Stopp Altwald Rodung bei Frechen!

In der nähe der Wald und Wiesenbesetzung in den Resten des Hambacher Forst bei Köln soll nun ein weiterer Wald vernichtet werden. Dieser Buschbeller Wald genannt, soll nicht für den Braunkohletagebau sondern für die förderung von Sand weichen. Unternehmen ist Quarzwerke GmbH zuständige Politische Personen Generaldirektor Karl Falkenberg,Landrat Michael Kreuzberg, Umweltminister Johannes Remmel. Stoppt den Raubbau. Druckaufbauen, Blockieren , Mackieren, Sabotieren. Vorrausichtlich wird es anfang Oktober wenn es genehmigt wird zur Rodung kommen. Rodungen verhindern sei es Hambacher Forst oder der Buschbeller Wald. Die dümmste Idee: Abholzen für Sand .Weitere Informationen über Sandabbau bei Frechen-
Sand ist der am meisten vernachlässigte Rohstoff der Welt. Auf der politischen Tagesordnung stehen der Verlust der Böden, die Verschmutzung der Luft und der Mangel an Wasser. Eine Sand-Krise? Nie gehört.

Dabei wird Sand tatsächlich knapp. Brauchbarer zumindest. Die Körner Arabiens und der Sahara sind nämlich für kaum etwas gut, am wenigsten für Beton, der aus Sand und Zement besteht. Dabei ist es insbesondere die Bauindustrie, die nach immer größten Sandmengen verlangt.

Weltweit werden jedes Jahr 15 Milliarden Tonnen Sand gefördert – mehr als von jedem anderen Rohstoff. Damit ließe sich eine 27 Meter hohe und ebenso breite Mauer rund um den Äquator ziehen. Im Boomland China ist der Betonverbrauch laut UNEP in 20 Jahren um 437 Prozent gestiegen.
Die Bauindustrie lechzt nach Sand

Der Hunger nach Sand ist gewaltig: Für den Bau eines Einfamilienhauses werden 200 Tonnen davon benötigt, ein Kilometer Autobahn verschlingt 30.000 Tonnen. Allein China hat 2013 rund 146.000 Kilometer Straßen gebaut, wenn auch nicht gänzlich in Autobahn-Qualität.

Sand – hauptsächlich Siliziumdioxid – steckt nicht nur in Beton. Er wird für Glas, Computerchips, Solarzellen, Reinigungsmittel, Papier, Kosmetika und vieles mehr gebraucht. Unsere Gesellschaft ist auf Sand gebaut.

Deutschland ist ein Sand-Exporteur: 2012 wurden laut Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe 2.089.000 Tonnen vor allem aus Frankreich und den Niederlanden importiert. Ausgeführt wurden 9.737.000 Tonnen, überwiegend in die Niederlande und nach Belgien.

Einfach zugängliche Quellen sind jedoch nahezu erschöpft. Daher sind Abbaufirmen auf der Suche nach immer neuen Claims. Tagebaue verschandeln jedoch die Landschaft und sind unpopulär. Flüsse auszubaggern, gefährdet ganze Ökosysteme, senkt den Grundwasserspiegel und steigert das Hochwasserrisiko.

Daher stammt der meiste Sand, den die Industrie verbraucht, aus dem Meer. Tausende riesiger Schwimmbagger durchpflügen die Küstengewässer und graben in bis zu 50 Metern Wassertiefe Sand ab. Bis zu 400.000 Kubikmeter schafft einer dieser Kolosse am Tag.
Ökologische Folgen für Flüsse, Seen und Meere

Ob in Flüssen, Seen oder im Meer – der Abbau von Sand hat erhebliche ökologische Folgen.

Mit ihren Saugrüsseln schädigen und zerstören Schwimmbagger Flora und Fauna am Meeresboden, mit unabsehbaren Auswirkungen für Fische und die Nahrungskette. Feines Material, das von den schwimmenden Sandmaschinen nicht aufgenommen wird, legt sich wie ein dünner Schleier über den Grund und erstickt dort lebende Arten, während an der Wasseroberfläche die Dieselmotoren lärmen.

Weil Sand in die Gräben und Senken, die die Bagger hinterlassen, rutscht und sie füllt, werden selbst entfernt liegende Strände angegriffen. Zudem ändern sich Strömungen, verschwinden Sandbänke und brechen Wellen viel näher an der Uferlinie als zuvor. Auf den flachen Inseln der Malediven genauso wie in marokkanischen Touristenorten und in Miami Beach.

Das Ausbaggern eines Flusses zerstört Ökosysteme und kann den Grundwasserspiegel empfindlich senken, sodass nahe Äcker trockenfallen. Im Extremfall können Flüsse sogar versiegen. Zudem ändern sich Strömungen im Fluss und kollabieren Uferböschungen. Durch den Sandabbau in Flüssen gelangt weniger Sediment in die Meere, was wiederum Strände schrumpfen lässt.

Die Abhängigkeit von Sand trägt indirekt sogar zum Klimawandel bei, wenn man die Herstellung von Beton einberechnet. Laut UNEP sind bis zu fünf Prozent des globalen CO2-Ausstoßes auf die Verwendung von Sand zurück zu führen.

Auch Menschen leiden unter den Folgen des Sandabbaus. Fischer zwischen Indonesien und der Bretagne verlieren wichtige Fanggründe, Landwirte fruchtbare Äcker. Küstenbewohner müssen ihre Häuser aufgeben, weil Wellen die Fundamente unterspülen. Touristen bleiben weg, wenn Strände verschwinden oder gar absichtlich, wenn auch illegal, abgegraben werden.
Sand ist ein globales Geschäft

Sand ist ein globales, undurchsichtiges Geschäft voller Tücken. Ausgerechnet Dubai importiert riesigen Mengen aus Australien. Das Wüstenemirat geht so verschwenderisch mit dem Rohstoff um wie kaum eine andere Nation. Für die Aufschüttung der künstlichen Inseln „The Palm“ und „The World“ wurden Hunderte Millionen Tonnen Sand verbaut. Hinzu kommen prestigeträchtige Wolkenkratzer wie der 828 Meter hohe Burj Khalifa – ein (Alb-)traum aus Stahlbeton.

Der Wüstensand, über den der Staat reichlich verfügt, ist für die Bauindustrie wertlos. Die Körner sind vom Wind rund und glatt geschliffen und haften nicht aneinander. Beton kann man damit nicht herstellen. Das Meersand vor der Küste Dubais reicht jedoch nicht aus, den enormen Bedarf des Bausektors zu decken. Was bleibt ist der Import.

Größte Importeur der Welt ist jedoch Singapur. Seitdem der Stadtstaat boomt, wird immer mehr Land dem Meer abgerungen. Der Sand für die Landgewinnung wird aus den Nachbarländern heran geschafft. Man geschätzt, dass die Hälfte der Lieferungen aus illegalen Quellen stammt. Die große Nachfrage treibt die Preise – das lockt das organisierte Verbrechen an. Ermittler sprechen von einer Sand-Mafia.

Der Sandhunger Singapurs wird sogar dafür verantwortlich gemacht, dass 24 indonesische Inseln gänzlich von den Seekarten ausradiert werden mussten. Der Untergang von Land führt jedoch zu Streitigkeiten über Seegrenzen: Wem gehören die Fischgründe, wo keine Insel mehr ist?
Keine Alternativen zu Sand in Sicht?

„Rettet den Regenwald“ fordert, den Sandverbrauch erheblich zu reduzieren. Recyclingmaterial wie Schutt kann für den Straßenbau verwendet werden. Zudem bieten sich alternative Baustoffe wie Holz und Stroh an. Zudem stellt sich die Frage, ob die Sanierung von Altbauten sinnvoller ist als der Neubau von Gebäuden.

Auch Staudämme können eine wichtige Quelle für Sand sein: Die Mauern halten Sediment aus Flüssen zurück. Die Seen lassen sich ausbaggern, freilich zu einem hohen Preis.

Schließlich ist ein seltenes Gut gefragt: Moral. Rund um den Globus ziehen Spekulanten Bürotürme und Wohnung hoch, die dann leerstehen, während hunderte Millionen Menschen in Slums hausen.

Einen Königsweg, die Sucht nach Sand zu lindern, gibt es nicht. Sand ist nahezu kostenlos, lediglich der Abbau verlangt Investitionen. Es herrscht somit wenig wirtschaftlicher Druck, die Substanz der Sucht zu wechseln

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. thomas landmann

    Danke für diesen informativen Artikel!
    Es gibt immer wieder „Dinge“, über die man erst einmal aufgeklärt werden muß……
    Es lohnt sich wohl, sich weiter damit zu beschäftigen…

  2. thomas landmann

    Danke für diesen sehr informativen Artikel!!!

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