Erklärung einer Gruppe Aktivist*Innen zum Thema Schlichtung

Mehrere Teile des Widerstandes sind zu Verhandlungen bereit, wenn RWE als Zeichen ihres Entgegenkommens den Tagebau für eine Woche stilllegt und die Rodungsarbeiten für diese Saison komplett einstellt.
Wir erklären hiermit den Wald als seperatistische, anarchistische Föderation & den Austritt aus der BRD.
Weitere Forderung: Teilnahmelizenz dieser Föderation am Eurovision Song Contest.

Anmerkung einer*s Außenstehenden:
Dieser Text ist, wie jeder Artikel auf dem Blog die Meinung eines Teiles des Widerstandes im Hambacher Forst und nicht aller Aktivist*innen. Es ist nicht möglich eine allgemeine Erklärung zu diesem Thema zu verfassen und es ist auch nicht nötig. Genausowenig ist es möglich eine Schlichtungsgespräch mit allen Aktivist*innen des Hambacher Forstes zu führen. Es geht vielen Aktivist*innen um mehr, als um den Konflikt um die Kohle. Es geht um einen Konflikt, der über die Grenzen eines Schlichtungsgespräches und des daraus resultierenden Schlichterspruches hinausgeht.

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. darmflöte

    Oh, wie schön, haben uns sehr gefreut, das zu lesen und unterstützen Eure Pläne… Aber macht es nicht Sinn, RWE komplett zu enteignen und sämtliche Schandflecken mit Hilfe des gesamten Führungsstabes von RWE zu renaturieren?
    Wir planen hier in Süddeutschland auch eine freie Republik auszurufen.
    Tatkräftige Grüße und viel Freude beim Üben für den song kontest,
    Eure Drmflötistinnen

  2. Chris

    Liebe Leute es ist Zeit zu verhandeln, es hat einige Menschen sehr viel Zeit und Kraft gekostet damit es überhaupt zu Gesprächen kommt.Ich bitte euch die Vorderungen nochmal zu überdenken es sind genug Menschen im Knast und es hat genug Verletzte auf beiden Seiten gegeben.

  3. Pizza

    Meiner Meinung nach das völlig falsche Signal zur falschen Zeit. Nicht gut! 🙁

  4. Nöll

    Passt bloß auf mit solchen Forderungen!
    In Island hat eine Gruppe von anarchistischen Punkmusikern sich zur Stadtratswahl in Reykjavik aufgestellt mit den Forderungen: Mehr Punk, weniger Hölle! Gratishandtücher für alle Schwimmbäder und einen Eisbären für den Zoo der Stadt. Sie versprachen, kein Versprechen zu halten, wie die anderen auch, und sich ein gutes Leben auf Staatskosten zu machen. Zuerst haben sich alle nur kaputt gelacht, dann gewannen sie aber die Wahl und haben akzeptiert. Die Banker, die die Isländer massiv bestohlen haben, verließen in Scharen das Land oder wanderten in den Knast. Die Anarchisten haben es so gut gemacht, dass einige, darunter der Bürgermeister, nicht mehr antreten wollten für die sichere zweite Periode. Mehr Punk, weniger Hölle!

  5. Burchard

    Liebe Aktivistis, bitte nehmt die Idee einer Schlichtung ernst und schaut gründlich, ob sich damit nicht mehr Chancen für den Hambacher Forst bieten als mit einer sich weiter zuspitzenden Konfrontation. Für die Rettung der Reste des Hambachers Forsts, für ein Ende der Rodungsarbeiten dieser Saison und auch für eine grundlegende Kritik an unserer Gesellschaft und Wirtschaftsweise könnt Ihr noch mehr Unterstützer finden. Angesichts der Verletzten und Eures zum Teil enormen persönlichen Einsatzes, hoffe ich, dass Ihr diese Möglichkeit nicht ungenutzt lasst. Ich wünsche Euch Kraft, Besonnenheit und Zusammenhalt.

  6. Wurzelkoch

    Eine Schlichtung mag – gerade angesichts der Repression und Verletzungen – verlockend erscheinen. Aber ein Blick nach Stuttgart zeigt: Dort hat die „Schlichtung“ schlicht den Widerstand kaputtgemacht, marginalisiert.

    Aber die Bedingungen an RWE sind so unrealistisch, dass ich da optimistisch bin, dass keine Schlichtung zustande kommt (auch wenn natürlich ein Rodungsstopp ziemlich geil wäre)

  7. Kurt Classen

    Wegen der Schwerverbrechen rund um den Tagebau Hambach wurde am 21.01.2016 gegen sämtliche Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates der RWE Power AG Strafanzeige angebracht.

    Unerwartete Schützenhilfe kommt jetzt von der Gewerkschaft der Polizei, die nach der heutigen Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers, Titelseite Rhein-Erft, Seite 29, von „unerträglichen Zuständen“ im Hambacher Forst spricht:
    Die Täter gehörten hinter „Schloss und Riegel“.

    Wozu dann noch eine Schlichtung, wenn die Polizei die ihr rechts- und verfassungsmäßig obliegenden Aufgaben wieder wahrnimmt, den Tagebau beendet und dafür sorgt, dass das Tagebauloch aus dem Zwischenlager Sophienhöhe und durch den Rücktransport der in den Tagebau Fortuna und in andere Tagebau verbrachten Erde wieder aufgefüllt wird.

    Die Genehmigungen für den Tagebau Hambach hätten bereits vor Bau der A 4 widerrufen werden müssen, sie sind allesamt nichtig und unwirksam.

    Stellungnahme der Gewerkschaft der Polizei im Wortlaut des KStA: Die Gewerkschaft der Polizei spricht von „unerträglichen Zuständen“ im Hambacher Forst, weil dort Polizisten angegriffen würden. Die Täter gehörten hinter „Schloss und Riegel“.

    Klarstellend zu den „Tätern“: Ohne Ansehen der Person und des Standes der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates der RWE Power AG, die für das Entstehen dieser „unerträglichen Zustände“ im Hambacher Forst die straf- und bergrechtliche Verantwortung haben.

    Kurt Claßen
    28.01.2016

  8. Peter Illert

    Lassen sich die Standpunkte der Verhandelnden irgendwo nachlesen oder sind die geheim ?

  9. Al Notti

    Was von den Dürener Grünen da vorgeschlagen wurde, ist nach meiner Meinung reiner Populismus und Blödsinn. Als wäre im Wege der Schlichtung ein Kompromiss möglich, der Teile des Waldes erhält und den Tagebau verkleinert. Das ist doch mit RWE nicht zu machen. Frieden im Wald und friedliche Koexistenz wollen die Grünen. Mehr wohl nicht. Glauben die an Märchen?
    Aber was hier im Blog Aktivist*innen und/oder Sympathisanten schreiben, ist ja noch blöder! RWE enteignen? Wer soll das bezahlen (Art. 14, Eigentumsgarantie)? Loslösung von der BRD? Ja habt ihr denn noch alle? Leute aus allen Gegenden der Welt erklären einen Teil von NRW zum selbstständigen Staat? Purer Nonsens! Und Steuerberater Claßen sollte sich mal von einem fachkundigen Rechtsanwalt beraten lassen. Seine Rechtsauffassung kann eigentlich nur ein müdes Lächeln auslösen, aber sonst nichts.
    Edit: Genauso wie du dich bei unseren Forderungen gefühlt hast haben sich einige hier auf der Waldbesetzung bei dem Schlichtungsvorschlag gefühlt. Auf gut Deutsch gesagt: Verarscht und nicht ernst genommen. Ist es da ein Wunder, dass hier auf diese Unverschämtheit mit Ironie reagiert wird? Aber wenn du es lieber ernst statt ironisch haben möchtest empfehle ich dir den nächsten Artikel „Wie Schlichtungen Widerstandsbewegungen zerstören“ und die bisherigen Kommentare dazu zu lesen.

  10. Peter Illert

    Was den Eutovosion Song Contest angeht: Solltet ihr ihn tatsächlich gewinnen, müsst ihr ihn im Jahr darauf auf der Wiese veranstalten. Wer baut die Kompostklos ?

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