PM: Räumung des H.F. ausgesetzt

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Die Polizei zog heute mit einem Großaufgebot im Hambacher Forst auf. Da auch Klettereinheiten mit dabei waren, sah alles nach einer Räumung aus. Nachdem die Polizei die gesamte Infrastruktur des neuen Camps am Boden zerstörte – wie z.B. die Küche – und eine nicht besetzte Plattform vom Baum holte, zog sie wieder ab, ohne die Kletteraktivist_innen von ihren Plattformen zu räumen.

„Wir wissen nicht welche Strategie RWE heute verfolgt hat. Wir gehen aber von einer Räumung in den nächsten Stunden oder Tagen aus, und fordern die Öffentlichkeit auf wachsam zu sein. Außerdem rufen wir alle, denen der Wald wichtig ist auf, möglichst schnell zur Besetzung zu kommen um eine Räumung zu verhindern und die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen.“ sagt Sabine von der Waldbesetzung

Während RWE und Polizei eine Kriminalisierungskampagne gegen die Kohlegegner_innen fährt und die Besetzungen von Häusern, die genau wegen RWE leerstehen und abgerissen werden, als „Vandalismus“ bezeichnen, zerstören sie skrupellos die tatsächliche Lebensinfrastruktur, von Klimaaktivist_innen, genauso wie sie die Dörfer zerstören, die dem Tagebau weichen müssen. „Heute hat RWE mal wieder seine Kernkompetenz unter Beweis gestellt: Die Zerstörung von Lebenswichtigem. Heute hat es unsere Küche getroffen. Täglich trifft es das Weltklima, die lokale Landwirtschaft und die Gesundheit vieler Menschen in ganz Europa aufgrund des Feinstaubes aus den Tagebauen und dem Kraftwerk.“ sagt Sabine

Die Wortwahl von Polizei und RWE bei dieser Zerstörung spricht für sich. Bei ihr ist lediglich die Rede von „Bretterverschlägen“ oder „hereingeschlepptem Material“, dass „entfernt“ wurde. Dass es sich hierbei um Infrastruktur von Menschen handelt ist ihnen genauso egal, wie ihnen jede andere Infrastruktur egal ist, die sie zerstören. „Das aber ist keine Besonderheit von RWE. In einem wert-basierten Wirtschaftssystem ist es unumgänglich, dass jeder reale Nutzen für Menschen der Wertvermehrung untergeordnet wird. Deswegen richten wir uns nicht nur gegen RWE, sondern wollen eine Debatte eröffnen, wie eine Gesellschaft eingerichtet sein muss, in der auch die nächsten Generationen noch leben können. Dass dieser Gedanke für Polizei, RWE und Teile der Öffentlichkeit mit „Ökoterorrismus“ gleichgesetzt wird spricht für sich. Die wahren Ökoterroristen sind für uns jene, die die Weltökologie zerstören“ sagt Tamila

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Tuennes12

    Kleine Presseschau:

    http://www.taz.de/Besetzung-im-Hambacher-Forst/!123430/

    „Unter dem Applaus der BesetzerInnen zogen die etwa 40 Beamten der
    Bereitschaftspolizei nach knapp fünf Stunden friedlich wieder ab. “
    Die taz hats raus- es ist bemerkenswert, dass die Polizei sich friedlich verhält, bei den Besetzern versteht sich das von selbst.

    Gute Kommentare:

    „Holger Arlert
    Gast

    Schön das die TAZ jetzt auch endlich vom Protest im rheinischen
    Braunkohlerevier berichtet. Das wurde höchste Zeit!

    ixcious eastern
    Gast

    Super Aktion. Endlich werden mal Leute aktiv gegen den Klimawandel.
    Krass ist auch, wie die Polizei und RWE in der Region verbandelt sind.
    Der Polizeichef bekommt Lohn von RWE. Wenn ganz viele Leute vorbei
    kommen, kann der größte Klimakiller in Europa vielleicht gestoppt werden“

    http://www.ksta.de/kerpen/hambacher-forst-kohlegegner-verschanzen-sich-in-baumhaeusern,15189188,24252598.html

    „Unter bestimmten Voraussetzungen betrachtet der Berliner Anwalt Nils Spörkel die Aktion als nicht verboten. „Das ist kein Hausfriedensbruch, wenn dort keine entsprechenden Schilder oder kein Zaun stehen und RWE nicht zum Verlassen des Waldes auffordert. Dazu bräuchte es einen Strafantrag durch RWE.“ Spürkel argumentiert, dass die Aktion unter die Versammlungsfreiheit falle und deshalb „ein legitimer Akt zivilen Ungehorsams“ sei. „

  2. nicki

    Leute… ihr rockt!

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