Aktuelles von Jus

Update 10.9.: Die Haftbeschwerde wurde abgelehnt… Jus muss im Gefängnis bleiben. Der Gerichtstermin ist nun für den 2. Oktober angesetzt. Wegen der Haftbeschwerde wird der Anwalt jetzt zum Landgericht Köln gehen. Er hält die Bearbeitungszeiten und die langen Wartezeiten für unerträglich.

5.9.2015:
Vor 6 Wochen wurde unser Gefährte Jus bei der Räumung von Remis Turm festgenommen, einer großen Turmbarrikade, die gegen das Vergessen Remi Fraisse benannt wurde. Remi wurde 2014 von Polizisten ermordet.
Die ersten drei Wochen war Jus im Hungerstreik. Die Reaktion darauf war, dass ihm mitgeteilt wurde, er hätte keinen Anwalt, welchen er hatte, und sie steckten ihn in eine Isolationszelle. In diesen ist es besonders hart zu schlafen, da alle 15 Minuten das Licht an und aus gemacht wird, um zu sehn ob, du noch lebst. Alle Briefe werden überprüft, so dass es zwei bis vier Wochen dauert, bis er sie erhält. Er ist jetzt seit sechs Wochen im Gefängnis und hatte erst 2 Besuche. Es ist äußerst schwierig, Besuche zu organisieren, da immer eine übersetztende Person anwesend sein muss. Zusätzlich werden diese Audio und Video überwacht. Auch die Möglichkeit zu telefonieren ist auf seinen Anwalt begrenzt und wird ihm noch weiter erschwert.
All das für das angebliche Zerstören der Frontscheibe eines Bulldozers, ohne ein Wesen zu verletzten.
Jetzt nach dem Beenden des Hungerstreiks ist Jus immer noch in Isolation. Jus wird nicht gestattet, an irgendwelchen Gruppenaktivitäten teilzunehmen, da er als ‚gewalttätig‘ eingestuft wird. Er wartet auf die Verhandlung. Sie haben ihn vor allem eingesperrt, weil er keine Meldeadresse hat. Und selbst wenn er eine bekommen würde – sie würden ihn nicht gehen lassen.
Wir wollen unseren Gefährten zurück!

Ein Statement von Jus aus dem Gefängnis:

“Wie ich hier gerade sitze, trainiere und in der Zelle lese, hallen von einer Seite der Ruf ’sieg heil‘, ‚fuck the forest‘ und Gewaltdrohungen, von der anderen Seite des Flügels kommen ISIS zugehörige Parolen und Slogans. Ein gutes Bild dafür, wie Rechter und Fundamentalistischer Extremismus toleriert und sogar vom Staat gutgeheißen wird, wärend die, welche gegen die Intressen der kapitalistischen Maschine der Gier und Zerstörung arbeiten, unter Arrest gestellt und isoliert werden. Nachdem ich wieder zu Kräften gekommen bin, nach 22 Tagen Hungerstreik, plane ich 3 Gefängnis Widerstandsprojekte, und ich werde euch auf dem Laufenden halten.”

Wir wollen euch alle bitten Jus bei seinem Kampf im Gefängnis zu unterstützen.
Ihr könnt Folgendes tun:
Schreibt ihm! Er kann Englisch und Polnisches lesen. Bücher und Zeitschriften sind nicht erlaubt, einzelne Artikel oder Kapitel eines Buches hingegen schon.
Schreib ihm über die Besetzung, in der du lebst, einen Workshop an dem du teilgenommen hast, sende ihm Fotos oder male ein Bild! Du kannst ihm auch DIY Anleitungen schicken für sportliche Übungen oder sonstige intressante Sachen. Für Gefangene ist es ziemlich hart, sich nicht informieren zu können. Also versucht, ihn auf dem Laufenden zu halten! Zeigt ihm, dass es immer noch Menschen gibt, die weiter gegen diese Maschine ankämpfen.

Dariusz (Jus) Brzeski 3236156
JVA Köln
Rochusstr. 350
50827 Köln
Germany

Macht eine Solidaritätsaktion und macht Bilder, ihr könnt sie an hambacherforst@nullriseup.net schicken, oder hinterlasst Kommentare auf dem Blog: hambacherforst.blogsport.de
Erzählt was mit Jus passiert, bringt euch ein, macht ein Poster, besucht den Hambacher Forst, organisiert einen Soli Auftritt, alles hilft.
Wir werden versuchen, euch auf dem Laufenden zu halten, auch über Jus widerständige Projekte. Für mehr Informationen könnt ihr auch das Wiesen-Telefon anrufen 0157 – 54 136 100
Feuer allen Gefängnissen!
Freiheit für Jus!
Freiheit allen Gefangenen!
Rache für Remi!

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Uwe

    Hallo Zusammen,

    ich würde gerne hier in Köln zusammen mit anderen Antirepressions-arbeit organisieren, die sich aktuell um Menschen kümmert, die durch ihr Engagement für den Naturschutz kriminalisiert werden. Es ist absolut inakzeptabel, wie ein Großkonzern und deren
    Handlanger in Polizei, Justiz und Behörden ungeniert und unerkannt Leute misshandeln, verletzen und einknasten, ohne dass das ein paar Kilometer weiter in der Großstadt öffentlich wird!

    Vielleicht gibt es ja schon eine Gruppe hier in Köln, die daran arbeitet und in der ich mitarbeiten könnte?
    Wenn nicht und wenn es noch andere InteressentInnen gibt, wäre es nicht möglich hier über die Kommentarfunktion einen Treffpunkt zu organieren (SSK, LC36, Allerweltshaus …)?

    Viele Grüße
    Uwe

  2. Kurt Claßen

    Auf der Grundlage meines aktuellen persönlichen Kenntnisstandes der Sache ist beabsichtigt, die Aufhebung der Immunität von Innenminister Ralf Jäger als oberstem Dienstherrn der Polizeibehörden des Landes NRW zu beantragen und anschließend Strafantrag zu stellen.

    Unter Einsatz eines Großbaggers hat Innenminister Ralf Jäger den Turm von Jus angreifen lassen und dabei die Tötung von Jus billigend in Kauf genommen, dies ist strafbar. Durch seine eigenen Leute war an der Tat zugleich beteiligt Matthias Hartung, Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG, der sich dadurch ebenfalls strafbar gemacht hat.

    Die vorangegangene Prüfung der Standfestigkeit des Turmes durch den Bausachverständigen der Stadt Kerpen hatte offenbar die Instabilität des Turmes außer Betracht gelassen, die durch das Gewicht des Betonklotzes entstand, an den sich Jus gekettet hatte. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass die Räumung nicht von einem Fachübersetzer für Rechtspolnisch begleitet wurde, so dass jegliche vernünftige Verständigung mit Jus von Anfang an unmöglich war, auch dies hat Innenminister Jäger zu vertreten.

    Es ist weiter davon auszugehen, dass die Kontaktsperre und Isolationshaft für Jus in den ersten drei Wochen seiner Haft ebenfalls auf den fehlenden Einsatz eines Fachübersetzers für Rechtspolnisch zurückzuführen ist. Insoweit ist die Mitverantwortung des Justizministers Thomas Kutschaty zu prüfen.

    Etwaige Spuren der Tat sind unter tonnenschwerer Last von Sand beseitigt worden. Zuvor waren noch Spuren einer Baggerschaufel festgestellt worden, die etwa 10-20 cm tief die ursprüngliche Oberfläche des Weges unter dem Turm abgetragen und nur einige Plastikbecher zurückgelassen hatten. Durch die anschließende meterdicke Zuschüttung des Weges sind auch die letzten Beweismittel unwiderruflich beseitigt worden (vgl. Verdunkelung, § 112 Abs. 2 Nr. 3 StPO).

    Einen Eindruck vergleichbarer Gewaltexzesse des Unrechts im Hambacher Forst mit einem Bagger vermittelt das Video von Elmo Elbrecht vom 14.08.2015 Hambacher Forst: Angriff mit Baggerschaufel (Link).

    Kurt Claßen
    06.09.2015

  3. hallo uwe.
    ich wuerde dir empfehlen mit dem rrr netzwerk kontakt aufzunehmen oder einfach artikel schreiben und an verschiedene zeitungen zu schicken.

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