Pressemitteilung und Pressespiegel zur G20-Soliblockade

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Die folgende Pressemitteilung wurde gestern gegen 17:00 verschickt.

Doppelte Blockade der Hambachbahn

Blockade of the Hambach Railroad by Hambach Forest Activists

Zweimal direkt nach einander stoppen UmweltaktivistInnen den Kohlezugverkehr

Merzenich, Kerpen-Buir – Am Freitagvormittag haben UmweltaktivistInnen die Hambachbahn zweimal nacheinander blockiert. Auf dieser Schienenstrecke wird Braunkohle vom Tagebau Hambach zu vier Kraftwerken transportiert, was die BlockiererInnen für zehneinhalb Stunden verhinderten. Die beiden Gruppen haben mit unterschiedlichen Techniken ihre Räumung verzögert: Bei der ersten Blockade saßen zwei Menschen auf einem so genannten Tripod, der beide Gleise der Kohlebahn überspannte. Die beiden AktivistInnen der zweiten Blockade haben sich mit Stahlrohren an die Gleise gekettet.

Für beide Aktionsgruppen ist jeweils eine Aktionserklärung auf der Internetplattorm Indymedia erschienen. Der erste dieser Texte stellt einen Zusammenhang zu den Protesten gegen den G-20 Gipfel in Hamburg her. Außerdem wird an den Energieriesen die Botschaft gesendet: „Wir hören nicht auf bevor ihr aufhört!“ Das zweite Bekennerschreiben erklärt auf humorvolle Weise im Stil des Kultbuches „Die Känguru-Chroniken“ ihre Aktionsform.
Die erste Gruppe von zwei Personen hat von etwa 4.30 Uhr bis 12.30 Uhr zwischen Morschenich und Merzenich auf einem Tripod gesessen. Dabei handelt es sich um eine Konstruktion aus drei Balken, die ähnlich wie bei einem Tipi zusammen gebunden sind und in diesem Fall beide Gleise der Hambachbahn gleichzeitig blockierten. Nach Aussage der Tripod-KletterInnen hat der Lokführer, der wegen der Aktion anhalten musste, angedroht den Tripod mit den beiden Personen zu überfahren und danach dagegen getreten. Die Polizei hat später für die Räumung ein Baugerüst um die Konstruktion herum errichtet. Daraufhin sind die AktivistInnen vom Tripod auf das Gerüst „umgestiegen“ und haben sich dort an einander gekettet. Dazu haben sie sich jeweils ein Fahrrad-Bügelschloss um den Hals gelegt und dabei die beiden Schlösser wie Kettenglieder verschränkt.
Etwa zeitgleich mit der Räumung der ersten Besetzung vom Baugerüst begannen zwei weitere AktivistInnen eine Blockade der Hambachbahn auf der Höhe von Buir. In diesem Fall wurden zwei so genannte V-Locks verwendet. Dies sind Stahlrohre mit einem Knick in der Mitte, die jeweils unter einem Gleisstrang in den Gleisschotter eingegraben wurden. Danach steckten die AktivistInnen die AktivistInnen beide Arme in ihr Rohr und ketteten sie darin an einander. Gegen 15 Uhr war auch diese Blockade geräumt.

Pressespiegel

Über Hinweise auf Ergänzungen zum Pressespiegel freuen wir uns natürlich. Falls ihr in Eurer Papierzeitung einen Artikel findet, der nicht online ist, gerne einscannen und zumailen. Danke!

Artikel der Aachener Zeitung

Zwei Kurzartikel:
auf radiorur.de

und auf dashitradio.de

Danke für die Übersetzung und Verbreitung der ersten Aktionserklärung an https://insurrectionnewsworldwide.com

Danke fürs teilen unserer Pressemitteilung an schattenblick.de

Die Pressemitteilung der Polizei

Diese wurde ungeändert zitiert auf focus.de

und auf westreporter-newsdesk.blogspot.nl

Und natürlich der Senf unserer lieben Hater auf facebook. Danke für die Unterhaltung!

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Claßen

    Auf Artikel 20 Abs. 3 des Grundgesetzes wird Bezug genommen:

    „Gegen jeden, der es unternimmt, die verfassungsmäßige Ordnung der BRD zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

    Teile der NRW-Justiz und der NRW-Finanzverwaltung unternehmen es offenbar, dieses Recht zum Widerstand durch entsprechende Falschurteile zu beseitigen:

    Die Richter Müller und Dr. Hollatz sowie die Richterin Dr. Neitz-Hackstein vom 10. Senat des Finanzgerichts Köln vertreten nämlich sinngemäß die Auffassung, eher habe ein Steuerpflichtiger kriminell-illegale und verfassungswidrige Steuerforderungen von ca. 250.000 Euro „sang- und klaglos“ (= Ergänzung des Verfassers) hinzunehmen, anstatt Kosten von über 1 Mio. Euro in Kauf zu nehmen, zu denen er durch diese Steuerforderungen und den damit verbundenen Verfahrensexzessen genötigt wurde.

    … nicht viel anders verhält es sich bei den Klagen gegen die Räumung der Wald- und Wiesenbesetzung sowie gegen die Fortsetzung des Tagebaus Hambach südlich der A 4,… das Recht und die Verfassung sollen ausgehebelt werden.

    09.07.2017
    Kurt Claßen

  2. Nöll

    Ich liebe euch für diese Aktionen! Sie sind Soliaktionen gewesen um die G20 Proteste in Hamburg zu unterstützen und haben außerdem die Gunst der Stunde genutzt.

    Die Organisation des G20-Meetings hat ausgerechnet Hamburg als Tagungsort gewählt. Warum? Die wussten doch, und zwar nicht erst seit gestern, dass es in Hamburg eine militante Bewegung gibt, die sich mit zahlreicher Unterstützung von draußen dagegen zu Wort und Tat melden wird? Wenn sie es nicht gewusst haben sollten, werden sie sich zumindest bei der Hamburger Polizei erkundigt haben. Trotzdem – oder gerade darum? – haben sie sich in Hamburg getroffen und nicht auf einer Alm oder auf Helgoland oder einem Kreuzfahrtschiff.
    Warum nur? Sind die denn blöd? Nein. Wir können daraus also nur schließen, dass das gewollt war. Dazu passt gut, dass in den Fernsehnachrichten gesagt wurde, die hamburger Polizei wäre unklug vorgegangen, denn sie hätte eskaliert.
    Von wegen unklug. Anscheinend war das Teil des Planes, und der ist aufgegangen. Niemand sprach mehr von der Gewalt der G20 selbst.
    Wenn die Stimmung ordentlich aufgeheizt ist, gibt es immer auch Leute, die antikapitalistische Militanz mit dem Plündern von Kiosken und dem Anzünden von Autos der Anwohner verwechseln. Das funktioniert in den Banlieues in Frankreich und in den Ghettos der USA genauso wie im hamburger Schanzenviertel. Der Staat braucht anschließend allenfalls dabei zu helfen, dass die entsprechenden Meldungen und vor Allem Bilder ordentlich aufgeblasen heraus kommen und schon redet niemand mehr von der maßlosen Gewalt die die Konzerne und Regierungschefs der 20 reichsten Länder täglich ausüben, zur ihrer persönlichen Bereicherung und Machterhalt. Schon ist nur noch die Rede von der „linken Gewalt“.
    Unter den Leuten, die diese Aktionen in Hamburg gemacht haben, waren darum sicher auch Provokateure dabei. Das hat die Polizei schon während der Studentenrevolte der 68er Jahre so gemacht. Zuerst wurde die RAF mit Waffen versorgt, am Ende standen die Berufsverbote.
    Und auch Marinus van der Lubbe, der den Reichstag angezündet hat, ist vermutlich von Provokateuren unterstützt worden. Danach gingen die großen Verhaftungswellen unter der deutschen Linken los.
    Wir leben heute nicht unter der Nazi-Herrschaft. Die Mittel der Repression sind wesentlich subtiler geworden. Eins ist aber gleich geblieben: die Medien spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung der Propaganda die die Repression rechtfertigen soll. Ob da nun ein Kiosk brennt und Leute Handys klauen, oder ob da ein Reichstag brennt, die Message ist die gleiche: Dieses Pack muss ausgemerzt werden. Und diesmal geht diese Nachricht über die ganze Welt. Die Nachricht heißt: Es muss etwas gegen die linke Gewalt unternommen werden.
    Wie wahr ist das, was ich hier auf dem Blog las: wären all diese Leute nicht nach Hamburg gefahren sondern zu Hause geblieben, während die Staatsmacht dort ihre Muskeln spielen lässt, wie viele Aktionen wie die Besetzungen der Hambachbahn hätten gemacht werden können!

    Ich distanziere mich natürlich nicht von der Bewegung gegen G20.
    Ich finde es darum jammerschade, dass es der Staatsmacht so erfolgreich gelungen ist, von Grund dieser Proteste abzulenken.
    Mir tun die Leute Leid, die sich da haben instrumentalisieren lassen.
    Und wenn ich mich überhaupt distanzieren soll, dann von denen, die diese Ereignisse provoziert haben. Ich hasse sie, weil sie begriffen haben: Militanz die nicht vermittelbar ist, geht nach hinten los.
    Wer weiß denn schon, wer das Feuerzeug gereicht hat, als die Autos angezündet wurden?

  3. Waldfrieden

    Willkommen im Polizeistaat!!!!!!!!!!!!!!!!

    https://www.youtube.com/watch?v=kMI7YCNGWTc
    https://www.youtube.com/watch?v=AKMTJkWhcMw

    Wer bitte braucht Politikdarsteller wie z.B. Bosbach mit seinen Aussagen bzgl. der G20-Proteste und des Hambacher Forstes?

    Sehenswertes Video mit Schlusswort der Rechtsanwältin vom anwaltlichen Notdienst (Legalteam): Wenn wir Viele sind, wenn wir genügend sind, können wir uns durchsetzen:

    https://www.youtube.com/watch?v=vCkNHVJ6H0g

    https://www.youtube.com/watch?v=zoApk1lc5-4

    https://www.youtube.com/watch?v=rBjKMZpf_N8

    SOLIDARISCHE GRÜSSE !

  4. Kurt Claßen

    … mir steht das Wasser bis zum Halse!

    Seit Monaten bin ich mit Steuerprozessen gegen meine Person konfrontiert, die an die Substanz und an die Existenz gehen. Es gibt kaum eine Nacht, in der ich ruhig schlafen kann. Die Steuerrechtslagen sind derart komplex, dass die Insolvenz und der Totalverlust meines Vermögens drohen könnte.… deshalb brauchte ich dringend eines Entlastungsangriff.

    Vorrangig diesem Zweck sollte der obige Kommentar auf der Wiese dienen, diese Unterstützung ist mir verwehrt worden.

    Ein gewisses Verständnis mag ja noch aufzubringen sein, wenn dieser Beitrag weniger öffentlichkeitswirksam entgegen seinem zeitlich vorrangigen Eingang erst an zweiter Stelle platziert wird. Für eine derartige Handhabung mag es ja noch gewisse Gründe geben, die aber kaum edlerer Natur gewesen sein dürften.

    Erst recht befremdlich muss es dann erscheinen, wenn der radikal-systemkritische Kommentar im Sinne von „Change System“ durch Umplatzierung des Hauptbeitrages weiter in den Hintergrund gedrückt und die Wirkkraft des Beitrages auf die Gegenseite weiter geschwächt wird.

    Zu meinem nicht geringen Erstaunen muss ich darüber hinaus feststellen, dass die Umstrukturierung des Blogs dem Protestcamp den Ast absägt, auf dem es – bewusst oder unbewusst – bisher gesessen hat; denn der Inhalt des Blogs hat in den Prozessen um die Wiese eine ganz entscheidende Rolle gespielt und sollte dies auch weiterhin tun.

    Nur als hinterhältig gemeiner Verrat ist der Umstand zu werten, dass die unter meinem Namen zugänglichen Beiträge und Kommentare komplett gelöscht und unzugänglich gemacht worden sind.

    Durch einen knappen Hinweis vor Gericht, in Rundmails und in Kleinanzeigen bestand bisher die Möglichkeit, ohne größeren Aufwand darauf Bezug genommen. Dies ist jetzt sabotiert worden, ein entsprechender Bezug kann jetzt nur unter einem ganz gewaltigen Aufwand hergestellt werden, das kann, will und werde ich mir – vor allem bei Gericht – nicht mehr antun.

    Sind die Drahtzieher und Schmutzfinken dieses Verrates an der Sache und an meiner Person von allen guten Geistern verlassen? Na gut, offenbar haben sie ja das Kommando über die Wiese übernommen, dann sollen sie auch die Konsequenzen tragen.

    Vor diesem Hintergrund sehe ich mich nämlich außerstande, weiterhin sinnvoll für den Erhalt des Protestcamps einzutreten.

    … das war´s dann.

    11.07.2017
    Kurt Claßen

  5. kritisch*e freund*innen

    wollte heute nacht auf den tv film den wir ebend in ard gesehen habe hinweisen: (eine Breakdance – Erzählung zur zeit der DDR) gibt Hoffnung für gerechten widerstand und zivilen ungehorsam….

    ABER jetzt bin ich erschreckt wegen des beitrags von kurt classen, wo ist der gemeinsame nenner???? die gute Zukunft für alle/jeden? ist im Hambacher Wald Umweltschutz/weltklimaschutz/Naturschutz noch vor irgendwie anderen politische ambitionierten Interessen?

  6. Waldfrieden

    Geht doch und läßt hoffen… 🙂

    http://blog.eichhoernchen.fr/post/Essen-Kletteraktivistin-gewinnt-Schmerzensgeldklage-gegen-Land-NRW

    http://blog.eichhoernchen.fr/tag/kletterkunst

    Da Naturgesetzmäßigkeiten (Ursache und Wirkung) nicht umkehrbar
    sind, werden auch diese skandalösen willkürlichen Taten

    blog.eichhoernchen.fr/post/Dudde-g20-Garant-Rechtswidrigkeit-Polizeiwillkuer

    nicht ohne Folgen bleiben:

    https://www.youtube.com/watch?v=rxCKTdkl6ls

    https://www.youtube.com/watch?v=0kRGRnEOb1U

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