Polizei im Hambacher Forst um Dusche und Seile zu räumen

Heute mittag räumte die Polizei im Hambacher Forst die Dusche derWiesenbesetzer und 2 Seile die sich zwischen Bäume gespannt befanden. Später fand an der Stelle wo zuvor die Dusche stand ein Konzert der
US-amerikanischen Band „Black Bird Raum“ statt.

Mit schwerem Gerät zog die Polizei zusammen mit RWE Security in den Waldein um diese ehrenhafte Mission anzugehen. Mit einem Bulldozer rissen sie die Dusche samt Sichtschutz ab und mit
einer Hebebühne zerschnitten sie Kletterseile die zu Übungszwecken aufgehängt waren. „Ein weiteres Mal hat die Dürener Polizei sich hier zum Narren von RWE machen lassen und eine sehr peinliche Aktion durchgeführt“ sagt Heleene Marck von der Wiesenbesetzung und ergänzt: „Wenn wir bedenken, dass der oberste Dienstherr der Dürener Polizei, Herr Spehltahn im Aufsichtsrat von RWE Power sitzt, ist dieses Vorgehen kein Wunder“

Später am Tag gab die US-amerikanischen Band „Black Bird Raum“ ein Akustikkonzert im Wald, zu dem etwa 60 Menschen erschienen.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Andreas

    diese eigentlich nur peinlichen und skandalösen Polizeischikanen häufen sich so sehr, dass man denken muss: die öffentliche Meinung interessiert die ebnefalls einen Scheissdreck. Das erinnert einen schon ziemlich an die braune deutsche Vergangenheit. Wobei man Vergangenheit mit einem Fragezeichen versehen muss.

    Die wissen die Medien eben auch schon zu kontrollieren und der brave Deutsche glaubt auch heute nur das was er glauben soll – insofern haben trotz NSU-Skandale, Richter, Polizei, Politiker Narrenfreiheit.

    Auch die Minimaldemokratie in D wird daran nichts ändern.
    Die Mehrheit kommt nicht auf die Idee, dass unsere Bundesmutti Merkel für irgendein Problem verantwortlich sein könnte.

    Armes Deutschland.

  2. Peter Illert

    Nüchtern betrachtet ist es doch wohl so, dass es sich die Polizei leisten kann, das „Hausrecht“ von RWE umzusetzen, weil sich die öffentliche Empörung -sprich: Solidarität mit der Besetzung- in Grenzen hält. Wenn bloss ein Duschverschlag geräumt wird, zumindest dann.

    Es ist eine Machtdemonstration, die gleichzeitig die Ohnmacht von denen offenbart, die das veranstaltet haben.
    Es zeigt , wie sich einflussreiche Kreise ärgern , dass sie immer noch nicht an das Wiesencamp selbst herankommen. Obwohl das schon seit Dezember geplant war. Der Erfolg des Camps liegt an der durchaus vorhandenen breit aufgestellten öffentlichen und privaten Solidarierung (gerade von Menschen aus der Region). Und der gemeinsamen Zielsetzung im -potentiell mehrheitsfähigen- Klimaprotest.

    Um das nicht zu gefährden, müssen auch die eigenen eingesetzten Mittel weiter diesem Ziel entsprechen. Oder zumindest nicht damit in Widerspruch stehen. Das heisst: Sich von solchen Nadelstichen nicht kitzeln und provozieren zu lassen, keine Wagenburgmentalität zu entwickeln.

    Es ist ein schmaler Grat zwischen Unterstützung und Ablehnung, zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen selbstbewusstem und selbstüberschätzendem Auftreten, der irgendwo zwischen Wiesensaum und Waldrand verläuft…..

  3. ronja

    Wenn es diesen Grat gibt, glaube ich nicht, dass er ausgerechnet entlang der Gesetze der BRD verlaufen sollte. Einerseits sind sie von ein paar wenigen bestimmt und andererseits sind sie nach kapitalistischer Logik ausgerichtet. Ich halte es nicht für sinnvoll, die „Spiel“regeln gerade und sogar ausschließlich von den Menschen bestimmen zu lassen, die sich gegen mich und das was mir wichtig ist stellen.

    Der Grat wird nur breiter, wenn mal mehr Menschen anfangen, sich ein paar Fragen gründlich zu überlegen und dabei mal die ganze Stimmungsmache von Politiker*innen und konservativen Medien für einen Augenblick vergessen.

    Wer bestimmt mein Handeln? Ich selbst, oder ein paar Fremde, die zwar vor der Wahl irgendetwas behaupten können, aber hinterher alles tun können, was sie wollen – Die einen kapitalistischen Staat verwalten und demnach auch nach kapitalistischer Logik handeln müssen und werden?
    Mit wem solidarisiere ich mich? Mit den Gesetzen dieser Leute, oder mit den Leuten, die sich entschlossen haben, sich gegen diese Gesetze zu wehren? Wozu dient dieser Rahmen, den andere mir stecken wollen und was hindert mich eigentlich daran, ihn zu durchbrechen?

    Ein anderer schmaler Grat kann es sein, einerseits mit vielen Menschen in Dialog zu treten und andererseits die eigenen Überzeugungen nicht ausschließlich aus dem Grund zu verlieren, weil sich Menschen von einer*einem distanzieren. Distanzierungen lassen sich nicht umgehen. Sicherlich werden Menschen, wenn sie Aussagen wie in meinem Kommentar lesen, sich von dieser Position distanzieren. Andere Menschen werden sich von Positionen distanzieren, die die Gesetze zum Maßstab machen wollen, die ihnen oder anderen Tag für Tag das Leben schwer machen. Ich glaube es gibt mehr Menschen, die letzteres tun, als mensch manchmal denkt. Auch wenn es meiner Meinung nach mehr sein sollten…

  4. Andreas

    das ganze Leben ist ein schmaler Grat. Mir euerm allgemeinen Geblubber kann ich, sorry, echt nichts anfangen.

    Dabei ist die Realität sehr konkret und kein Ergebnis von einem schmalen Grat der gewissenhaften Abwägung. Damit meine ich das Urteil, dass euer Camp gegen das Baurecht verstösst. Das ist hart, aber es ging immerhin durch die Nachrichten von WDR 2.

  5. Da fragt man sich, wie eine Dusche in den Wald kommt. Aber die Leute sind wahrscheinlich erfinderisch. Aber warum wurde denn die Wiese besetzt und wie lange hielt das an? Das muss ja schon eine Weile gehen, sonst hätte es die Polizei nicht bemerkt.

Schreibe einen Kommentar