölkerung ja hier total abgestumpft (hoher Fleischkonsum usw.).
    Schreibe euch nochmal ob ich teilnehmen kann, darf bzw. möchte an o.g. E-mail).

  3. Reinhardt

    Kurz zusammengefasst:
    Hunde, Katzen, Vögel, Pferde werden zumindest in Deutschland nicht so gerne gegessen.
    Schweine, Rinder, Hühner usw…. aber bedenkenlos!
    Der Fleischkonsum (60 kg. pro Person und Jahr meines Wissens) ist ja recht „stabil“. Es gab vor kurzem den sog. „Fleischatlas“ wo dies alles dokumentiert ist. Auch die übrigen negativen Folgen (Treibhausgase, Flächenverbrauch, Wasserprobleme usw….).
    Die Zahl der Vegetarier (nicht Veganer) liegt angeblich bei etwa 4% (immerhin verdoppelt gegenüber früheren ERhebungen). Etwa 12% ernähren sich angeblich etwas bewusster (d. h. essen weniger Fleisch und öfter vegetarisch).
    Wie dies weiter verändern in Richtung fleischloser oder sogar veganer Ernährung ist wohl die grosse Frage???
    Ich denke dies wird ein Hauptthema sein,oder???

  4. Drebbin

    Es kommt auf das Maß an, ob etwas gut oder schlecht ist. Fleisch ist menschliches Grundnahrungsmittel. Man isst aus Notwendigkeit und nicht aus Spaß. Deshalb stellt sich die moralische Frage gar nicht, nur die Tierhaltung ist diskutabel und sollte möglichst artgerecht und ohne Quälerei von statten gehen (wie auch die Tötung). Wenn der Mensch keinen Nutzen mehr von den Tieren hat, verschwinden diese. Wer Tiere mag, verzehrt sie auch, und wird somit Bestandteil vom normalen Kreislauf der Natur. Ein Vorteil des Menschen ist die Diversität seiner Nahrung, die ihm ermöglicht, an vegetationsarmen Orten (z. B. Inuit) zu leben – oder auch ohne Fleisch auszukommen, je nachdem. Man sollte in Maßen essen, was unser Planet hervorbringt, und die Nachhaltigkeit über den Preis der Produkte sicherstellen und regulieren: Ist der rote Thunfisch knapp und gefährdet, wird der Preis eben exorbitant erhöht. Kunden kaufen dann die ungefährdeten Sorten. (Existenziell bedrohte Tierarten müssen selbstredend geschützt und wieder aufgebaut werden.) Bedrohte Fledermäuse, wie im Hambacher Forst, dürfen nicht der Industrie zum Opfer fallen. Diese Fledermäuse fliegen jedes Jahr viele Tausend Kilometer, sterben deshalb auch oft an Windkraftanlagen. Deshalb sollten auch Windkraftanlagen ähnlich von den Aktivisten kritisiert werden. Die sauberste Energieversorgung für die Menschheit ist zugleich die Platzsparendste: Unterirdisch errichtete Kernreaktoren, wie z. B. Dualfluidreaktor, der auch den Atommüll recycelt. Austretende Strahlung kann sich im Notfall nur ein paar hundert Meter weit verbreiten. Monokuturen für Energiemais u. s. w. sind für unsere Umwelt ebenfalls eine Katastrophe. Realistisch betrachtet, ist Kernenergie – richtig eingesetzt – die beste Lösung. Da allerdings eine Hysterie entfacht worden ist, die Linke nicht umkehren kann, wird auch dieser Grund zum Aufschwung der AfD beitragen. Anarchismus ist Gesetzlosigkeit, die zum alten Gesetz „Recht des Stärkeren“ führt, zu Gewalt und Chaos. Chaos ist der Untergang, der Abgrund, das Gegenteil von Kosmos. Etwas Chaos macht lebendig, zuviel ist blanke Zerstörung. Anarchismus sollte man keinen Raum einräumen: Merkels Chaospolitik trägt anarchistische Züge, und auch dies wird die AfD beflügeln.

  5. Ich

    Hallo,

    mag vielleicht jemensch das Programm hier noch posten?
    Ich habe keinen Facebookaccount, ist was doof so.
    Und ist ja schon bald…

    Danke & alles Liebe

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