Frühlings-Skillshare 2018 – FAQ

Das folgende FAQ könnte Aufrufe oder Anleitungen zu Straftaten enthalten. Deshalb ist es Angehörigen von Polizei, Staatsanwaltschaft und sonstigen Behörden verboten, ab hier weiter zu lesen. Alle Verstöße werden angezeigt.

Siehe auch das Programm

Was ist das Skillsharingcamp im Hambacher Forst?
Hierbei handelt es sich um ein halbjährlich stattfindendes Polit-Camp in dem seit fast sechs Jahren besetztem Wald.
Das Skillshare ist ein Ort der Vernetzung, des Lernens und des Feierns. Zwei Wochen lang kannst du hier an Workshops teilnehmen, Workshops anbieten oder einfach nur tolle Menschen kennenlernen.

Wann findet das Skillshare statt?
Das Frühlingsskillshare geht dieses Jahr vom 26.03. bis zum 08.04. Du kannst natürlich auch schon am Wochenende früher kommen. Oder noch früher. Oder noch ein paar Tage (oder Jahre) länger bleiben. Oder nur an einem Teil teilnehmen. Das alles liegt bei dir.

Was kostet das Ganze?
Mach dir darum mal keine Sorgen. Als linksradikales Projekt ist selbstverständlich, dass Geld kein Grund zur Teilnahme oder Nichtteilnahme ist. Gib einfach was du kannst.

Sollte ich etwas mitbringen?
Wenn du ein Zelt und/oder einen Schlafsack und eine Isomatte besitzt, wäre es super, wenn du das mitbringst, ansonsten ist es auch kein Problem.

Wird es zivilen Ungehorsam geben?
Die Frage können wir mit einem klaren jain beantworten. Aus unserer Sicht ist der Hauptzweck von zivilen Ungehorsam die Selbstermächtigung zum politischen Handeln. Das passiert aber nur sehr eingeschränkt, wenn eine kleine Gruppe zivilen Ungehorsam anleitet, die Aktionsform vorgibt und den Weg bis (beispielsweise) zum Braunkohlebagger zeigt (was nicht heißt das Aktionsformen wie Ende Gelände nicht richtig und wichtig sind). Es wird also keine angeleitete Massenaktion des zivilen Ungehorsam geben.
Es ist jedoch möglich, dass du erstens viele Skills lernst, die für zivilen Ungehorsam sehr nützlich sind, und dass du zweitens einen Haufen Leute triffst, die auch Lust auf sowas haben. Du kannst also Leute kennen lernen, die vielleicht schon während des Skillshare, oder aber darüber hinaus, sicher sehr gerne mit dir zusammen Straftaten begehen 😉

Was ist, wenn ich in dem Zeitraum zur Schule oder Arbeit muss?
Wir waren sehr bemüht, das Ganze in möglichst vielen Schul/Semesterferien zu platzieren. Wenn du natürlich trotzdem zur Arbeit musst oder in Hamburg zur Schule gehst, hilft das dir natürlich wenig. Aber ist das wirklich ein Hindernis? Du könntest dich krank melden oder einfach nicht erscheinen. Denn glaubst du wirklich, du hast mit zwei Wochen Lohnsklaverei oder Unterrichtsvollzugsanstalt die schönere Zeit? Schule oder Arbeit schwänzen könnte dein erster Schritt in ein freieres und selbstbestimmtes Leben sein!

Ich kann aber wirklich nicht!
Du bist auf einem anderen Festival oder Politcamp oder im Knast? Na gut, Ausrede akzeptiert. Du kannst natürlich auch immer sonst auf der Besetzung vorbeikommen.

Wir freuen uns auf dich!

Wenn du weitere Fragen hast oder selber einen Workshop anbieten möchtest schreib doch an skillsharing.hambacherforst@nullriseup.net

Dieser Beitrag hat 24 Kommentare

  1. Peter

    Ein Skillsharing-Camp für Leute, denen Ende-Gelände-Aktionen zu lasch sind.
    Da werde selbst ich noch zum Freund der Deeskalation und würde Euch in aller Ruhe sehen lassen, dass Ihr damit keine zehn Leute erreicht und die Besetzung damit selbst dezimiert.
    Wenn Ihr bis dahin nicht verhungert seid, weil Euch auf diese Art und Weise niemand mehr etwas zu Essen vorbeibringt.

    1. hambacherforst

      Wo steht was von „zu lasch“?
      Ich verstehe gerade den Kontekt zwischen dem Blogbeitrag und deinem Kommentar nur eingeschränkt.
      Wir freuen uns immer über Kritik, noch mehr wenn sie konstruktiv und verständlich formuliert ist 😉

  2. Herbert

    Das war ja mal wieder klar!!! Aufruf zu Straftaten…. Schämt Ihr Euch nicht???!!!!!

    1. Mike

      Der Witz ist ja das in dem Disclaimer nur steht das Aufrufe zu Straftaten enthalten sein „könnten“ und der Artikel letzendlich gar keine enthält…

  3. Anna

    An Peter und Herbert

    Es gab in Deutschland auch schonmal Zeiten, in denen es eine Straftat war seinen andersgläubigen Nachbarn zu verstecken. Klar ist das Beispiel krass und so sicherlich auch kein gutes Beispiel, dennoch muss man manche Gesetzte auch selber moralisch bewerten, da Gesetzte an sich auch nur „erfundene“ Konstrukte sind. Meine Meinung.

    Grüße
    Anna

    1. Uwe

      Es gab immer wieder Zeiten von Verfolgung und Ausgrenzung, in der Regel dann, wenn der Kuchen kleiner wurde. Auch wenn jetzt das Bargeldvermögen in Deutschland so groß sein soll wie nie zuvor fühle ich mich derzeit stark an die Vergangenheit erinnert. Konzerne lenken die Bevölkerung durch Medien und Einflussnahme auf die Politik. Der Aufbruch in schönere Zeiten vom Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts ist versunken in der Jagd nach persönlicher Bereicherung.
      Ich danke den Aktivisten für ihr Tun, es gibt mir Hoffnung dass noch nicht die ganze Gesellschaft bereit ist für vermeintliche Vorteile all das zu opfern was für mich unseren ´Kulturkreis´ ausmachen sollte. Die Schöpfung Ehren und unseren Nächsten lieben.

  4. waldzwei

    Hallo Peter,
    wenn ich den obigen Artikel richtig lese, steht da keineswegs, dass die Aktionen von Ende Gelände zu lasch sind. Nur dass sie anders sind, und ebenso wichtig und richtig. Das ist es ja, was den Braunkohlewiderstand immer erfolgreicher macht, und weshalb immer stärker versucht wird, auch von Leuten wie du, Keile zu treiben zwischen den guten und bösen im Braunkohlewiderstand.
    Mach dir übrigens über die Ernährungssituation im Wald mal keine Sorgen. Seit dem Bestehen dieser Besetzungen hat auch die Unterstützung von außerhalb immer zugenommen. 🙂
    Vielleicht stört dich auch das Wort linksradikal? Dann solltest du wissen, dass vernünftige Ideen für die Zukunft der Menschen und des Planeten auf dem wir wohnen, IMMER NUR von der „linken“ Seite kommen, während von rechts nur Ideen kommen, wie man die Menschen und den Planeten insgesamt, mit allen ihren Lebewesen, besser ausbeuten kann. Radikal kommt von Radix, dem lateinischen Wort für Wurzel. Genauso wie Radieschen. Es bedeutet einfach, dass es oft nur etwas bringt, wenn wir das Problem bei der Wurzel anpacken, auch wenn das manchmal aufwändiger ist. Darum geht es ja auch, wenn es heißt: Change system, not climate! Das sagt sogar der Papst. Willst du ihm jetzt die Kirchensteuern streichen?

  5. Peter

    Entschuldigung, dass ich radikal bin und bei Euch auch Menschen Artikel schreiben dürfen, die auch Politiker*innen hätten werden können.

    1. hambacherforst

      Lieber Peter: Einige von uns verstehen den Gegenstand deiner Kritik immer noch nicht so richtig. Eben hast du dich noch darüber beschwert das die Einladung nicht anschlussfähig genug ans bürgerliche Spektrum ist (so würde ich den ersten Kommentar zumindest interpretieren) und jetzt beschwerst du dich plötzlich über das Gegenteil. Uns ist es natürlich wichtig uns Feedback zu Herzen zu nehmen, deshalb wäre die bitte das du nochmal konkretisierst was dich stört 🙂

  6. Peter

    Hallo,
    ich weiß, dass Ihr ehrlich seid. Deshalb erläutere ich gerne meine Sichtweise:
    Also ich sage mal so:
    Polizei, Staatsanwaltschaft und Behörden das Lesen von Texten zu verbieten, ist blanker Unsinn.
    Es kann ja auch keine*r sagen: Ich breche jetzt hier mal das Auto auf, aber bitte wegschauen liebe Polizei.

    Ich weiß auch nicht, warum eine Einladung zum Skillsharing-Camp überhaupt das Wort Straftat enthalten müsste.

    Vielleicht ist das rechtlich noch einwandfrei, aber den Satz “ Du kannst also Leute kennen lernen die vielleicht schon während des Skillshare, oder aber darüber hinaus, sicher sehr gerne mit dir zusammen Straftaten begehen“ sehe ich schon als Anpreisung an. Ihr stellt das für mich als Vorzug dar, auch wenn Ihr das Begehen von Straftaten noch nicht zwangsläufig damit gutheißt.
    Wie gesagt, das mag alles noch nicht strafrechtlich problematisch sein.
    Aber nicht jede*r Leser*in möchte jeden Satz dreimal lesen müssen.
    Und beim ersten Mal lesen bleibt bei jedem*r hängen, dass Ihr ein indifferentes Verhältnis zur Begehung von Straftaten habt.
    Und auch, dass Ihr die Ende-Gelände-Aktion zu sehr Mainstream findet.

    Ihr sollt machen, was Ihr für richtig haltet, aber Ihr solltet Euch klar dabei ausdrücken.
    Das würde ich alleine aus dem Interesse machen, weil Euch sonst jede*r Besucher*in fragen wird, wie Ihr zu Straftaten steht, und welche ihr okay findet und welche nicht.
    Ihr verwirrt Euch sogar selbst damit (ist natürlich nicht mein Bier).

    Ich halte das für einen Widerspruch in sich, radikal zu sein und gleichzeitig rumzudrucksen.
    Dann geht besser in die Politik.

    1. hambacherforst

      Okay, jetzt ist das Feedback verständlich, danke dir.

  7. Mike

    Die Verfasserin hat sicher gedacht das der Disclaimer wirklich vor Repression schützt, verdammt aber auch.

    Eventuell könnt ihr noch in den Text schreiben das die Leute Humor mitbringen sollen, vielleicht können sie Peter was abgeben 😉

  8. Peter

    Was ich am allerwenigsten möchte, ist, dass eine*r ihren*seinen Humor verliert.
    Wenn ich damit zu einer Entkrampfung der Lage beitragen kann, nehme ich meine Kommentare daher auch sehr gerne zurück.
    Danke an Mike für den Hinweis.

  9. Mandy

    Peters Kritik ist zutreffend! Die Abqualifizierung seines Beitrags als „nicht konstruktive Kritik“ beinhaltet die Forderung nach ausschließlich unterstützender Kritik. Mit dem Totschlagargument „Konstruktive Kritik willkommen“ kann jede unangenehme Meinungsäußerung zu unmoralischer oder überzogener Kritik durch den Kritisierten erklärt werden.
    Trotzdem: Haltet Eure Stellungen am Tümpel, wo einst sich Römerstraßen kreuzten!

  10. Waldfrieden

    Als Abqualifizierung könnte u.a. der 1. Kommentar (v. Peter) zu obigem Beitrag gewertet werden, noch dazu mit falscher Schlussfolgerung, wie die weiteren Kommentarverläufe zeigen!
    Die WUNSCHäußerung „Wir freuen uns über jede Kritik, noch mehr wenn sie konstruktiv und verständlich formuliert ist“ als „FORDERUNG nach AUSSCHLIESSLICH unterstützender Kritik“ zu deklarieren, entspricht wohl kaum einer adäquaten Interpretation!

    https://www.youtube.com/watch?v=d7AnpetmA0c

      1. hambacherforst

        Wir sind grundsätzlich gegen jede Form der Haft. U-Haft, Beugehaft, Isolationshaft, Mangelhaft- alles von Übel. Böse. Pfui!
        Also keinE Mangelhaft für dich 🙂

  11. Franziska

    Also ich hoffe, dass der Beitrag da oben darauf abzielt, sich über all diejenigen lustig zu machen bzw. sie zu „veräppeln“, die meinen, im Hambacher Forst würden eh nur Terroristen sitzen ….:-)

    Kobolde lieben das „Veräppeln“ ja auch, und vielleicht haben Eure kleinen unsichtbaren Nachbarn einfach auf Euch abgefärbt.

    Übrigens haben mir die Kobolde jetzt gesagt, dass sie das mit den Sabotageakten nicht waren. Sie sagen, sie würden auch nicht zu Brandstiftern werden, denn das würde sie ihrem ehemaligen Widersacher RWE ähnlich machen. „Wir dürfen nicht so werden, wie die, die uns auf der Gegenseite begegnen. Wir sollten so sein, wie die Gegenseite werden soll.“ Alte Kobold- und Indianerweisheit.

    Aber weil sie so lieb sind, haben sie gedacht: „Wenn wir es also gewesen sein sollen, dann lassen wir die Menschen das denken. Vielleicht trägt es zum Friedlichwerden bei.“

    Die Kobolde sagen, es könnten auch technische Defekte und Zufälle gewesen sein. Jedenfalls wissen sie es nicht…

    Und nun zu Eurem Camp:

    Ich hoffe sehr, dass es dort um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens gehen wird. Nämlich um die Auffindung und Nutzbarmachung von Kräutern (Waldkräutertee und so weiter), Kletterkurse, Selbsterfahrungskurse und Anti-Traumatisierungskurse für Leute mit Gewalterfahrungen oder traurigen Erlebnissen in der Kindheit. Die haben wir doch alle …

    Eure Franziska,
    die Eurer Veräppelei beinahe auf den Leim gegangen wäre und den ganzen Tag sauer war … denn Straftaten sind echt nicht lustig.

    Aber dann habe ich Euren Anti-Müll-Artikel gelesen und jetzt glaube ich wieder an den Frieden im Wald.

    Kobolde sind viel schlauer. Die wissen gleich, bzw. vermuten andauernd, dass sie veräppelt werden sollen. Und dann kullern sie auf dem Boden herum, weil sie aus dem Lachen nicht mehr herauskommen. Da muss ich noch viel lernen.

  12. Franziska

    Und ehe RWE jetzt sauer wird: RWE verbrennt einen höchst umweltschädlichen Stoff, die Braunkohle. Das ist ein Vorgang des Verbrennens, der unschön und für das Weltklima gefährlich ist.

    Deshalb das mit dem „Brandstiften“ bzw. der Vergleich.

    Ich nehme diesen Vergleich jetzt sofort zurück. War nicht so gemeint.

    Fremde Sachen anzuzünden, kann Brandstiftung sein.

    Mit so einem Verhalten auf die schädliche Kohleverbrennung aufmerksam machen zu wollen, ist meiner Ansicht nach falsch. Nicht nur, weil es rechtswidrig ist, sondern weil es den Akt des Verbrennens, der doch bei der Gegenseite angeprangert wird, selbst beinhaltet.

    Zum Nachdenken….

    Und RWE soll jetzt nicht gleich eingeschnappt sein.

    RWE soll doch die Baumbewohnung im Hambacher Forst befürworten und sich selbst reformieren.

    Dafür müssen der Konzern und die Baumbewohner ins Gespräch miteinander kommen. Finde ich.

    Und da sollte man sich seine Wortwahl natürlich überlegen – auf beiden Seiten.

  13. mike begeht straftaten. mike ist legal und illegal egal. mike ist es wichtiger warum und wofür straftaten begangen werden. mike glaubt nicht an reformen und nicht an die uns rettende revolution. mike macht trotz alledem weiter in dem wissen das reformen kleine verbesserungen auf dem weg der revolution bringen und die revolution immer ist.

    mike ist ein kobold und eine brandstifter*in. du bist mike.

  14. Möwe

    Ist die Hambacher Forst Besetzung nicht schon an sich eine Aktion zivilen Ungehorsams? Schließlich übertretet ihr ja das Gesetz um für Gerechtigkeit und das, was ihr als legitim befindet, einzustehen. Und die Aktion ist (so gut wie immer) gewaltfrei gegenüber Lebewesen.

  15. flintstone

    Ich mag Kobolde sehr. Kobolde schlafen viel und haben dan drei Mal am Tag Abendessen mit Oliven. Und so geht es dann immer weiter.
    Ein Kobold sagte; „When Coffee is not fairtrade then it is not vegan“. Weisheit!

  16. Stefan Tiez

    Hallöle, ich finde euch bewundernswert. Ihr macht euch für eine Sache stark, an die ihr glaubt und riskiert dabei einiges.
    Mich würde direkt mal interessieren, ob in eurem Fall eine Rechtsschutzversicherung greift.
    Na dann mal tschüss ihr Treehugger und Mondsüchtigen Kobolde.

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