Vortrag: Macht macht Umwelt kaputt?

Über den Zusammenhang von Herrschaftsverhältnissen und Umweltzerstörung

27.6., 19 Uhr in Buir im Atelier für Mosaikkunst, Bahnstraße 50

Der Referent des Vortrags, Jörg Bergstedt ist seit Jahren Anti-Gentechnik-Aktivist und trug mit seinen ausführlichen Recherchen zur Verfilzung der Gen-Konzerne (und deren Ableger) mit Behörden, Parteien und Staat, die er in dem Buch „Monsanto auf deutsch“ zusammenfasste, mit zum vorläufigen Ende der Gentechnik in Deutschland bei. Die Vortragstouren zu dem Thema wurden zum Schlager. Die Praxiserfahrungen die er anhand dem Kampf um/gegen diese Technologie sammelte in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Macht, Herrschaft und Durchsetzung von Umweltzerstörung, versucht er in diesem Vortrag zu verallgemeinern und auf eine theoretische Ebene zu heben:

Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland als Baufläche, Straßentrassen oder für Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Umweltverbände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los – schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist ein wirksamer Umweltschutz.

Referent: Jörg Bergstedt, Autor von „Reich oder rechts?“ und „Monsanto auf Deutsch“. Der Referent wird am Tag nach dem Vortrag einen Zivilprozess am Landgericht Köln haben, bei dem er gegen eine Unterlassungserklärung des RWE klagt, die er nach einer Schinenblockade 2012 bekommen hatte. Um etwa 10:15 wird es ein Konzert von Klaus der Geiger vor’m Landgericht geben.
Ein Strafprozess wegen dieser Blockadeaktion steht noch bevor.

Infoseite: www.umwelt-und-emanzipation.de.vu

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Wolly

    Jetzt ist mir auch klar, warum Ihr für „LAU“ gerichtlichen Beistand sucht:
    Bei solchen Vorträgen, bzw. Vortragenden.

    Hier nur eine Zeile aus dem Internert mit dem Suchbegriff eures Referenten:

    „Kommunikationsguerilla

    Bei den Aktionen Bergstedts kommt es häufig zu größeren Polizeieinsätzen und Verhaftungen, um gegebenenfalls ausgesprochene Platzverweise durchzusetzen.“

    Arme Wiesenkinder.

    Wolly

  2. ronja

    ah, wenn das Logik ist, dann weiß ich jetzt warum du RWE so toll findest:

    „Bei Aktionen RWE`s kommt es häufig zu größeren Polizeieinsätzen und Verhaftungen, um die Interessen des Konzerns durchzusetzen.“

    Selbstverständlich ist auch das ein Service für LAU!

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